Osteuropa

Märkte

Nigeria – Tor zum nationalen Reichtum bleibt zu

Der eskalierende Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Ölpreise auf neue Höchststände getrieben. Auch die nigerianische Sorte „Bonny Light“ wird erstmals seit 2014 wieder bei 100 US-Dollar je Barrel gehandelt. Der Preisanstieg wird von den OPEC-Staaten offenbar positiv bewertet: Bislang signalisieren sie Ablehnung gegenüber den Wünschen der westlichen Staaten nach einem höheren Angebot. Sie setzen offenbar darauf, dass die Hausse der Ölpreise höhere Einnahmen bewirken, mit denen die selbst in Saudi-Arabien entstandenen Haushaltsdefizite teilweise ausgeglichen werden können.

Fushimi-Inari-Schrein in Kyōto
Märkte

Japan – Besser als China

Wer Lust auf Volatilität verspürt, kommt derzeit in China voll auf seine Kosten. Nachdem sich der Hang-Seng-Index mit einem Verlust von zeitweise bis zu -37% ins Bären-Territorium verabschiedete und Technologieriesen wie Alibaba und Tencent im Schnitt um 72% eingebrochen waren, stoppte Chinas Regierung den Wertverfall mit dem Versprechen, den heimischen Aktienmarkt stabilisieren und auch die Börsennotierungen der Tech-Werte im Ausland unterstützen zu wollen.

Positiver Ausblick für 2022: Der IWF sieht Licht am Konjunktur-Horizont.
Märkte

Israel – Starker Trend trotz globaler Krisen

Israels Wirtschaft hat die Pandemie außergewöhnlich gut überstanden. Grundlage dafür waren eine weltweit als vorbildlich angesehene Impfkampagne sowie die fiskalische Unterstützung für die privaten Haushalte, Unternehmen und das öffentliche Gesundheitssystem: Die direkten Folgen der Pandemie wurden begrenzt und der Wirtschaftskreislauf unterstützt. Der Rückgang des BIP blieb 2020 mit 2,2% vergleichsweise überschaubar, sodass schon 2021 mit 8,1% Wachstum das Vorkrisenniveau wieder erreicht und sogar überschritten wurde.

Schmierstoffe

Fuchs – Gebremst zuversichtlich

Nach guten Jahreszahlen zeigte sich Fuchs Petrolub am Freitag (18.3.) zuversichtlich, 2022 noch eine Schippe drauflegen zu können. Der Umsatz lag mit knapp 2,9 Mrd. Euro (+21%) über dem eigenen Zielkorridor von 2,7 Mrd. bis 2,8 Mrd. Euro.

Agrarwirtschaft

Baywa spielen hohe Preise in die Karten

Die Spekulation auf höhere Nahrungsmittelpreise aufgrund der zu erwartenden Ernteausfälle in der Ukraine begünstigt derzeit die Baywa-Aktie (43,65 Euro; DE0005194062).

Rückversicherer

Munich Re bleibt interessant

Kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hatten wir Münchener Rück erneut zum Kauf empfohlen (vgl. PB v. 23.2.). Direkt danach setzte bei der DAX-Aktie (240,50 Euro; DE0008430026) ein 20%-Abverkauf ein, der das Papier mit einem Tief bei 205,15 Euro deutlich unter unseren Stopp bei 211,30 Euro drückte. Seit Erstempfehlung (PB v. 3.4.20) bleibt dank zeitigen Stopp-Managements ein stolzer Gewinn von fast 50% in unseren Büchern.

Der Blick in die Glaskugel
Depotpolitik

Vermögensaufbau ohne Glaskugel

Uns fällt nur der Blick in die Glaskugel ein, der Investoren vor den herben Kursverlusten hätte schützen können, die der DAX erlitt, als er im Zuge der Invasion der Ukraine nach dem 24.2. in nur acht Tagen um rd. 13% einbrach. Die wenigsten dürften auch damit gerechnet haben, dass er nur eineinhalb Wochen später wieder auf dem Niveau von vor der Invasion notieren würde. Vieles erinnert uns an das Corona-Jahr, in dem nur wenige Monate nach dem Kurseinbruch vom März 2020 ein Großteil der Verluste bereits wieder aufgeholt war.

Zulieferer

SAF Holland schockiert Anleger

Bereits am Donnerstag (17.3.) verstörte SAF Holland Investoren mit dem Ausblick. Während die vorläufigen Zahlen den bereits vorab berichteten (vgl. PB v. 23.2.) entsprachen, treffen den Nutzfahrzeugausstatter 2022 Preissteigerungen sowie der Ukraine-Krieg.

Autobauer

Deutsche Autobauer stehen vor schwierigem Jahr

Auf die Krise folgte das Rekordjahr: Die deutschen Autobauer haben 2021 enorme Gewinne erwirtschaftet. Doch der Krieg in der Ukraine schürt Rezessionssorgen und verstärkt die bestehenden Lieferprobleme zusätzlich. An der Börse wurden Zykliker bereits abgestraft. Wie geht es weiter für Deutschlands Vorzeige-Branche?

Aktienkurse
Marktausblick

Bullenmarkt in Gefahr

Die Fed hat den Leitzins angehoben – erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie. Sechs weitere Schritte von jeweils 0,25 Prozentpunkten sollen 2022 folgen. Damit bleibt die US-Notenbank im Bereich der Erwartungen und zeigt dem Markt klar auf, womit er rechnen kann. Fed-Chef Jerome Powell reagiert auf die gestiegene Inflationsrate, die im Januar bei 6,1% lag. Die Jahresprognose hob er auf 4,3% an, im Dezember hatte er noch mit 2,6% gerechnet.

Fondsgesellschaft

Wie ein Oligarch, nur nicht so reich

Der russische Überfall auf die Ukraine hat auch für die Anleger in den westlichen Staaten weitreichende Folgen. So haben Sanktionen und Gegensanktionen das Geschäft der Investmentgesellschaften in Russland paralysiert. Folge: So mancher biedere Investmentfonds-Sparer darf sich fühlen wie ein russischer Oligarch: Er kommt an sein Geld nicht mehr heran, nur dass es halt deutlich weniger Geld ist als bei den Deripaskas oder Abramowitschs.

Bergbau

Bei Lynas brummt das Geschäft

Die Konjunkturprogramme, die nach dem Corona-Ausbruch zur Stabilisierung der Weltwirtschaft gestartet wurden, ließen bei Lynas die Geschäfte anziehen. Diese Entwicklung setzte sich im 1. Hj. des Gj. 2021/222 (per 30.6.) unvermindert fort, zumal auch bei den Seltenen Erden Lieferkettenprobleme auftauchten, die zu steigenden Preisen führten.

Telekommunikation

Orange Polska mit Ukraine-Malus

Bei Orange Polska sah es zu Jahresbeginn so aus, als ob die Aktie endlich durchstartet. Bei 1,85 Euro erreichte der Telekom-Wert das höchste Niveau seit 2016. V. a. der Teilverkauf der Fiberglas-Einheit (50%) an den niederländischen Pensionsfonds APG (s. PEM v. 9.12.21) wirkte positiv nach. Auch die Q4-Zahlen, die Mitte Februar veröffentlicht wurden, gefielen: Der Umsatz zog um 2,9% auf 3,17 Mrd. polnische Zloty (PLN; rd. 670 Mio. Euro) an und das EBITDA verbesserte sich um 8,1% auf 707 Mio. PLN.

Filmwirtschaft

iQiyi – Operativer Fortschritt wird zur Nebensache

Der chinesische Online-Videodienst iQiyi hat Anfang März Q4-Zahlen vorgelegt – und die Börse damit positiv überrascht. Zwar stagnierte der Umsatz zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vj. bei knapp 7,5 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 1,2 Mrd. US-Dollar; Vorquartal: +6%). Die Wall-Street-Analysten hatten allerdings nur mit 1,14 Mrd. Dollar gerechnet. Hoffnungsschimmer auch an der Ergebnisfront:

Die Weltkarte auf zwei Händen
Märkte

Chancenreiche Schwellenländer

Der Krieg in der Ukraine hat es nötig gemacht, dass wir uns in den vergangenen Wochen an dieser Stelle verstärkt mit Russland und den osteuropäischen Märkten beschäftigt haben. Da es aus Anlegersicht dort nichts zu holen gibt – Russland ist uninvestierbar geworden und inzwischen auch aus dem MSCI Emerging Markets geflogen – wollen wir uns heute um chancenreichere Schwellenländer kümmern. Denn die gibt es trotz auf den ersten Blick weltweit fallender Kurse noch immer.

Aktien-Momentum-Strategie

Potenzielle Krisen-Profiteure zeigen weiter Relative Stärke

Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Rotation bei den Favoriten der Anleger scheint langsam aber sicher abgeschlossen. In unserem Relative Stärke-Ranking gab es in dieser Woche jedenfalls keine großen Verschiebungen mehr. Mit Rheinmetall, K+S, Aurubis und Nordex sehen wir in den Top-5 der Rangliste vier Aktien, die – aus unterschiedlichen Gründen – als Profiteur des aktuellen Marktumfelds gelten. Hinzu kommt mit Bayer ein Wert, der in den vergangenen Jahren arg unter die Räder gekommen war und jetzt eine langfristige Bodenbildung auszubilden scheint. Den größten Sprung nach oben schaffte die Aktie von Wacker Chemie, die nach Platz 24 in der Vorwoche den Einzug in die Top-10 diesmal nur knapp verfehlte.

Motoren

Deutz – Neue Führung soll‘s richten

Seit kurzem weht bei Deutz mit neuer Konzernstruktur und neuen Führungskräften im Aufsichtsratsvorsitz (Dietmar
Voggenreiter) sowie auf dem CEO-Stuhl (Sebastian Schulte) ein frischer Wind. Erstmals wird aber auch deutlich, dass die im neuen Segment Green zusammengefassten Geschäfte mit Elektro- und Wasserstoffantrieben mit 54 Mio. Euro nur einen kleinen Umsatzteil haben, aber das EBIT mit einem Verlust von 26,1 Mio. Euro gravierend belasten.

Immobilien

TAG – Norddeutsch zurückhaltend

So solide wie wir es von TAG Immobilien gewohnt sind, präsentierte sich der Wohnungseigner auch am Dienstag (15.3.). Die Jahreszahlen enthielten dabei mit einem Anstieg der Funds From Operations (FFO) um 5,4% auf 182,0 Mio. Euro, einem Mietwachstum von 1,5% und der Bestätigung der Portfolioausweitung in Polen keine Überraschungen.

Soziale Netzwerke

Meta hat wieder Mega-Chancen

Dass Russland Anfang der Woche nach Facebook und Twitter auch noch Instagram blockierte, weil die Muttergesellschaft Meta Platforms Aufrufe zur Gewalt gegen die russischen Invasionstruppen in der Ukraine nicht mehr löscht, wird Mark Zuckerberg verkraften. Schwerer wiegt für den Gründer und Vorstandschef des sozialen Netzwerkes, dass die Nasdaq-Aktie (190,17 US-Dollar; US30303M1027) seit Jahresbeginn fast 45% an Wert eingebüßt hat – Zuckerberg besitzt etwa 13% der Anteile.

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