Medios erklimmt neue Höhen
Trotz Krieg, Inflation und regulatorischer Herausforderungen lieferte Medios ein starkes 2022er-Zahlenwerk und eine zufriedenstellende 2023er-Prognose.
„Der Preis ist das, was du bezahlst. Der Wert ist das, was du erhältst.“
Trotz Krieg, Inflation und regulatorischer Herausforderungen lieferte Medios ein starkes 2022er-Zahlenwerk und eine zufriedenstellende 2023er-Prognose.
Bei PharmaSGP wird der Umsatz 2022 um 30% auf den Rekord von 85,5 bis 86 Mio. Euro klettern. Damit wird die Guidance (82 bis 86 Mio. Euro) oben erreicht, der Analystenkonsens (82,65 Mio. Euro) um 4% übertroffen.
Die 2022er-Zahlen, die Abbvie am Donnerstag (9.2.) vorlegte, fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Für die positive Kursreaktion der Aktie (150,90 US-Dollar; US00287Y1091), die an der NYSE fast 5% zulegte, war der Ausblick ausschlaggebend. Hierbei überzeugte, dass CEO Richard Gonzales den Erlösrückgang aus dem Blockbuster-Präparat Humira in diesem Jahr auf lediglich 37% und damit auf das untere Ende der zuvor genannten Spanne von 35 bis 55% einengte. Das verschafft der Abbott-Tochter Zeit, das eigene Portfolio mit kräftigen R&D-Ausgaben bis 2025 aufzupäppeln.
Sehr schnell hat Apontis Pharma im neuen Jahr eines der Versprechen von 2022 eingelöst: Am Dienstag (31.1.) gaben die Monheimer bekannt, die erste von drei für 2023 angekündigten Single Pills einlizenziert zu haben. Damit wächst das Portfolio aus Pillen, die mehrere, häufig von Ärzten gemeinsam verschriebene Wirkstoffe enthalten, auf elf und das Mittelfristziel von mehr als 20 Single Pills bis 2026 erscheint immer greifbarer.
Einen 10%-Kurshüpfer machte die Evotec-Aktie (17,92 Euro; DE0005664809) vergangene Woche, nachdem der Wirkstoffentwickler eine neue Partnerschaft mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen bekanntgab.
Mit +18,8% YTD ist die Bayer-Aktie (57,35 Euro; DE000BAY0017) noch fulminanter ins Jahr gestartet als der DAX (+8,4%).
Als wir im Sommer über die Gedeon Richter-Aktie (21,18 Euro; HU0000123096) berichtet hatten, bewegte sich der Kurs im Bereich des Zwischentiefs um 17,00 Euro. Wir hatten damals von einem Neueinstieg mit Blick auf die Probleme im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine abgeraten, da Russland ein wichtiger Absatzmarkt war.
Zu Jahresbeginn hat Merck den im vergangenen August angekündigten Kauf des Chemiegeschäfts der koreanischen Mecaro abgeschlossen.
Es ist ein Mega-Deal, den Amgen am Montag (12.12.) ankündigte: Der US-Biotechnologiekonzern will den irischen Arzneimittelhersteller Horizon Therapeutics für insgesamt 28,3 Mrd. US-Dollar übernehmen. Es wäre die Rekord-Übernahme der Kalifornier und der größte Deal in der Pharmabranche seit dem Kauf von Alexion durch Astrazeneca für 39 Mrd. Dollar im Vorjahr. Mit dem Kauf sichert sich Amgen dringend benötigten direkten Nachschub für die eigene Pipeline, nimmt dafür aber einen deutlich höheren Verschuldungsgrad in Kauf.
Zum 19.12. darf die DAX-Familie neue Mitglieder begrüßen: Mit Porsche AG steigt ein weiterer Autobauer nur drei Monate nach IPO (106,00 Euro; DE000PAG9113) in den Aktien-Olymp auf. PB v. 2.11.: Abwarten.
Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse haben wir einen sichtlich entspannten Finanzchef von Morphosys getroffen. Denn trotz zweier Forschungsrückschläge (vgl. PB v. 16.11.) sieht Sung Lee die Bayern angesichts gut gefüllter Kassen und mehrerer Hoffnungsträger auf bestem Weg, den Umbau vom Forschungsdienstleister zum eigenständigen Medikamentenentwickler durchziehen zu können. „Wir haben die volle Kontrolle über die zeitliche Entwicklung unserer Programme, denn mit unseren liquiden Mitteln in Höhe von 1,0 Mrd. Euro sind wir bis Mitte 2024 und sogar noch ein wenig darüber hinaus durchfinanziert.“
Die Arzneimittelversorgung von Apotheken, die für Medios das Brot- und Buttergeschäft darstellt, ist in Deutschland aufgrund staatlicher Preisregulierung ein eher margenschwaches Geschäft. Besser – obwohl auch hier staatlich in die Preisfindung eingegriffen wird – sieht es bei der individualisierten Medizin aus. Folgerichtig zielt die Strategie des Berliner Pharma-Spezialisten darauf ab, künftig mehr Geschäft mit auf individuelle Patienten abgestimmten Medikamenten zu machen und dabei auch verstärkt im weniger stark regulierten europäischen Ausland aktiv zu werden. Die zu diesem Zweck auf dem Kapitalmarkttag (24.11.) vorgelegte Mittelfristplanung von Medios setzt genau die richtigen Zeichen.
Unbeeindruckt von dem herausfordernden Marktumfeld setzt PharmaSGP, ein Spezialist für chemiefreie und ohne Rezept (OTC) erhältliche Medikamente, den hochprofitablen Wachstumskurs fort und erzielte in den ersten neun Monaten auf Basis der am Mittwoch (16.11.) vorgelegten vorläufigen Zahlen einen Rekordumsatz von 63,9 Mio. Euro (+39%).
Sehr solide ist Dermapharm durch das Q3 gekommen. Nach neun Monaten steht ein Umsatzplus von rd. 10% bei einem durch Energiekosten unterproportional gewachsenen EBITDA von 5% (Marge: 32,6 nach 34,0%) zu Buche. Auf dem Kapitalmarkttag (22.11.) betonten die Münchner den starken, fortgesetzten Erlösanstieg bei Nahrungsergänzungs- (2015-2021: +11,1% p. a.; Markt: +6,4%) und Dermatologiepräparaten (+11,3% p. a,; Markt: +3,4%).
Eine herbe Schlappe im Kampf gegen Alzheimer mussten der Schweizer Pharmakonzern Roche und sein deutscher Partner Morphosys hinnehmen. Der Wirkstoff Gantenerumab verfehlte in zwei größeren Studien im Zeitraum von 27 Monaten wichtige Meilensteine.
Aus zahlreichen Studien wissen wir: Je mehr Pillen Patienten einnehmen müssen, desto geringer die Einnahmetreue und desto teurer und nervenaufreibender die gesamte Prozedur. Klingt nach einem Problem, das dringend einer Lösung bedarf. Genau hier setzt die deutsche Apontis Pharma aus Monheim am Rhein an: Aus einer Vielzahl unterschiedlicher Pillen wird eine Pille, beispielsweise durch die Kombination eines Blutdrucksenkers mit einem Wirkstoff gegen kardiovaskuläre Risiken. Nicht ohne Grund nennt sich das Unternehmen also die „Single Pill Company“.
Das Auf und Ab im globalen Corona-Infektionsgeschehen schlägt sich in den Quartalsergebnissen von Biontech nieder. Im Q3 (in dem die Zulassung und Auslieferung des neuen, auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs anlief) brach der Umsatz zwar um 43% auf 3,5 Mrd. Euro ein. Doch die in diesem Fall aussagekräftigeren Neunmonatszahlen zeigen das unverändert gute Bild bei dem mRNA-Spezialisten: Der Umsatz liegt mit 13,0 Mrd. Euro nur 3% unter Vj., die Bruttomarge blieb bei starken 78,4% (1. Hj.: 78,5%) und ein Nettogewinn von 7,2 Mrd. Euro bedeutet eine exzellente Nettomarge von 54,9% (1. Hj.: 56,1%). Für das Gj. rechnet Unternehmenslenker Ugur Sahin mit Impfstoffumsätzen von 16 Mrd. bis 17 Mrd. (zuvor: 13 Mrd. bis 17 Mrd.) Euro, sodass sich die gute Margenentwicklung fortsetzen wird.
Seit unserem Einstieg in den französischen Pharmakonzern Sanofi in PB v. 9.9. ging es für die Euronext-Aktie (86,83 Euro: FR0000120578) um rd. 10% aufwärts.
Die Kursentwicklung bei Biontech machte uns zuletzt keine rechte Freude. Doch die Nachrichtenlage für die Aktie (140,60 Euro; US09075V1026) wird sich im Herbst verbessern. Denn am Freitag (7.10.) meldete das RKI stark angestiegene Corona-Fallzahlen (Inzidenz: 577,5; Vorwoche: 466,0). Der Anfang September zugelassene, gegen Omikron wirksame Impfstoff der Mainzer dürfte demnächst also wieder gefragt sein.
Am Donnerstag (6.10.) stellte Merck auf dem Kapitalmarkttag neue Eckpfeiler der strategischen Ausrichtung vor (s. a. PLATOW Brief vom 7.10.). Das bereits avisierte Wachstumsziel, bis 2025 einen Umsatz von 25 Mrd. (2021: 19,7 Mrd.) Euro erzielen zu wollen, wurde nochmals bestätigt. Das würde einer jährlichen Wachstumsrate von rd. 6% entsprechen.
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