Sekisui House baut an Krise vorbei
2020 kam Corona, ein Jahr später die Furcht vor einer Immobilienblase in China. Und 2022?
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
2020 kam Corona, ein Jahr später die Furcht vor einer Immobilienblase in China. Und 2022?
In Ungarn hat der umstrittene Regierungschef Viktor Orbán im Sommer eine Sondersteuer eingeführt, mit der vor allem ausländische Großkonzerne indirekt zur Kasse gebeten werden sollen. Diese Steuer dient der Finanzierung für Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch für die Folgekosten des russischen Ukraine-Einmarschs.
Nicht erst seit der umstrittenen Fußball-WM in Katar ruht der Blick der Weltgemeinschaft auf den Staaten am Persischen Golf. Insbesondere die im Zuge des Ukraine-Kriegs angezogenen Energiepreise machen die im Golf-Kooperationsrat (GCC) zusammengeschlossenen Länder zu einem unverlässlichen Anker der Weltwirtschaft.
Mit Blick auf die nicht kalkulierbaren politischen Risiken (vgl. PEM v. 9.12.21) hatten wir vor Jahresfrist die MOL-Aktie (6,63 Euro; HU0000153937) zum Verkauf gestellt. Anschließend sorgten allerdings die Ölpreis-Turbulenzen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zunächst für steigende Kurse. Bis auf 8,52 Euro marschierte der Wert nach oben, ehe eine Korrektur einsetzte. Das Papier wurde dabei bis auf ein zyklisches Tief bei 5,34 Euro durchgereicht, nachdem der Öl-Hype auch mit Blick auf die Konjunkturaussichten nachließ. Zudem hatte die ungarische Regierung die Preisbremse für Benzin und Diesel (480 Forint bzw. ca. 1,18 Euro je Liter) zwischenzeitlich erneuert, sodass Gewinne für MOL begrenzt werden.
Bei Redaktionsschluss dieser Prognose ist die Stimmung in Deutschland herbstlich. Der russische Überfall auf die Ukraine, der sich zu einem Krieg um Öl und Gas ausgeweitet hat, frisst sich mit seinen bitteren Folgen wie ein Krebsgeschwür in die deutsche Volkswirtschaft.
Die 2022 aus ihrem 40-jährigen Dornröschenschlaf erwachte Inflation zwingt alle Finanzmarktsegmente zur Neuorientierung. Neue Trends für Inflation und das künftige Wachstum müssen sich herausbilden. Den Kapitalmärkten steht daher 2023 ein weiteres Aufklärungsjahr bevor, das Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fordern wird.
Gesellschaftliche und geopolitische Umwälzungen sind für das Management großer Familienvermögen von hoher Relevanz. Die strategische Asset Allocation erfordert in Zeiten besonderer Veränderungen mehr denn je vorausschauendes Risikomanagement sowie die Berücksichtigung von Zukunftstrends wie Nachhaltigkeit. Außerdem müssen die Wertvorstellungen, die mit dem Familienvermögen verbunden sind, klar definiert und abgeglichen werden – vor allem beim Wechsel von einer Generation auf die nächste. In einem zunehmend disruptiven Umfeld bei gleichzeitig steigender Inflation stärken Multi Asset Strategien die Resilienz großer Vermögen.
Die Ampelkoalition hat die Energiewende zum zentralen Thema ihrer Legislatur gemacht. Ende Februar 2022, nur wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, war klar, dass die Dekarbonisierung viel schneller als ursprünglich geplant umgesetzt werden muss, um die Abhängigkeit von Gas und Öl zurückzufahren. Die „Zeitenwende“ prägt seither signifikant auch zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen. Der Konzern Versicherungskammer, größter öffentlicher Versicherer und bedeutender institutioneller Anleger, richtet in der gegenwärtig komplexen Krisensituation seine Investment-Strategien auf das neue dynamische Marktumfeld aus.
Das aktuelle wirtschaftliche und politische Umfeld stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Betroffen ist davon auch der Immobilienmarkt, insbesondere Flächen für Einzelhandel und Büros. Selbst der zuletzt verwöhnte Wohnimmobilienmarkt gerät unter Druck und die bislang üppigen Wachstumsraten schmelzen dahin. Die Krise ist jedoch auch eine Zeit für Innovationen und neue Konzeptideen. Sie bietet dem antizyklisch operierenden Investor eine große Chance, wenn er bereit ist, neue Trends und künftige Entwicklungen zu erkennen und zu nutzen.
Mit der Vorlage der Q2-Zahlen musste Kofola die Ziele für das Gj. korrigieren, da der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern die Mehrbelastungen durch höhere Rohstoffkosten sowie für Energie und Transport nicht vollständig über Preiserhöhungen und Kostendisziplin ausgleichen konnte. Als direkte Nachwirkung dieser in PEM v. 8.9. beschriebenen Anpassung der Guidance rutschte die Kofola-Aktie (9,68 Euro; CZ0009000121), die wir zuletzt auf Halten abgestuft hatten, unter unseren Stopp bei 9,60 Euro.
Friedenssicherung und Wiederaufbau nach Konflikten, das sind die Hauptziele der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der inzwischen 57 Staaten (inkl. USA und Zentralasien) angehören. Fundament ist dabei die Helsinki-Schlussakte von 1975, die u. a. „territoriale Integrität der Staaten“, die „friedliche Regelung von Konflikten“ und die „Achtung von Menschenrechten und Grundfreiheiten“ vorschreibt. Dass Polen, das derzeit den Vorsitz innehat, jetzt den Ministern von Russland und Belarus für die OSZE-Tagung in Warschau (22.-26.11.) sowie für das OSZE-Außenministertreffen in Lódz (1.-2.12.) keine Visa ausstellte – diese quasi auf die stille Treppe gesetzt hat – ist mit Blick auf den Ukraine-Krieg nur folgerichtig. Die OSZE-Kritiker im Kreml indes wittern wieder einmal eine anti-russische Verschwörung und nutzen diese.
Die jüngste Entscheidung der EU-Kommission, die für Ungarn vorgesehenen Mittel des Wiederaufbaufonds zunächst zu blockieren, unterstreicht die Schärfe der Spannungen am Ostrand der EU. Dieser Druck bringt Zerfallserscheinungen innerhalb der Visegrad-Gruppe (V4) zutage, in der sich Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn zusammengetan haben, um ihre Interessen gegenüber Brüssel wirksamer zu vertreten. Mit der Gemeinsamkeit ist es aber genau genommen nicht weit her, wie eine Studie ungarischer Politikwissenschaftler zeigt. Demnach stimmt die V4 in etwas weniger als neun von zehn Fällen gleich ab. Das ist eine schlechtere Quote als etwa bei den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg) mit 93%, bei den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) mit 97% oder den 92% für die „nordisch-baltischen Sechs“ (Dänemark, Finnland und Schweden plus Baltikum). Diese Unterscheide sind gewichtig, weil der weitaus größte Teil der Abstimmungen ohnehin dem Zwang zur Einstimmigkeit unterliegt.
Sowohl der Ukraine-Krieg als auch immer höhere ESG-Ausschlusskriterien haben unlängst Begehrlichkeiten im Biogassektor geweckt. Erst am 17.10. hatte der britische Mineralölgigant BP die Übernahme des US-Biogasherstellers Archaea Energy für insgesamt 4,1 Mrd. US-Dollar bekanntgegeben. Jetzt zog der britisch-niederländische Ölriese Shell am 29.11. mit der Akquisition der dänischen Nature Energy für rd. 1,9 Mrd. Dollar nach. Langfristig dürften solche Milliarden-Deals der Branche rund um Verbio, CropEnergies oder Envitec Rückenwind verleihen.
Die Abhängigkeit von PKN Orlen vom Ölpreis ist am Kursverlauf gut abzulesen: Nachdem der Preis für das schwarze Gold am Weltmarkt seit Sommer im Zuge der Konjunkturängste nachgibt, geht es auch mit dem Papier des polnischen Energiekonzerns bergab. So durchbrach die PKN-Aktie (13,53 Euro; PLPKN0000018) im September unseren Stopp aus PEM v. 11.8. bei 11,90 Euro. Anschließend rutschte der Titel bis auf 10,28 Euro ab.
Schneller als von uns erwartet hat der wirtschaftsfeindliche Kurs der PiS-Regierung in Polen fühlbare Konsequenzen. Die Entwicklungsbank BGK (ein Gegenstück zur KfW) war gezwungen, eine Anleiheplatzierung abzusagen, nachdem die Renditen innerhalb weniger Tage erstmals seit 20 Jahren über 9% gestiegen waren. Damit ist nachvollzogen, was wir hier ankündigten: Die Anleger fordern eine deutlich höhere Risikoprämien für polnische Papiere. Kern des Problems ist der übersteigerte Machtanspruch der regierenden radikalen Nationalisten, der die marktwirtschaftliche Ordnung Polens bedroht.
Im Frühjahr scheiterte die Fusion der Moneta Money Bank mit der Air Bank, die sich unter Kontrolle der PPF-Gruppe befindet (vgl. PEM v. 1.7.). Allerdings ist PPF mit 29,94% noch immer größter Aktionär. Trotzdem keimen neue Übernahmegerüchte auf. Nun soll die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) ein Auge auf die sechstgrößte tschechische Bank geworfen haben.
Wie von uns vermutet, schlug sich der Versicherer Talanx auch im Q3 tapfer und erzielte per September unter dem Strich einen Nettogewinn von 225 Mio. Euro (+27,1%). In einem schwierigen Marktumfeld waren die um 20,4% gestiegenen Bruttoprämien markant und CFO Jan Wicke legte mit der Ankündigung von Preissteigerungen bei Autoversicherungen um ca. 10% und Gebäudeversicherungen von 15% nochmal nach.
2021 war bei Hawesko ein Ausnahmejahr, da die Pandemie für eine Sonderkonjunktur im Endkundengeschäft sorgte. Daher waren die Umsätze im 1. Hj. 2022 zwar rückläufig. Im Q3 drehte diese Entwicklung aber wieder: Der Wein- und Sekthändler verzeichnete ein Umsatzplus von 2% auf 148,2 Mio. Euro. Noch deutlicher wird die Entwicklung beim Blick auf den Retail-Umsatz, der mit 100,4 Mio. (Vj. 101,1 Mio.) Euro nahezu auf Vj.-Niveau lag.
Sahap Kavcioglu, Gouverneur der türkischen Notenbank TCMB von Präsident Recep Tayyip Erdogans Gnaden, gab sich bei der Präsentation des aktuellen Inflationsberichts außerordentlich optimistisch: Die Binnenkonjunktur sei trotz der Angebotsschocks ungebrochen, die Wachstumsraten der letzten acht Quartale lägen tendenziell über denen anderer Wachstumsperioden und höben sich positiv vom Durchschnitt der G-20 positiv ab. Der Export und die Ausrüstungsinvestitionen, die zu den wichtigsten Eckpfeilern des türkischen Strukturwandels gehören, tragen weiterhin mit zunehmender Geschwindigkeit zum jährlichen Wachstum bei. Dies stehe auch im Einklang mit den Zielen des türkischen Wirtschaftsmodells.
Im April stuften wir die Bank Pekao-Aktie (16,89 Euro; PLPEKAO00016) auf Halten ab, nachdem die polnische Bank infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine auf eine Guidance verzichtete und wir zudem einige Restrisiken erkannten (vgl. PEM v. 21.4.). Anschließend setzte der Titel allerdings zu einer Schwächephase an, die auch uns überraschte, da der Wert fundamental schon günstig war. So rutschte das Papier in einem Abwärtstrend in Frankfurt bis auf ein Zwischentief von 12,40 Euro ab, so dass unser Stopp bei 17,60 Euro schon frühzeitig unterschritten wurde. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung als der Vorstand Mitte Juli davor warnte, dass im Q3 ein Nettoverlust entstehen werde, da vor allem im Immobilienbereich höhere Kreditausfälle und Sonderbelastungen drohten. Dies sorgte dafür, dass die Bank nach neun Monaten beim Nettoergebnis einen Einbruch von rd. 44% auf 831,5 Mio. PLN ausweisen musste.
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