Versorger

Capital Stage steht unmittelbar vor der Aufnahme in unseren „Club der Hundertprozenter“. Inklusive Dividende haben PLATOW-Leser sogar schon 100% Rendite geschafft (Ausgabe vom 8.9.10). Das überrascht umso mehr, als andere Titel aus dem Erneuerbare-Energien-Bereich, von gelegentlichen Zuckungen einmal abgesehen, seit Jahren desaströs performen.

Eine Solaraktie, deren Kurs der Sonne entgegen strebt? Das gibt es tatsächlich, 2012, hier in Deutschland! Ein Exemplar dieser fast ausgestorbenen Spezies ist Capital Stage. Der Titel aus unserer Small-Cap-Empfehlungsliste klettert derzeit sogar von einem Zehnjahreshoch zum nächsten.

Die Aktie von RWE (35,50 Euro; DE0007037129) setzte, wie wir vermutet hatten, zum Turnaround an.

Capital Stage (3,03 Euro; DE0006095003) bleibt auf Wachstumskurs. Der Solarparkbetreiber konnte nach vorläufigen Halbjahreszahlen seinen Umsatz um 21,1% auf 20,1 Mio. Euro steigern.

Die Q2-Ergebnisse des Energieriesen CEZ (29,43 Euro; 887 832; CZ0005112300) waren eine positive Überraschung. Das EBITDA erreichte 22,1 Mrd. Kronen und der Nettogewinn 12,8 Mrd. Kronen, während der Konsens nur von 18,2 Mrd. bzw. 8 Mrd. Kronen ausgegangen war. Allerdings gab es auch einige Sondereffekte. Bereinigt blieb jedoch immer noch ein EBITDA von 19,9 Mrd. Kronen übrig. Bestätigt haben die Tschechen ihre Jahreserwartungen. Demnach soll das EBITDA 87,9 Mrd. Kronen und der Nettogewinn 41 Mrd. Kronen erreichen. Beides entspräche einem Plus von 1% zum Vorjahr. Damit würde sich auch der typische saisonale Verlauf mit einem stärkeren ersten Halbjahr bestätigen.

„Atomausstieg, Personalabbau, schrumpfende Gewinne, satte Kursverluste!“ Mit diesen Eckdaten hatten wir das Jahr 2011 für E.ON beschrieben. Das war Mitte Dezember vergangenen Jahres. Daher konnte 2012 auch nur besser werden. Und unser Szenario hat bisher gegriffen. Die Aktie des Energieriesen hat sich von ihren Tiefs erholt und scheint nun auf festem Kurs Richtung Norden.

Gute News hatten wir von E.ON (17 Euro; DE000ENAG999) schon lange nicht mehr gehört. Doch nun überraschte der Ener­giekonzern die Märkte mit einem Paukenschlag. Die Essener haben sich mit der russischen Gazprom auf neue Konditionen bei bestehenden Gaslieferverträgen geeinigt. Das war nicht überraschend, aber die Vorteile für die Deutschen sind es. Da die Vereinbarung rückwirkend bis zum vierten Quartal 2010 gilt, gibt es für das Halbjahresergebnis bereits einen positiven Effekt von rund 1 Mrd. Euro.

Der Solarinvestor Capital Stage hat zwei weitere Verträge zum Kauf von Solarparks abgeschlossen. Die Parks werden zurzeit in Sachsen-Anhalt errichtet und sollen jährliche Umsatzerlöse von rund 3 Mio. Euro bringen.

Ab dem 1. Juli ist Peter Terium der neue starke Mann bei RWE (28,07 Euro; DE0007037129). Noch vor seinem Amtsantritt scheint der frühere Buch- und Steuerprüfer die Aktie analysiert und für zu günstig befunden zu haben. Jedenfalls hat der 48-jährige Holländer 7 239 Stammaktien im Wert von rund 213 000 Euro (29,41 Euro je Aktie) gekauft.

Die Tochter des Tabakriesen Philip Morris International (PMI), Philip Morris CR (PMCR; 454,43 Euro; 887 834; CS0008418869), konnte im ersten Quartal (per 31.3.) den Nettoumsatz um 16% auf 2,88 Mrd. Kronen steigern. In Tschechien kletterte der Umsatz jedoch nur um 0,9%. Die initiierten Preiserhöhungen drückten auf die abgesetzten Mengen, die auf dem Heimatmarkt um 6% auf etwas mehr als 2 Mrd. Stück zurückkamen. Der Rückgang des Gesamtmarktes wird auf -2,9% geschätzt. Beim Marktanteil musste PMCR in Tschechien ebenfalls Rückgänge hinnehmen. Er sank um 2,3 Punkte auf 51,1%. Vor allem bei den niedrigpreisigen Lokalmarken verloren die Tschechen. Dagegen lief es bei den Traditionsmarken wie Marlboro gut. Hier zahlten sich die neu eingeführten Varianten Marlboro Core Flavor und Gold Touch aus.

Eine Aktie mit einem 2012er-KGV von rund 30 ist entweder maßlos überteuert oder die nächste Google. Bei Capital Stage trifft nichts davon zu. Vielmehr kommt die hohe Bewertung durch das Geschäftsmodell zu Stande, denn das Unternehmen befindet sich in der Investitionsphase und sieht deshalb auf den ersten Blick teuer aus. Doch das KGV ist in diesem Fall schlicht die falsche Kennzahl.

Noch bis einschließlich Donnerstag läuft die aktuelle Kapitalerhöhung von Capital Stage. Mit dem angestrebten Brutto-Emissionserlös von knapp 31 Mio. Euro will der Betreiber von Solarparks das Bestandsgeschäft ausbauen, aber auch „interessante Möglichkeiten bei der Windenergie“ nutzen.

Atomausstieg, Personalabbau, schrumpfende Gewinne, satte Kursverluste – die Vorstände von E.ON werden aufatmen, wenn sie in Kürze einen Haken hinter das ablaufende Geschäftsjahr machen können. Erfreulich wird der 2011er-Abschluss sicher nicht, warum also nicht schnell noch eine fällige Milliardenabschreibung ins alte Jahr packen?

Dienstagmorgen: Der DAX eröffnete 1,4% tiefer. Wer war schuld? Rein rechnerisch zu etwa einem Fünftel RWE. Denn die Stammaktie des Energiekonzerns brach um satte 11% weg.

Sich auf Erneuerbare Energien zu konzentrieren, kann mitunter ein sehr heißes Pflaster sein. Das merken aktuell insbesondere die Solarunternehmen, bei denen es durch die Bank nicht gerade rund läuft. Der Bereich Biogas war auch nicht immer eine Erfolgsgeschichte, aber momentan scheint es dort gut zu laufen – jedenfalls im konkreten Fall von Envitec Biogas. Nach einem guten ersten Halbjahr arbeitete das Unternehmen im Q3 sogar an der Kapazitätsgrenze, wie CFO Jörg Fischer am Montag zu Protokoll gab. Entsprechend gestalten sich daher auch die Neunmonatszahlen: Umsatz (+71% auf 172 Mio. Euro) und Nettogewinn (+6,1 Mio. statt -0,9 Mio. Euro) verbuchten deutliche Zuwächse und der operative Cashflow (+3,7 Mio. statt -7,9 Mio. Euro) ist endlich wieder positiv.

Die Aktie von Capital Stage marschiert nahezu mühelos durch die aktuelle Baissephase. Sie gab zwar vom Jahreshoch Anfang August knapp 10% ab, liegt aber auf Sicht von zwölf Monaten noch komfortabel mit 20% im Plus. Diese Stabilität hat zwei Gründe: Zum einen liegen rund zwei Drittel der Anteile in festen Händen. Zum Kreis der Großaktionäre zählen unter anderem der Hamburger Unternehmer Albert Büll oder auch die Blue Elephant Venture von Alexander Wacker.

in gutes Timing bewiesen wir bei unserer jüngsten Kaufempfehlung zu Sands China (2,198 Euro; A0Y FEW; KYG7800X1079). Nach einem Zwischentief im Juni profitierte der Titel von exzellenten Quartalszahlen (per 30.6.). Die Umsätze stiegen um 16,3% auf 9,42 Mrd. HKD. Der Nettogewinn explodierte um 100,1% auf 2,08 Mrd. HKD.