Schweiz

Deutsche Aktien

Der Brexit ändert die Kapitalströme

Knapp einen Monat nach dem Brexit-Votum haben sich die Wogen an den Kapitalmärkten etwas geglättet. Der DAX notiert minimal unter Vor-Brexit-Niveau, der britische FTSE 100 sogar rund 6% höher. Auf der Ebene der Branchen und Regionen haben sich in vier Wochen indes doch einige interessante Trends herauskristallisiert.

Europäische Aktien

Bechtle sichert sich Wunschpartner

„Brexit – Börsen reagieren mit starken Kursschwankungen“, überschrieb Bechtle seinen Wochenbericht zur KW 25. Auch die Aktie des IT-Dienstleisters schmierte an jenem Freitag kräftig ab, insgesamt zeigt der Trend aber schon seit der Hauptversammlung Anfang Juni nach unten. Kurz zuvor hatte das Papier erstmals die Marke von 100 Euro geknackt.

Europäische Aktien

Richemont – Die Uhren ticken falsch, Luxus bleibt aber begehrt

Im vergangenen Herbst war die Welt beim Schweizer Schmuck- und Uhrenhersteller Richemont noch in Ordnung. Die Aktie bewegte sich nur rund zehn Franken unter dem historischen Höchstkurs von 95 CHF und die Gewinne entwickelten sich prächtig. Schon im Weihnachtsgeschäft deutete sich dann allerdings eine Schwäche an, was sich direkt im Kurs spiegelt. Dieser bewegte sich fortan steil bergab – bis zum Tief bei 53,50 CHF am Brexit-Tag.

Europäische Aktien

Brexit – Viel Lärm um nichts

„Was soll ich machen, um mich gegen den Brexit abzusichern?““ Mittlerweile erreichen uns, befördert durch die aktuellen Kursturbulenzen, täglich Anfragen dieses Inhalts. Unsere Antwort fällt zweigeteilt aus: Erstens rechnen wir nicht damit, dass es überhaupt zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU kommen wird. Zweitens wären die Folgen für deutsche Anleger selbst in diesem Fall überschaubar.

Europäische Aktien

Schweizer Luftfahrt-Drehkreuz der besonderen Art – Flughafen Zürich

Mit dem kürzlich erfolgten Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 5 ist der Anteilschein des Flughafen Zürich nun optisch günstiger zu haben. Mussten vor der Kapitalmaßnahme rund 866 Schweizer Franken pro Titel (173,70 CHF, CH0319416936) in die Hand genommen werden, reichen nun deutlich weniger aus. Der geringere Aktienwert soll die Handelbarkeit erhöhen und ist keinesfalls Ausdruck schlecht laufender Geschäfte. Denn diese entwickeln sich schon seit Jahren hervorragend.

Europäische Aktien

Adler Mode – Schwierige Wetterlage

Turbulente Tage bei Adler Modemärkte: Während die Kunden im Auftaktquartal angesichts milder Temperaturen die Geschäfte mieden, muss sich der Konzern mit der Pleite seines Hauptaktionärs Steilmann herumschlagen. Zwar bekräftigten die Haibacher am Dienstag, dass die Insolvenz keine nennenswerten Auswirkungen auf das operative Geschäft habe. Derweil sagte Insolvenzverwalter Frank Kebekus dem „Handelsblatt““, dass die Adler-Aktien eine der werthaltigsten Beteiligungen von Steilmann seien. Der Aufsichtsratsvorsitzende Michele Puller, gleichzeitig CEO bei Steilmann, wurde jetzt durch Massimiliano Monti ersetzt, der Partner beim zweiten Großaktionär Equinox ist. Equinox teilt sich mit Steilmann die S&E Kapital, die fast 53% der Adler-Anteile hält.

Europäische Aktien

windeln.de – Die vollen Hosen der Anleger sind vorerst Vergangenheit

„Der Börsengang ging voll in die Hose““, „Aktienkurs zeigt gewaltige Bremsspuren““, „Investoren rümpfen die Nase““ – anspielungsreiche und zutreffende Statements zu windeln.de gibt es namensbedingt reichlich. Im Moment passt vielleicht am besten: „Anleger haben die Hosen nicht mehr ganz so voll.““ Denn die Aktie des Online-Händlers für Baby- und Kleinkinderprodukte zeigt zum ersten Mal seit dem IPO vor einem Jahr so etwas wie einen Aufwärtstrend. Das Allzeittief aus dem August wurde nicht mehr unterschritten, vielmehr weist die Kursentwicklung seit Mitte Februar leicht gen Norden.

Europäische Aktien

Kühne + Nagel schüttelt Frühjahrsmüdigkeit ab

Am Dienstag war es mit der Frühjahrsmüdigkeit bei Kühne + Nagel endgültig vorbei: Die Aktie (136,50 CHF; CH0025238863) überwand ihren Widerstandsbereich aus dem November/Dezember und markierte ein neues Jahreshoch. Verursacht wurde das Kurserwachen von der Veröffentlichung der Q1-Zahlen, nach denen der Logistikdienstleister mit Schwung ins neue Jahr gestartet ist. Zwar sank der Nettoumsatz wegen eines schwächeren Luftfrachtgeschäfts um 2% auf gut 4 Mrd. CHF, das EBIT sprang jedoch um 14% auf 217 Mio. CHF.

Europäische Aktien

Givaudan wächst schneller als der Markt

Die Aktie (1 758,50 Euro; CH0010645932) des Schweizer Herstellers von Duft- und Aromastoffen Givaudan hat seit unserer letzten Empfehlung (PB v. 18.3.) keine großen Kurssprünge vollzogen. Allerdings sorgten die heute vorgelegten Zahlen für das Auftaktquartal 2016 bei Investoren für Kaufstimmung. Denn die Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Die Gruppenumsätze konnten auf währungsbereinigter Basis um 5,6% zulegen.

Emerging Markets

Yaskawa will mit neuem Chef zu alten Hochs

Das neue Geschäftsjahr begann für den japanischen Elektronikkonzern Yaskawa Electrics am 1. April unter neuer Führung: Hiroshi Ogasawara übernahm den Posten des Vorstandschefs. Er folgt damit auf Junji Tsuda, der weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender bleibt. Pünktlich zum Amstantritt des neuen Chefs verkündete der Hersteller von Industrierobotern den Einstieg bei Doolim Robotics aus Südkorea. Das Unternehmen ist führend in der Herstellung von Lackier- und Abdichtungssystemen für Industrieroboter. Yaskawa produziert jährlich rd. 22 000 der in charakteristischem Blau gefärbten Motoman-Robotern, die u. a. zum Verpacken, Montieren oder Positionieren eingesetzt werden – weltweit knapp 250 000 Stück. Gemeinsam mit dem ebenfalls japanischen Unternehmen Fanuc, dem deutschen MDAX-Konzern Kuka und dem Schweizer Hersteller ABB, beherrscht Yaskawa etwa zwei Drittel des Weltmarktes für Industrieroboter. Neben diesen in Zeiten von „Industrie 4.0″“ nicht mehr wegzudenkenden Robotern, produziert Yaskawa auch Servomotoren und Maschinenkontrollsysteme für die Halbleiterindustrie. Außerdem gilt das Unternehmen aus dem südjapanischen Kitakyushu als Erfinder des Begriffs „Mechatronik““. Im Jahr 1972 ließen ihn sich die Japaner patentieren.

Europäische Aktien

Biofrontera sammelt eifrig Geld ein

Hat ein Pharmaunternehmen ein neues Medikament entwickelt, ist die Arbeit keineswegs getan. Das Unternehmen muss Fragen der Zulassungsbehörden beantworten, darauf basierend den Beipackzettel erstellen und das Präparat bei Krankenkassen und Ärzten vermarkten. Dieser Prozess kann ganz schön ins Geld gehen, und den Kosten stehen je nach Pipeline des Unternehmens noch keine Einnahmen gegenüber.

Europäische Aktien

Ingenieurdienstleister – Externer Rat hoch im Kurs

Wie stellen wir uns heute das Auto von morgen vor? Umweltschonend sollte es in jedem Fall unterwegs sein, im besten Fall angetrieben von einer Batterie oder einer Brennstoffzelle. Die Sicherheit wird ebenfalls eine große Rolle spielen, sei es durch Fahrassistenzsysteme oder eigenständiges Fahren. Und auch die Ansprüche an die Bordunterhaltung dürften weiter steigen, wenn sich der Fahrer nicht mehr ausschließlich aufs Steuern des Fahrzeugs konzentrieren muss. Den Autoherstellern geht die Arbeit also nicht aus, weshalb mehr und mehr Aufgaben an Ingenieurdienstleister abgegeben werden.

Europäische Aktien

Swatch trotzt dem Franken mit Schmuck und neuen Shops

Es ist faszinierend, welche Vielfalt sich in der Swatch Gruppe vereint. Denn neben den namensgleichen Plastikuhren finden sich klangvolle Marken wie Omega, Rado, Glashütte, Tissot oder Calvin Klein. Das Angebot aus 19 Marken reicht also von der Billiguhr bis zum Edelprodukt. Die Swatch-Aktie ist damit nicht nur ein Wert aus dem Luxussegment, wie die in der Vorwoche vorgestellte LVMH, sondern ein klassischer Schweizer Konsumwert mit starker Exportabhängigkeit.

Europäische Aktien

International Flavors & Fragrances operiert auf solidem Fundament

Der traditionsreiche US-Konzern International Flavors & Fragrances (IFF) weist eine lange Historie auf, die bis in das Jahr 1890 zurückreicht. Das Unternehmen gehört mit einem weltweiten Marktanteil von 16% neben der deutschen Symrise (12%), der schweizerischen Givaudan (25%) sowie der ebenfalls aus der Schweiz stammenden und nicht börsennotierten Firmenich (16%) zu den größten Herstellern von Duft- und Aromastoffen.

Emerging Markets

Malaysia leidet unter seiner korrupten Führung

Rosemah Mansor, die Ehefrau des malaysischen Regierungschefs Najib Razak, hat ein Problem: Die USA sind ein Rechtsstaat nach westlichem Muster, vielleicht mit kleinen Fehlern in der Praxis, aber dem festen Grundprinzip, dass die US-Regierung sich nicht in laufende Verfahren einmischt. Rosemah gilt den lokalen Beobachtern als der böse Geist hinter den Gaunereien ihres Gatten, darunter die bemerkenswerte Wanderung von rund 800 Mio. Dollar aus dem Staatsfonds 1MDBF auf die privaten Konten des Paares oder der von Geheimdienstleuten begangene Mord an Altantuya Shaariibuu, die als Model die Feste der lokalen Prominenz verschönerte und als Übersetzerin Einblick in vertrauliche Rüstungsgeschäfte erhielt, die Najib als Verteidigungsminister tätigte. Der Staatsanwaltschaft in Paris zufolge kassierte Najib allein beim Kauf von U-Booten von der französischen Staatswerft DCN rd. 114 Mio. Dollar Schmiergeld. Altantuya war zudem zum Zeitpunkt des Mordes schwanger, möglicherweise hat sie Najib auch privat gedient.

Emerging Markets

Brasilien – Kreuzzug der Justiz

Die politische Krise Brasiliens breitet sich weiter aus. Grund: Die hinter der Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff stehende Koalition ist geplatzt. Ursache ist eine weitreichende Korruptionsaffäre im Zusammenhang mit Bauaufträgen sowohl der staatlichen Ölfirma Petrobras als auch öffentlicher Stellen im Rahmen der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Spiele dieses Jahr. Allerdings wird immer deutlicher, dass die mit dem Fall betrauten Ermittler keinesfalls politisch so neutral sind, wie es in einem funktionierenden Rechtsstaat sein sollte. So hatte der die Ermittlungen leitende Bundesrichter Sergio Moro keine Bedenken, offenbar ohne die nötigen richterlichen Genehmigungen entstandene Mitschnitte von Telefongesprächen zwischen Präsidentin Rousseff und ihrem mittlerweile ebenfalls beschuldigten Vorgänger Lula da Silva umgehend zu veröffentlichen. In diesen Gesprächen wird darüber verhandelt, ob und wie ein Kabinettsposten Lula vor einer angedrohten Untersuchungshaft schützen könnte. Diese Veröffentlichungen sind Wasser auf die Mühlen der Regierungsgegner.

Europäische Aktien

Highlight – Mit Diät zum Erfolg

An Bernhard Burgener läuft bei Highlight Communications nichts vorbei. Anfang Februar kaufte der Unternehmenslenker die Tochter Highlight Event & Entertainment für gut 18 Mio. Schweizer Franken heraus, wobei er einen Großteil mit 2,2 Mio. Highlight-Aktien aus seinem Bestand bezahlte. Burgener war bis Jahresende gleichzeitig CEO der Constantin Medien, die knapp 61% an Highlight hält. Die Minderheitsbeteiligungen an Paperflakes, Holotrack und Pulse Evolution sollen ebenfalls an Burgener verkauft werden.

Europäische Aktien

Givaudans innere Stärke ermöglicht attraktive Ausschüttungspolitik

Givaudan ist das Schweizer Pendant zur deutschen Symrise. Die Basis des Geschäftsmodells bilden Gerüche und Geschmäcke, die in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie verarbeitet werden. Da es sich hierbei um Produkte des täglichen Bedarfs handelt, sieht sich Givaudan einer stabilen Nachfrage nach seinen Produkten gegenüber. Das Wachstum wird durch das Verlangen der urbanen Mittelschicht nach Gesundheits- und Wellnessprodukten, gesunden Lebensmitteln sowie altershemmenden Kosmetikprodukten getrieben.

Emerging Markets

Ticker: Gazprom

Der russische Gasgigant Gazprom (3,65 Euro; 903 276; US3682872078) hat den Schweizer Kapitalmarkt angezapft. Das Unternehmen begab eine Franken-Anleihe im Volumen von 500 Mio. CHF mit einer Laufzeit bis Ende November 2018 und einem Coupon von 3,375%.

Deutsche Aktien

Sportausrüster – Adidas schlägt Nike und Puma

In gut drei Monaten startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich. Erstmals streiten sich 24 Nationen um den silbernen Henri-Delaunay-Pokal, der derzeit in spanischen Händen ist. Mit der Vergrößerung des Teilnehmerfelds hat UEFA-Boss Michel Platini die Vermarktungsmaschinerie noch einmal angeheizt. Mehr Spiele bedeuten mehr Zuschauer, mehr Fernsehübertragungen und mehr Werbeplätze. Auch die großen Sportartikelhersteller haben sich längst in Position gebracht, um ihr Stück vom Fußballkuchen abzubekommen.

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