Osteuropa

Platow-Fonds Monatsbericht
Fondsbericht

Platow-Fonds im Februar – Die Börse mag keinen Krieg

Der Angriff des von Wladimir Putin regierten Russlands auf die Ukraine ist eine Zäsur. Nicht nur für die Ukraine, deren Bevölkerung die Hauptlast dieses Angriffskriegs tragen muss, sondern für ganz Europa und die Welt. Ob und wie die Sanktionen „des Westens“ wie das Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Zentralbank in der EU und der Ausschluss Russlands aus dem Interbanken-Kommunikationssystem SWIFT wirken, werden die kommenden Wochen zeigen. Im Rahmen dieses Fondsberichts müssen und wollen wir uns auf die Folgen für
Wirtschaft, Unternehmen und die Kapitalmärkte beschränken. In diesem Kontext sind die wichtigsten Wirkungsketten u. E. die Auswirkungen des Kriegs auf den Gesamtmarkt, auf unsere Anlagestrategie und auf die einzelnen Unternehmen.

Börsenplatzbetreiber

London Stock Exchange profitiert von der hohen Volatilität

Die am Donnerstag vorgelegten Zahlen der London Stock Exchange (LSE) können sich sehen lassen. Auch der Markt schickte die Aktie (83,76 Euro; GB00B0SWJX34) zunächst über 13% in die Höhe. Neben den besser als erwarteten Gewinnen ist ein Teil des Kursanstiegs auch auf ein Aufatmen der Investoren zurückzuführen, nachdem bekanntgegeben wurde, dass die Beschränkungen aufgrund des Kriegs in der Ukraine nur geringe Auswirkung auf den Gewinn haben werden.

Fossile Brennstoffe

Cheniere Energy – Mit Flüssiggas durch die Krise

Mit dem Einmarsch in die Ukraine sorgte Wladimir Putin in Sachen Energiepolitik hierzulande für ein tiefgreifende Zäsur (s. S. 1 „Unsere Meinung“). Der Traum vom billigen Erdgas aus Russland als Übergangslösung zu den Erneuerbaren Energien ist mit dem Scheitern der Ostseepipeline Nord Stream 2 im Zuge der Sanktionen endgültig ausgeträumt.

Mit Investments in EM und ESG gleich in zwei Megatrends partiziperen
Energieinvestments

ESG tritt aus fossilem Schatten

Sie haben sich vom ESG-Hype der vergangenen Jahre nicht anstecken lassen und sind weiter in Aktien von Mineralölkonzernen investiert? Dann könnte es sein, dass sich ihr Depot seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zumindest von dieser Seite her sehr erfreulich entwickelt hat.

Infoscreen in Köln
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Ströer lässt die Krise hinter sich

Die am Donnerstag (3.3.) vorgelegten 2021er-Zahlen unseres Musterdepotwerts konnten mit 1,63 Mrd. Euro Umsatz und 513,3 Mio. Euro adj. EBITDA die Erwartungen leicht übertreffen. Die Adjustierungen bei Ströer sind überwiegend auf Übernahmen zurückzuführen und in der Tendenz fallend. Lag das Q3 bereits über Vor-Corona-Niveau, überzeugte das Q4 mit 15,4% org. Umsatzwachstum, +47% beim EBIT (Marge: 21,8%; Vj.: 17,2%) und knapp 60% Gewinnwachstum.

Märkte

Kasachstan bringt Staatseigentum an die Börse

Der Reformdruck auf die Regierungen der Ex-Sowjetrepubliken Zentralasiens ist unverändert erkennbar, wie nicht zuletzt die Ereignisse in Kasachstan gezeigt haben. Die Unruhen entzündeten sich nicht zufällig in der nordwestlichen Öl- und Gasregion Mangystau, wo die sozialen Spannungen besonders scharf sind und es auch jetzt immer wieder zu Streiks kommt. Da die Anlehnung an Russland der Bevölkerung kaum eine Perspektive außer wirtschaftlicher Stagnation und noch mehr Korruption bietet, bleiben marktwirtschaftliche Reformen und Privatisierungen auf der Tagesordnung.

Rohstoffe

Anglogold Ashanti – Goldmine für unsichere Zeiten?

Weil Gold als Inflationsschutz und angesichts der Zeitenwende durch den russischen Angriff auf die Ukraine als Krisenwährung im Fokus steht, wollen wir einen kritischen Blick auf die Aktie von Anglogold Ashanti werfen.

Lebensmittel

Gruma – In der Ukraine ruht die Produktion

Der Krieg in der Ukraine hat direkte Auswirkungen auf Gruma. Denn der mexikanische Lebensmittelhersteller betreibt ein Werk in dem von Russland angegriffen Land, in dem bislang Maisgrieß und Mehl produziert wurden. Es befindet sich in der Stadt Tscherkassy, etwa 150 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt.

Rohstoffe

Mit Anglo American an Rohstoffrally partizipieren

Vom Krieg in der Ukraine bekam Anglo American als internationaler Rohstoffriese jüngst an der Börse einen zusätzlichen Anschub. Den haben die Südafrikaner in unseren Augen aber gar nicht nötig, denn die Jahreszahlen vom Donnerstag (24.2.) offenbaren eindeutig, dass der Minenkonzern sehr gut „im Saft steht“.

Die Flagge Russlands
Märkte

Russlands Finanzmarkt blutet aus

Mit einem Verlust von gut 20% startete der russische Aktienindex RTX zu Wochenbeginn in den Handel. Danach war Schluss. Russlands Zentralbank hat die Moskauer Börse geschlossen, der Handel ist seither ausgesetzt. Am Mittwoch (2.3.) soll über das weitere Vorgehen entschieden werden. Zuvor wurde Wertpapierhändlern verboten, russische Titel im Besitz von Ausländern zu verkaufen und Devisen ins Ausland zu transferieren. Zudem erhöhte die Zentralbank den Leitzins von 9,5 auf 20%, um Inflationsgefahren und dem Abwertungsrisiko des Rubel entgegenzuwirken. Geholfen hat es wenig, neben der Börse brach auch die Landeswährung auf Wochensicht rd. 40% ein.

Aktien-Momentum-Strategie

Potenzielle Krisengewinner zeigen relative Stärke

Der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine und die damit einhergehenden Reaktionen der Bundesregierung haben an den Börsen deutliche Spuren hinterlassen. Aktien mit einer Rüstungssparte wie Rheinmetall und ThyssenKrupp sind in unserem Relative Stärke-Ranking ebenso nach oben geklettert wie Nordex als möglicher Profiteur eines stärkeren Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Abgerutscht sind in dem Ranking hingegen die zuvor relativ starken Bankaktien. Auffällig ist zudem, dass immer weniger Aktien über ihrer 130 Tage-Linie notieren (RSL-Wert > 1), was bei einem intakten Marktumfeld Grundvoraussetzung für einen Einzug in unser Musterdepot wäre.

Agrarwirtschaft

Baywa – Zu teuer!

In unserer jüngsten Einschätzung zu Baywa hatten wir die hohe Nettomarge von 30% positiv hervorgehoben. Ebenso gingen wir von einem starken Gj. 2021 aus, das uns aber mit einem 2023er-KGV von 26 bereits recht üppig bepreist vorkam. Die am Montag (28.2.) veröffentlichten vorläufigen Zahlen sorgten immerhin am Markt für einen Freudensprung von 5% zur Oberseite.

Beteiligungsgesellschaft

Indus – Starker Jahresendspurt

Nach der Anhebung der Prognose für 2021, die überraschend Ende Januar erfolgte, hat die Indus Holding nun vorläufige Jahreszahlen vorgelegt. Dabei lag der Umsatz mit 1,74 Mrd. Euro um rd. 12% über Vj., aber minimal unter der erhöhten Guidance (1,75 bis 1,78 Mrd. Euro). Dafür erreichte das vervierfachte EBIT mit rd. 115 Mio. Euro das obere Ende des neuesten Zielkorridors von 110 Mio. bis 116 Mio. Euro.

Software

PSI Software gerät in Abwärtssog

Bei unserem ehemaligen Musterdepotwert PSI Software wurden unsere 250 Anteile bei 33,50 Euro ausgestoppt. Grund hierfür war die enorme Volatilität am Markt in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine. Der Kurs der Aktie (36,70 Euro; DE000A0Z1JH9) befindet sich mittlerweile auch wieder über dem alten Stoppkurs.

Symrise Fahnen
Duft- und Aromastoffe

Symrise bleibt Stabilitätsanker

Die Korrektur, die Symrise seit Jahresbeginn rd. 25% an Börsenwert kostete, hat unser Musterdepotwert inzwischen beendet. Seit Mitte Februar legte die DAX-Aktie (110,90 Euro; DE000SYM9999) über 12% zu. Damit kann sie sich im aktuell schwachen Marktumfeld behaupten. Das dürfte auch daran liegen, dass das Russland-Geschäft von Symrise weniger als 3% des Gesamtumsatzes ausmache, so CEO Heinz Jürgen Bertram auf der Bilanz-PK am Dienstag (1.3.).

Rüstungsaktien

Russisch Roulette bei Rüstungsaktien

„Wir sind heute in einer neuen Welt aufgewacht“, kommentierte Außenministerin Annalena Baerbock den russischen Einmarsch in die Ukraine. Ähnlich dürften sich Aktionäre und Manager deutscher Rüstungskonzerne gefühlt haben, als sie am Montag (28.2.) einen Blick auf den Kurszettel warfen. Denn Bundeskanzler Olaf Scholz will die Bundeswehr einmalig mit 100 Mrd. Euro unterstützen und den Verteidigungs-etat auf 2% des BIP erhöhen.

Aktuell

Putins Dreh an der Lohn-Preis-Spirale

Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat Wladimir Putin neue Fakten geschaffen – zum Leid vieler Menschen. Während der Ukraine eine humanitäre Katastrophe droht, ringen Börsianer mit herben Kursverlusten – Fortgang ungewiss. Mit dem Beginn des Krieges und den Sanktionen werden die Energiepreise wohl nachhaltig auf hohem Niveau bleiben.

Fahrzeugwaschanlagen

Washtec lässt die Pandemie hinter sich

Als wir zuletzt vor gut einem halben Jahr über Washtec berichteten, hatte CEO Ralf Koeppe gerade die Ziele für das Gj. 2021 nach oben geschraubt (vgl. PB v. 19.7.21). Der erste Blick in die Bücher zum abgelaufenen Jahr, den der Waschanlagen-Hersteller zu Monatsbeginn gewährte, machte klar: es lief noch besser.

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