Osteuropa

Märkte

Mittelmeerraum – Unruhiges Fahrwasser

Für die Länder am östlichen Mittelmeer macht sich der Ukraine-Krieg unmittelbar durch die höheren Preise für Öl und Lebensmittel bemerkbar. Alle Länder sind auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln angewiesen. Die meisten sind auch Nettoimporteure von Kraftstoffen. Infolgedessen ist die Inflation im Jahr 2022 sprunghaft angestiegen und der Druck auf die Währungsreserven hat zugenommen.

Märkte

Weltwirtschaft – IWF erwartet schweres Wetter

„Das Schlimmste steht uns noch bevor, und für viele Menschen wird sich das Jahr 2023 wie eine Rezession anfühlen“, resümiert der IWF in seinem neuesten Ausblick für die Weltwirtschaft. Vor allem drei starke Belastungen drücken auf die Stimmung: Der von Wladimir Putin losgetretene Krieg gegen die Ukraine, eine durch wachsenden Inflationsdruck verursachte Lebenshaltungskostenkrise und die Konjunkturabkühlung in China (s. S. 1). Daraus ergibt sich eine magere Wachstumsprognose für die Weltökonomie von 3,2% für das lfd. Jahr (unverändert ggü. der Juli-Prognose) und von 2,7% für 2023. Mit großer Wahrscheinlichkeit (25%) dürften es sogar bloß 2% werden. 

Autobauer

Nissan lässt symbolisch den Rubel rollen

Japans zweitgrößter Autobauer Nissan zieht sich vollständig aus Russland zurück. Seine Beteiligungen gehen an das staatliche Forschungsinstitut NAMI – für einen Rubel.

Tabakwaren

Japan Tobacco – Stabiler Inflationsschutz

Auch im 1. Hj. (per 30.6.) des laufenden Gj. konnte der Tabakriese Japan Tobacco seine Preissetzungsmacht unter Beweis stellen – der schwache Japanische Yen wirkte zudem stark unterstützend. So legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11% zu, der Gewinn je Aktie sogar um 17%. Leicht belastend wirkten indes die angestiegenen Finanzierungskosten. Doch dank äußerst gesunder Bilanz und geringer Kapitalinvestitionen in das eigene Geschäft fielen diese nicht übermäßig ins Gewicht. So lag die Nettoverschuldung im Vergleich zum EBITDA bei einer äußerst gesunden Quote von lediglich 0,2. 

Elektronik

Hisense schürt WM-Fieber

In Deutschland steigt sie sich angesichts des kalten Wetters und eklatanter Menschrechtsverletzungen nur schleppend: die Vorfreude auf die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Weniger als sechs Wochen verbleiben bis zur Begegnung der weltweit besten Fußballer. Auf möglichst große Begeisterung hofft hingegen der vielfach noch unbekannte Elektronikriese Hisense, der erneuter Hauptsponsor der WM ist.

Medizintechnik

Eckert & Ziegler – Noch kein Freibrief

Zwar lichtet sich bei Eckert & Ziegler ein Teil des belastenden Schleiers, doch völlig ungetrübt ist der Blick in die Zukunft immer noch nicht. Wie wir aus dem Unternehmen hören, gibt es bei der Zulieferung der wichtigen radioaktiven Isotope aus Russland bislang keine Ausfälle, auch wenn die Kosten durch alternative Transportwege etwas gestiegen sind. Damit ist das Anfangs des Jahres skizzierte Risiko (rd. 20% des 2022er-Umsatzes; etwa 48% des 2022er-EBITs; vgl. PB v. 10.6.) entsprechend geringer geworden. Die Neunmonatszahlen am 14.11. sollten das widerspiegeln.

Bankensektor

Warum sind Banken unattraktiv?

Europäische Banken haben spätestens seit der großen Finanzkrise mit vielen Problemen zu kämpfen, die den Sektor für uns unattraktiv machen. Da die Kurse nur nach positiven Gewinn- und Renditeentwicklungen irgendwann auch steigen, sieht es seit Mitte 2007 insbesondere bei den systemrelevanten Banken der großen Volkswirtschaften Europas ausgesprochen schlecht aus.

Supermarkt Dino Polska
Einzelhandel

Dino Polska greift Marktanteile ab

Zwischen 1990 und 2019 lag das jährliche BIP-Wachstum Polens bei 7,9%. Damit zählt das Land zu den wachstumsstärksten Regionen der Welt. Locker getoppt wird dieses Wachstum von Dino Polska – der nicht größten, dafür aber am schnellsten wachsenden Supermarktkette des Landes.

Freizeitpark

Erlebnis Akademie – Schuldenlast

Völlig unerwartet kam die Gewinnwarnung von Erlebnis Akademie am Freitag (30.9.) wohl nicht. Denn der Betreiber von Naturerlebniseinrichtungen sprach – wenn auch nur beiläufig – bereits zum Hj. von (hitzebedingt) gebremsten Tourismuszahlen in verschiedenen Regionen und nun von einem zu regnerischen Wetter im wichtigen September.

Autozulieferer

Hella – Ambitionierte Bewertung

Seit der Übernahme durch Faurecia vor einem Jahr haben wir Hella nicht mehr näher durchleuchtet. Dabei fällt die erst Mitte September in den MDAX aufgestiegene Aktie (66,85 Euro; DE000A13SX22) mit einem Streubesitz von rd. 4% und einer Marktkapitalisierung von 7,5 Mrd. Euro von den Eckdaten noch sehr wohl in unser Universum. Aber gefällt sie uns auch unter Berücksichtigung der Fundamentaldaten?

Marktentwicklung

Bären ohne Panik?

Dem deutschen Aktienmarkt steht ein heißer Herbst bevor, aber am Horizont zeichnet sich für 2023 ein Silberstreif ab – so das Resümee der vom VÖB versammelten Experten von BayernLB, DekaBank, Helaba, LBBW und NORD/LB. Angesichts von Gas-Knappheiten, Zinsängsten, Inflationssorgen und eines Krieges im Herzen Europas entscheiden Anleger „derzeit mit dem Kopf, nicht aus dem Bauch heraus“, erklärte Helaba-Chefstratege Markus Reinwald. Die Analyse führe zu einer geordneten Abwärtsbewertung, nicht aber zu Panik.

Märkte

Rumänien winkt mit beachtlichen Chancen

Die Wirtschaftstätigkeit Rumäniens ist zunächst stark von den direkten und indirekten Auswirkungen des Ukraine-Krieges bestimmt. Die Projektion des aktuellen Artikel IV-Berichts des IWF prognostiziert daher für das laufende Jahr ein Wachstum von etwa 4%, klar schwächer als die 5,9% des Vorjahres.

Märkte

Asien – Dem Zugpferd China geht die Puste aus

Die ADB hat mit dem turnusmäßigen Herbst-Update zu ihrem Frühjahrsausblick ihre Wachstumsprognosen für Zentralasien gegenüber April auf 4,3% (zuvor: 5,2%) für das laufende und 4,9% (zuvor: 5,3%) für das kommende Jahr nach unten korrigiert.

Kriegsschauplatz in Osteuropa
Ukraine-Krieg

Osteuropa – Zwischen den Fronten

Die Nähe zu den Kriegsschauplätzen in der Ukraine stellt die Staaten Osteuropas vor außergewöhnliche wirtschaftliche Probleme. Deshalb wiegt die zunehmend restriktive Geldpolitik der Amerikaner auch besonders schwer. So ist es kaum verwunderlich, dass der von uns beobachtete Leitindex für die Region, der MSCI EM Eastern Europe ex Russia, bestehend aus Polen (68%), Ungarn (19%) und Tschechien (17%), mit einer Gesamtrendite (inklusive Dividenden) seit Jahresbeginn von knapp -45% im Vergleich zu anderen EM, Russland einmal ausgenommen, das Schlusslicht bildet.

Wehrtechnik

Hensoldt – Erfolge brauchen Zeit

Ende Februar waren Rüstungsaktien der Renner an den Börsen. Nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine stieg der Kurs von Hensoldt um fast 200%. Ein Teil dieser Gewinne ging dann aber wieder verloren, weil kurstreibende Nachrichten von Unternehmensseite ausblieben. Es braucht Zeit, bis sich die angekündigten Budgeterhöhungen der Staaten in Aufträgen und Umsätzen der Firmen widerspiegeln.

Märkte

Argentinien – Frisches Geld vom IWF

Argentiniens Notenbank BCRA erhält offenbar einen IWF-Kredit über knapp 4 Mrd US-Dollar im Gefolge der jüngsten Verhandlungen des argentinischen Wirtschafts- und Finanzministers Sergio Massa mit IWF-Chefin Kristialina Georgieva. Die Verhandlungen fanden vor dem Hintergrund der zweiten (quartalsweisen) Überprüfung des im März von Massas Vorgänger Martin Guzmán vereinbarten Hilfsprogramms statt, mit dem Argentinien insgesamt 44 Mrd. Dollar im Rahmen der Erweiterten Fondsfazilität zugesagt wurden, von denen bereits rund 9,7 Mrd. Dollar unmittelbar zu Auszahlung kamen. Das in diesem Zusammenhang vereinbarte Stabilisierungsprogramm soll unverändert weiter gelten.

Märkte

Georgien – Mehr Glanz als Schatten

Georgien wird derzeit bei den Volkswirten hoch gehandelt. Der IWF setzte seine Wachstumsprognose in der Vorabinformation zum ausstehenden Artikel-IV-Bericht auf 9% für das laufende Jahr hoch. Im Juni stand die Prognose bei (auch schon beachtlichen) 5,8%.

Businesspark

Graphisoft Park glänzt mit hoher Auslastung

Die Graphisoft Park SE entstand als Abspaltung von der ungarischen Softwarefirma Graphisoft, die inzwischen mehrheitlich zum deutschen Nemetschek-Konzern gehört. Bereits seit 2006 ist die Gesellschaft eigenständig und auch an der Budapester Börse gelistet. Einziges Asset der Immobiliengesellschaft ist der gleichnamige Industriepark mit knapp 18 Hektar in Budapest.

Rückkehr der Zinsen – Investieren in eine sichere Zukunft

„Bereitschaft über Preise zu verhandeln steigt“ – Immobilienkauf mit Weitsicht

Es spricht noch sehr viel für den Erwerb einer Immobilie. Von den steigenden Bauzinsen sollten sich Kaufwillige aber nicht abhalten lassen. Langes Warten ist auch keine Lösung. Davon ist Bianca de Bruijn-van der Gaag, Leiterin Immobilienfinanzierung bei ING Deutschland, überzeugt. Insbesondere die Sanierung spielt aus ESG-Sicht künftig eine entscheidende Rolle.

Rückkehr der Zinsen – Investieren in eine sichere Zukunft

Immobilienfinanzierung und Nachhaltigkeit – Energiewende mit Bausparen

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind heute unverzichtbar. Spätestens mit dem Verkünden des Green Deals durch die EU-Kommission ist deutlich geworden, dass diese Themen auch die Finanzinstitute stark herausfordern. Denn sie sollen bei der Finanzierung der Maßnahmen eine zentrale Rolle spielen, insbesondere auch bei der geplanten EU-Renovierungswelle im Gebäudesektor. Zuvor wurde bereits mit der Taxonomie-Verordnung ein einheitliches Klassifikationssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeit eingeführt. Für den Gebäudesektor gibt sie etwa vor, dass eine 30-prozentige Verbesserung der Energieeffizienz als nachhaltig gilt. Somit wäre die Finanzierung einer entsprechenden Energieeinsparmaßnahme ebenfalls als nachhaltig zu betrachten. Damit dürfte es leichter werden, die Geschäfte der Kreditinstitute in „grün“ oder „nicht grün“ einzuteilen.

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