Aixtron – Absturz war übertrieben
Zu diesem Zeitpunkt war der Kurs ggü. der Vorwoche um 27% gefallen. Für ein in vielen wachstumsstarken Segmenten marktführendes Unternehmen mit einer im historischen Vergleich attraktiven Bewertung war das ein ungewöhnlich steiler Absturz.
Für den dynamischen Kursrückgang sehen wir drei potenzielle Gründe. Erstens verfehlte 2023 die EBIT-Marge (25%) den Konsens um einen Prozentpunkt. Zweitens konnte der Ausblick auf 2024 (Umsatz von 630 bis 720 Mio. Euro; EBIT-Marge: 24 bis 26%) die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Und drittens sorgte die Nachricht des Kunden AMS Osram über die Streichung eines Schlüsselprojekts (von Apple) für Verunsicherung. Die Hoffnung auf eine zukünftig stärkere Nutzung von microLEDs durch die Konsumelektronikanbieter bekam dadurch einen Dämpfer.
Firmenlenker Felix Grawert bemühte sich beim Earnings-Call am Donnerstagnachmittag, die Sorgen der Anleger zu zerstreuen. So habe die Ankündigung von AMS keinen Einfluss auf die Umsatzplanung für 2024 und 2025. Zwar sei microLED „noch nicht bereit für die Massenproduktion“, die Investitionen in diesem Bereich würden aber immer größer.
Mit Blick auf 2024 soll es durch eine leichte Verlangsamung des Kapazitätsausbaus für E-Autos zu einer Abschwächung bei Siliziumkarbid kommen. „Bei unserer Auftragspipeline streben wir aber ganz klar das obere Ende der Umsatz-Prognose an“, so der CEO. Für 2025 rechnet Grawert zudem mit der nächsten Welle von Siliziumkarbid-Lieferungen und einer Galliumnitrid-Volumenexpansion mit positiven Effekten auf das Wachstum: „Ich denke ganz klar an zweistellige Prozentzahlen oder sogar mehr für 2025.“
Aus unserer Sicht ist die Wachstumsstory von Aixtron weiterhin intakt.
Nachdem unsere beiden Kauflimits gegriffen haben (Einstand: 29,50 Euro), stufen wir die MDAX-Aktie (27,17 Euro; DE000A0WMPJ6) von Aixtron wieder auf Kaufen. Stopp: 19,95 Euro. tk
Aixtron
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