Den Chipausrüster Dialog Semiconductor hält seine große Abhängigkeit vom Kunden Apple (77% der 2017er-Umsätze) weiter im Bann. Der Zulieferer musste Ende Mai erstmals eine Reduzierung der Bestellungen der US-Amerikaner für Stromsteuerungseinheiten hinnehmen.
Entsprechend sind die Bemühungen des TecDAX-Unternehmens zur Verbreiterung der Geschäftsbasis dringend nötig und nachvollziehbar. Dennoch überraschten die angekündigten Gespräche zur Übernahme des Sensorspezialisten Synaptics. Bei Bekanntgabe lag der Börsenwert des Nasdaq-Konzerns bei ca. 1,5 Mrd. US-Dollar, der von Dialog beträgt umgerechnetnur 1,3 Mrd. Dollar. Eine ohnehin nicht ganz einfache transatlantische Akquisition wäre zusätzlich noch sehr teuer, wobei der Kauf noch weitere Risiken birgt. Denn die US-Amerikaner erzielten nach neun Monaten (Gj. per 30.6.) mit einem Umsatz von rd. 1,2 Mrd. Dollar (+12,7%) auch einen Verlust von 123 Mio. Dollar. Wir sind daher skeptisch, dass es überhaupt noch zur Klärung kartellrechtlicher Fragen kommt.
Schwach fiel auch die Reaktion der Investoren aus. Für die Aktie (13,82 Euro; GB0059822006) des Chipspezialisten überwiegen in unseren Augen unverändert die Risiken, was ein Blick auf den Chart verdeutlicht. Lassen Sie sich dabei auch nicht von einem sehr attraktiven KGV von 6 beeindrucken.
PLATOW-Leser meiden Dialog Semiconducter weiter.