Abbvie sucht breiteren Stand
Humira ist ein Präparat gegen Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Arthritis und Schuppenflechte. Die US-Umsätze wurden in den vergangenen fünf Jahren um 8% p. a. ausgebaut und stellen mehr als ein Drittel der Produkterlöse (2018: 60%) dar. Seit diesem Jahr gibt es aber billigere Biosimilare wie z. B. Amjevita von Amgen. Abbvie will daher mittelfristig mit Rinvoq (Arthritis, Dermatitis; Erlösanteil: 9% nach 75% Wachstum 2022) und Skyrizi (Schuppenflechte, Morbus Crohn; 5% nach 58% Erlöszuwachs 2022) potente Nachfolger aufbauen. Insgesamt umfasst das Entwicklungsportfolio fast 60 neue Produktkandidaten.
Die künftige Delle im Umsatz, der 2022 noch um 3% zulegte, ist beträchtlich: Erst 2025 dürfte wieder das im vergangenen Jahr erreichte Umsatzvolumen erreicht werden. Mit R&D-Ausgaben von jährlich knapp 13% des Umsatzes soll die breitere Aufstellung vorangetrieben werden. Angesichts eines stetig wachsenden Free Cashflows können sich die US-Amerikaner das auch leisten. Uns gefällt zudem, dass der Kostendruck auf die Marge offensichtlich eingedämmt werden konnte: Die Bruttomarge, die in den Vorjahren zeitweise bis auf rd. 55% abgeschmolzen war, erreichte 2022 wieder 70% (Vj.: 68,9%) und im Q4 sogar 72,4% (Vj.: 71,0%). Trotz der hohen Entwicklungskosten ist der Schuldengrad (Net Debt/EBITDA) mit 2,4 für ein Pharmaunternehmen noch akzeptabel. Das 2023er-KGV von 18 liegt zwar am oberen Ende des 10J-Bandes (12 bis 19), wird durch ein erwartetes Gewinnwachstum von 15% p. a. aber gedeckt. kdb
Abbvie bleibt daher ein Kauf mit unverändertem Stopp bei 114,75 Dollar.
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