Abbvie – Turnaround einer US-Qualitätsaktie
Das US-amerikanische Unternehmen Abbvie (136,43 US-Dollar; US00287Y1091) blickt auf derart starke Jahre zurück. Kein Wunder, im Produktportfolio des Pharmagiganten befand sich das Arzneimittel Humira, das 2018 das umsatzstärkste Medikament weltweit war. Der darin enthaltene Wirkstoff verspricht Linderung bei gleich einer ganzen Reihe von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Arthritis sowie Schuppenflechte. Autoimmunerkrankungen sind – traurigerweise – ein wachsender Markt. Insbesondere in westlichen Industrieländern steigt die Zahl der Betroffenen stetig an.
Das Blockbuster-Medikament Humira muss Abbvie aber ersetzen, da seit 2018 das Patent sukzessive ausläuft und 2023 auch im wichtigen Heimatmarkt endet. Eine große Herausforderung, da das Arzneimittel 2018 noch 60% zum Gesamtumsatz der Chicagoer beitrug. Um das Produktportfolio zu diversifizieren, wurde 2019 der Botox-Hersteller Allergan übernommen. Aber auch in der selbst entwickelten Pipeline finden sich sehr aussichtsreiche Medikamente mit starkem Umsatzwachstum, um die Lücke zu schließen. So wird zwar erwartet, dass der Gewinn sich 2023 um 22% reduzieren wird, da aber vor Abbvie noch ein sehr starkes Jahr 2022 liegt, in dem der Gewinn um 37% zulegen soll, wird 2023 der Gewinn noch immer 2% über dem aktuellen Niveau liegen.
Seit unserer Empfehlung in der PLATOW Prognose 2022 legte die Aktie über 16% zu. Auch der Markt scheint nun die nicht-zyklischen Cashflows und die enorm profitable EBIT-Marge von 50% zunehmend zu würdigen. Ebenso überzeugen die hohen Kapitalrenditen von 40% (ROIC) und die geringen Kapitalkosten von 3% (WACC). Das 2023er-KGV von 18 halten wir bei einem solchen Qualitätsunternehmen für aussichtsreich. Darüber hinaus winken aktuell 4% Dividendenrendite.
Abbvie ist ein Kauf. Stopp bei 101,40 Dollar.
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