Schweiz

Börsenbarometer

PLATOW Börsenbarometer

Indizes: Größte Verluste gab es beim osteuropäischen CECE (-3,3%). Der russische RTS beendete seinen freien Fall, liegt aber noch unter dem Vorwochenstand (-0,9%). Auftrieb verschaffte u. a. die schweizer Entscheidung gegen das Konfiszieren russischer Vermögenswerte.

Schlüsselprodukte

Interroll krempelt Ärmel hoch und kämpft sich aus Krise

Schmerzlich wurden wir im vergangenen Jahr beim Schweizer Intralogistiker Interroll ausgestoppt. Nach Lieferkettenproblemen nahmen sowohl Ukraine-Krieg als auch harsche Lockdowns in China den restlichen Wind aus den Segeln. Das Unternehmen sah sich daher im Juni gezwungen, eine Gewinnwarnung auszugeben. Schier ungebremst fiel die an der SIX gehandelte Aktie (2 890,00 CHF; CH0006372897) danach vom Allzeithoch bei 4 795,00 CHF um über 60% auf 1 764,00 CHF. Seither legte das Papier aber eine stattliche Aufhol-Rally aufs Parkett.

Vakuumventile

Mit VAT Group auf die zyklische Erholung im 2. Hj. setzen

Als wir die Schweizer VAT Group, mit einem Marktanteil von über 60% weltweit führend bei Vakuumventilen für die Halbleiterindustrie, zuletzt in PB v. 28.3.22 analysierten, handelte die Aktie (286,40 CHF; CH0311864901) bei rund 343 CHF. Der zyklische Abschwung in der Halbleiterbranche und Restriktionen der USA gegenüber China ließen die Aktie dann bis Mitte Oktober auf knapp unter 200 CHF fallen. Seitdem notiert der Titel 50% höher, in Antizipation auf sich verbessernde Fundamentaldaten infolge der Wiedereröffnung Chinas. 

Spezialchemie

Sika mit gutem Jahresstart

Als wir bei der Sika-Aktie bei 207,40 CHF (vgl. PB v. 14.10.22) zum Wiedereinstieg rieten, zählte der Schweizer Bauchemikalienhersteller mit einem YTD-Verlust von 48% fast zum Schlusslicht im SMI-Index. Das Jahr 2022 wurde schließlich mit -32% beendet und seit Jahresbeginn rangiert die Aktie (260,10 CHF; CH0418792922) mit +18% an Platz 1 im SMI.

Konsumgüter

Richemont – Luxusmanie bald vorbei?

Der Luxusgütersektor gehörte zu den Top-Performern der vergangenen Monate. Das wohlhabende Klientel reagiert offensichtlich unempfindlicher auf ökonomische Unsicherheiten und ist noch immer bereit, tief in die Tasche zu greifen. Die wenig preissensitive Kundschaft verschafft Unternehmen wie Richemont große Margen.

Weltwirtschaft

Lieferketten – Kein Problem, oder?

Von vielen Seiten kommt Entwarnung. „Der Lieferkettenindex liegt wieder auf den Niveaus, die vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu verzeichnen waren“, twitterte die VP Bank in dieser Woche. Chefvolkswirt Thomas Gitzel erklärte uns auf Nachfrage, dass der seit einem Jahr berechnete Index der Liechtensteiner Privatbank in allen Segmenten Entspannung signalisiere: Weltweit gebe es keinen Schiffstau vor den großen Umschlagshäfen, der Freightos-Containerpreisindex liege nur noch leicht, die Vorratshaltung bei Unternehmen dagegen deutlich höher als im März 2020. Aus „Just-in-Time“, also fast schon minutiös abgestimmten Lieferketten, ist bei vielen Unternehmen „Just-in-Case“, also die vorsorgliche Vorratshaltung, geworden.

Ingenieurdienstleistungen

EDAG profitiert von F&E-Budgets

Der Schweizer Ingenieursdienstleister EDAG blickt optimistischer in die Zukunft. Mit den finalen Q3-Zahlen (10.11.) wurde die Jahresprognose deutlich angehoben. Statt um 6 bis 9% sollen die Erlöse um 14 bis 16% steigen. Bei bestätigtem EBIT-Margen-Ziel (6 bis 8%) werden also auch die Gewinne stärker sprudeln. Wir rechnen bei Umsatz, EBIT und Nettogewinn mit Werten, die zuletzt 2018 erreicht wurden.

Solartechnik

Meyer Burger spielt auf der Zukunftsklaviatur

Die Energiekrise zwingt die europäischen Staaten zu schnellen und pragmatischen Lösungen. Als Robert Habeck daher im Sommer die deutschen Werke des schweizerischen Solarmodule-Herstellers Meyer Burger im sächsischen Thalheim besuchte, kam er nicht mit leeren Händen: Die installierte Solarleistung solle in Deutschland bis 2030 auf 215 GW ausgebaut werden. Wichtiger: Es sei eine Frage der „nationalen und europäischen Sicherheit geworden“, sich unabhängiger vom asiatischen Markt zu machen, wohin in den letzten Jahren bis zu 98% der Solar-Kapazitäten aus Kostengründen abgewandert waren. Der politische Rückenwind lässt PB-Leser aufhorchen. Ein Grund zur Neubesprechung (vgl. PB. v. 22.12.17).

Pharma

Morphosys – Genug Geld für den nötigen langen Atem

Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse haben wir einen sichtlich entspannten Finanzchef von Morphosys getroffen. Denn trotz zweier Forschungsrückschläge (vgl. PB v. 16.11.) sieht Sung Lee die Bayern angesichts gut gefüllter Kassen und mehrerer Hoffnungsträger auf bestem Weg, den Umbau vom Forschungsdienstleister zum eigenständigen Medikamentenentwickler durchziehen zu können. „Wir haben die volle Kontrolle über die zeitliche Entwicklung unserer Programme, denn mit unseren liquiden Mitteln in Höhe von 1,0 Mrd. Euro sind wir bis Mitte 2024 und sogar noch ein wenig darüber hinaus durchfinanziert.“   

Deutsche Börse AG
Investmentphilosophie

(Un-)veränderte Strategie

Was wir aktuell an den Finanzmärkten beobachten, ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel. Erstmalig seit mehr als einer Dekade wächst das Preisniveau, schrumpft die Geldmenge und steigen die Zinsen. Bewährte Anlegerrezepte der letzten Jahre funktionieren unter diesen veränderten Bedingungen nicht mehr ohne Weiteres. Für das klassische und jahrelang erfolgreiche „Buy the Dip“ beispielsweise – Kaufe, wenn die Kurse fallen – braucht man aktuell Nerven aus Stahl. Aufgrund multipler Krisen sind die Abwärtsrisiken enorm und die Volatilitäten extrem. 

Nahrungsmittel

Nestlé erhöht Mittelfristziele

Bei Nestlé störte Marktbeobachter am Mittwoch (29.11.) die mögliche schnelle Abkehr vom Erdnussallergie-Medikament Palforzia (s. PLATOW Brief). Uns gefallen aber die auf dem Investorentag vorgestellten Mittelfristziele.

Spezialpharmazie

Medios – Die Richtung stimmt

Die Arzneimittelversorgung von Apotheken, die für Medios das Brot- und Buttergeschäft darstellt, ist in Deutschland aufgrund staatlicher Preisregulierung ein eher margenschwaches Geschäft. Besser – obwohl auch hier staatlich in die Preisfindung eingegriffen wird – sieht es bei der individualisierten Medizin aus. Folgerichtig zielt die Strategie des Berliner Pharma-Spezialisten darauf ab, künftig mehr Geschäft mit auf individuelle Patienten abgestimmten Medikamenten zu machen und dabei auch verstärkt im weniger stark regulierten europäischen Ausland aktiv zu werden. Die zu diesem Zweck auf dem Kapitalmarkttag (24.11.) vorgelegte Mittelfristplanung von Medios setzt genau die richtigen Zeichen.

Bank

Wir sind bärisch für Julius Bär

Die Privatbankenbranche steht vor großen Herausforderungen: Der Wettbewerb durch kostengünstige Digitalanbietern erodiert die Margen, der Generationenwechsel verändert die Kundenbedürfnisse und die Digitalisierung eines traditionsreichen Geschäfts geht oft nur langsam voran. Laut einer KPMG-Studie könnte ein Drittel aller Privatbanken alleine in der Schweiz verschwinden. Grund für uns, einen Blick auf die noble Schweizer Privatbank Julius Bär (JB) zu werfen.

Pharma

Roche mit Rücksetzer

Eine herbe Schlappe im Kampf gegen Alzheimer mussten der Schweizer Pharmakonzern Roche und sein deutscher Partner Morphosys hinnehmen. Der Wirkstoff Gantenerumab verfehlte in zwei größeren Studien im Zeitraum von 27 Monaten wichtige Meilensteine.

Laborausrüster

Tecan profitiert von steigender Nachfrage nach Laborautomation

Der Labordienstleister Tecan kann eindeutig als Gewinner der Corona-Pandemie bezeichnet werden. Mit PCR-Tests, mRNA-Impfungen und der Untersuchung von Virussequenzen haben die Schweizer in den vergangenen zwei Jahren viel Geschäft gemacht. Schätzungen zufolge dürfte der Covid-bezogene Anteil am Gesamtumsatz, der im Gj. 2021 um 30% auf 947 Mio. CHF überdurchschnittlich zulegte, satte 15% bzw. 150 Mio. CHF ausgemacht haben. Im 1. Hj. 2022 ist dieser auf nur noch 50 Mio. geschrumpft. In der zweiten Jahreshälfte soll es sogar noch weniger sein.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Immobilienaktien 2023

Auf diese Aktien sollten Sie 2023 achten.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Institutionelle Investoren – neu rechnen nach der Zinswende

Steigende Baukosten und Zinsen sowie die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise verändern das Marktumfeld für Investoren beträchtlich und machen diese vorsichtiger. Ein rückläufiges Transaktionsvolumen ist die logische Konsequenz. Positiv ist, dass die Nachfrage zumindest bei Gewerbe und Wohnen stabil ist. Bei Wohnen winken zudem Gelegenheiten in den USA.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Es bröckelt beim Betongold – Immo-Aktien gehören aber ins Depot

Ein Lieblingssektor deutscher und internationaler Anleger ist 2022 kräftig unter die Räder gekommen. Steigende Notenbankzinsen haben auch bei Immobilien eine Neubewertung ausgelöst. Der kräftige Kursverlust der ersten sechs Monate hat aber dafür gesorgt, dass bei einigen qualitativ hochwertigen Immobilienaktien inzwischen günstige Einstiegsgelegenheiten zu erkennen sind. Wir zeigen auf, worauf Anleger bei Immobilienwerten achten sollten.

Europäische Aktien

Offene Immobilienfonds – mehr Chancen, mehr Risiken

Zu den schon bestehenden, coronabedingten Lieferengpässen kommen durch den Krieg in der Ukraine nun weitere Probleme wie steigende Energiepreise, Inflation und eine deutliche Zinswende auf die Immobilienmärkte zu. Gerade für liquide offene Immobilienfonds, die in den letzten Jahren kaum noch gute Objekte gefunden haben, ergeben sich jetzt erste Kaufgelegenheiten. Gleichzeitig aber tauchen Bewertungs- und Finanzierungsrisiken auf. Anleger sollten genau hinsehen und auch Währungsveränderungen im Blick haben.

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