Allianz zeigt sich sehr solide
Die Q1-Zahlen von Allianz (12.5.) sind grundsolide – nicht mehr und nicht weniger.
Die Q1-Zahlen von Allianz (12.5.) sind grundsolide – nicht mehr und nicht weniger.
Am Montag (8.5.) haben wir unsere Depotposition bei Talanx ausgebaut.
Wir bauen unsere Depotposition bei Talanx mit dem heutigen Nachkauf aus. Bei der Depotaufnahme Mitte März hatten wir nur eine kleine Position aufgebaut, weil wir weitere Turbulenzen rund um die US-Bankenkrise nicht ausschließen konnte. Seitdem hat sich die Situation stabilisiert.
Der Abfluss von Kundengeldern bei US-Banken wie State Street oder Charles Schwab (s. a. „Ticker“ in dieser Ausgabe) hat Finanzwerte wie Munich Re am Montag (17.4.) zu Unrecht ins Minus gedrückt. Denn der Rückversicherer muss sich eher Sorgen darüber machen, wie die klebrig hohe Inflation die Kosten bei der Schadenserstattung erhöht und die Rendite aus Kapitalanlagen mindert.
Durch den Slogan „Sicherheit im Zeichen der Burg“ hat die Holding Nürnberger Beteiligung schon 1958 ein immer noch unverwechselbares Markenzeichen gefunden. Das Unternehmen agiert vorwiegend in Deutschland in den Feldern Lebens-, Kranken-, Schaden- und Unfallversicherung und bietet ergänzend dazu über die Fürst Fugger Privatbank Bankdienstleistungen an. Dass die Aktie (75,50 Euro; DE0008435967) im Scale-Segment der Deutschen Börse für wachstumsstarke kleine und mittlere Unternehmen notiert ist, mutet fast schon ein wenig befremdlich an. Denn wie wir bei der Erstempfehlung in PB v. 19.8.22 geschrieben haben, ist der Titel nichts für wachstumshungrige Anleger, sondern eher eine stabile Depotbeimischung für stürmische Zeiten.
Im trägen Rückversicherer-Markt gilt Hannover Rück für gewöhnlich als Langeweiler. Ein Image, dass die Talanx-Tochter mit einer spröden, sehr konservativen Kommunikation ggü. Investoren befördert. Unter dem seit 2019 amtierenden CEO Jean-Jacques Henchoz ist das fast noch ausgeprägter geworden als unter dem langjährigen Vorgänger Ulrich Wallin: Das Glas ist zu Jahresbeginn gerne nur halb voll.
Bewertungstechnisch führt die rasche Zinswende der Notenbanken bei vielen Finanztiteln kurzfristig zu Belastungen. Das ist bei der zweitgrößten dt. Bausparkasse Wüstenrot & Württembergische (W&W) nicht viel anders. Der Effekt wird sich auf Sicht aber umkehren und die zugrundeliegende solide Geschäftsentwicklung unterstützen. Auch wenn die jüngst in den SDAX aufgestiegene Aktie (16,34 Euro; DE0008051004) keine Kursrakete ist, wie ein Leser jüngst seine Anfrage zu dem Titel begründete, eignet sich der Wert dennoch aufgrund seiner geringen Volatilität und hohen Dividendenrendite gut als defensive Beimischung (vgl. PB v. 13.1.).
Allianz wird nicht ganz unbeschadet aus den Wirren um den Nachlass der Credit Suisse herauskommen. Die Fonds-tochter Pacific Investment Management (PIMCO) ist mit rd. 807 Mio. US-Dollar einer der größten Inhaber von inzwischen für wertlos erklärten Nachranganleihen (Additional Tier 1-Bonds) der Schweizer Bank.
Die volatilen Märkte haben wir genutzt, um unser Musterdepot mit einem zu Unrecht abgestraften, defensiven Versicherungswert zu ergänzen.
Talanx ist zuletzt zu Unrecht in Sippenhaft mit dem Bankensektor genommen worden. Die MDAX-Aktie hat seit Anfang März ohne fundamentalen Grund mehr als 10% an Wert verloren. Nachdem Vorstandschef Torsten Leue bei der Bilanz-PK am 15.3. die klaren Wachstumsperspektiven des Versicherers bis 2025 bekräftig hat, nehmen wir den Finanzdienstleister als defensive Beimischung in unser Depot auf.
Am Freitag (3.3.) veröffentlichte die Deutsche Börse die Änderungen in der DAX-Familie (per 20.3.; s. „Unsere Meinung“ in dieser Ausgabe):
Mit den jüngst (9.2.) vorgelegten 2022er-Zahlen hat der Versicherungskonzern Talanx die Guidance und die Erwartungen leicht übertroffen. Befeuert von einem starken Anstieg der Prämieneinnahmen um 17% auf 53,4 Mrd. Euro konnte Deutschlands drittgrößte Versicherungsgruppe den Konzerngewinn um 16% auf 1,17 Mrd. (Guidance: 1,05 Mrd. bis 1,15 Mrd.) Euro steigern.
Die 2022er-Zahlen der Allianz übertrafen zwar die Erwartungen, doch der gewohnt zurückhaltende Ausblick auf 2023 konnte der DAX-Aktie (216,70 Euro; DE0008404005) keinen frischen Impuls verleihen. Der op. Gewinn lag 2022 mit 14,2 Mrd. Euro 3,5% über den Erwartungen und am oberen Rand der eigenen Guidance. CEO Oliver Bäte betonte im Call, dass die Steigerungsrate seit 2019 rd. 6% p. a. betrug, nachdem es von 2015 bis 2019 nur 2,5% p. a. waren. Den 2023er-Ausblick (op. Gewinn: 13,2 Mrd. bis 15,2 Mrd. Euro) nannte er „konservativ“ und wies darauf hin, dass mit Ausnahme der Vermögensverwaltung die 2021 ausgerufenen 2024er-Ziele „fast schon in Reichweite“ seien.
Vom Ausblick von Hannover Rück hatten sich die Analysten mehr erwartet.
Vor gut sechs Jahren hat sich der 1999 aus der Fusion des Bausparers Wüstenrot und des Sach- und Lebensversicherers Württembergische hervorgegangene W&W-Finanzdienstleister neu aufgestellt und sich der Digitalisierung des Geschäfts verschrieben. Seit Anfang 2019 hat sich in der Folge beim Kurs der bis Dezember 2020 im SDAX notierten Aktie (16,72 Euro; DE0008051004) aber relativ wenig getan. Zuletzt konterkarierten die vorgeschriebenen Neubewertungen der umfangreichen Finanzanlagen die gute operative Entwicklung. Grundsätzlich gefällt uns die solide und stabile Aufstellung der Stuttgarter, allerdings wird die laufende Zinswende an den Märkten das Geschäft tendenziell belasten.
Die Analysten haben die Informationen vom Kapitalmarkttag der Munich Re (vgl. PB v. 19.12.22) genutzt, um ihre Gewinnschätzungen auf die Änderungen in den IFRS-Bilanzierungsregeln anzupassen.
Der versicherte Schaden in Deutschland lag 2022 mit 4,3 Mrd. (2021: 12,6 Mrd.) knapp über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Mrd. Euro. Doch weltweit haben insbesondere Wetterextreme das Vj. zu einem der teuersten Katastrophenjahre der jüngeren Vergangenheit gemacht.
Bei Munich Re wird „das künftige profitable Wachstum auch aus eigener Stärke kommen“, betonte CFO Christoph Jurecka beim Investorentag (15.12.). Der Rückversicherer sei gut aufgestellt in einem Markt mit steigenden Preisen.
An Talanx gefällt uns die Bodenständigkeit und Beharrlichkeit, mit der die Niedersachsen das Versicherungsgeschäft vorantreiben. In dieses Bild passt die neue 2025er-Strategie, bei der der Gewinnanteil aus der Industrie-, Privat- und Firmenversicherung von derzeit rd. 40% auf 50% steigen soll. Bisher dominiert traditionell das Rückversicherungsgeschäft der Tochter Hannover Re.
An den Zahlen des Versicherers Allianz gefällt uns, dass die wichtigsten Kennziffern sich seit dem schwachen Jahresauftakt stetig verbessern. Anders als beim Rückversicherer Munich Re (vgl. PB v. 25.11.) schlägt der Hurrikan Ian nur mit einer Belastung von rd. 100 Mio. Euro zu Buche. Zudem sind die Mrd.-Belastungen rd. um den Anlagebetrug der Fondstochter AGI mittlerweile verdaut. Der operative Gewinn kletterte im Q3 um 7,4% (Q2: +5,3%; Q1: -2,9%) auf 3,5 Mrd. Euro. Weil nach neun Monaten schon 10,2 Mrd. Euro verdient sind, peilt Allianz-Chef Oliver Bäte für 2022 jetzt die obere Hälfte der Guidance (12,4 Mrd. bis 14,4 Mrd. Euro) an.
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