Osteuropa

Präsidentschaftswahlen

Tschechien – Solide Verhältnisse auch nach Wahl

In Tschechien stehen Präsidentschaftswahlen an. Aber niemand zeigt sich besorgt um  die Lage der Demokratie oder warnt vor einer drohenden Gefahr für den Rechtsstaat. Das ist beruhigend und bestätigt auch die bisherigen Erfahrungen: Die Tschechen haben sich mit Andrej Babis und seiner Partei Ano schon einmal eine rechtspopulistische Regierung geleistet und nach gemachter Erfahrung einfach abgewählt. Babis seinerseits hatte im Amt (und auch jetzt noch) mit einem ernsthaften Betrugsverdacht zu kämpfen.

Finanzdienstleister

OTP Bank steigt in Usbekistan ein

Das hohe Russland- und Ukraine-Exposure hat den Kurs der OTP Bank im verg. Herbst bis auf ein Zwischentief bei 18,42 Euro abrutschen lassen. Anschließend erholte sich der Kurs der ungarischen Bankaktie (25,67 Euro; HU0000061726) allerdings recht deutlich. Maßgeblich dafür waren überraschend gute Q3-Zahlen.

Flagge Indiens
Indien

Indischer Nationalismus

Seit die Pandemie, die die Kommunistische Partei Chinas mit ihrem Diktat bisher nicht zur Räson bringen konnte, die Volksrepublik auch wirtschaftlich substanziell schwächt, blickt die Welt auf Indien.

Märkte

Asien – ADB erwartet Gewichtsverlagerungen

Die Asian Development Bank (ADB) hat ihre Wachstumsprognosen für ihr Berichtsgebiet von 4,3% auf 4,2% (2022) und von 4,9% auf 4,6% (2023) gesenkt. Hinter dieser Revision stehen drei Belastungsfaktoren: Die Wachstumsschwäche Chinas unter dem Druck der (bislang) extremen Covid-Maßnahmen, die globale Verlangsamung des Wachstums aufgrund der monetären Straffung in den westlichen Industriestaaten sowie die Folgen des Ukraine-Kriegs. Die ersten beiden Faktoren münden in einer schwächeren Nachfrage nach asiatischen Exporten, während sich Sanktionen sowie die vom russischen Krieg ausgelösten Verwerfungen an den Rohstoffmärkten eher in Angebotsproblemen niederschlagen.

Automobilhersteller

Rába spürt steigende Kosten

Nur wenige Tage nach unserer Abstufung auf „Halten“ in PEM v. 14.4. rutschte die Rába Automotive-Aktie (2,74 Euro; HU0000073457) unter unseren Stopp bei 2,90 Euro. Lesern, die bei unser Altempfehlung aus PEM v. 17.9.20 engagiert waren, blieb immerhin ein Plus von 36,8%. Im Tief ging es anschließend im Frankfurter Handel bis auf 2,49 Euro nach unten. Neben den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs belasteten die Aktie vor allem die zwischenzeitlich anziehenden Stahlpreise sowie die höheren Energiekosten. Allerdings zeigten die Neunmonatszahlen, dass die Lage deutlich besser ist, als es der Kurs aussagte.

Unsere vernetzte Welt
Krisen

Spannungsfeld China-Russland

Ein Jahr kulminierter Krisen geht zu Ende. Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation erwiesen sich für Anleger, die auf Schwellenländer setzen, als unheilvoller Cocktail.

Märkte

Russland – Anpassung an veränderte Bedingungen

Die von Russland dominierte Eurasische Entwicklungsbank (EDB) hat ihren neuen Ausblick vorgelegt, der einen Einblick in die Konsequenzen der westlichen Sanktionen für die russische Wirtschaft liefert. Das Team um Chefvolkswirt Jewgeny Winokurow geht in seinem Basisszenario davon aus, dass die Sanktionen über den gesamten Prognosehorizont bis 2024 in Kraft bleiben. Dieses Szenario sieht einen Rückgang des russischen BIP um 3,0% im laufenden Jahr, um 2,0% für 2023 und eine leichte Erholung erst 2024 (+1,5%) voraus. Die Periode ist geprägt von der Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen, die durch den Krieg und die Sanktionen geschaffen wurden.

Bergbauausrüster

SMT Scharf wird optimistischer

Aufgrund hoher Aktivitäten in Russland (27% des Konzern-umsatzes in den ersten neun Monaten) und China (37%) fiel es SMT Scharf zuletzt schwer, konkrete Prognosen für das Gj. abzugeben. Nun scheint das Licht am Ende des Tunnels sogar noch heller als bei Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am 14.11. erwartet: So erhöhte der in Hamm ansässige Maschinenbauer am Mittwoch (14.12.) die Prognose für das Gj. erneut. Der Vorstand um CEO Hans Joachim Theiß rechnet mit einem Umsatz von über 92 Mio. Euro (zuvor 86 Mio. bis 87 Mio. Euro) und einem EBIT von 14 Mio. Euro (zuvor 11,5 Mio. bis 12,5 Mio. Euro). Dadurch dürfte sich die EBIT-Marge von 13,9% auf 15,2% (2021: 13,1%) steigern. 

Medizintechnik

Stratec startet Vertriebsoffensive

Wie bereits mit den Vorabzahlen am 18.10. verkündet, leidet der Medizintechniker Stratec unerwartet stark unter den Belastungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise sowie unter Lieferkettenproblemen für elektronische Komponenten. Die Umsätze brachen entsprechend in den ersten neun Monaten um 8% auf 207,7 Mio. Euro, das EBIT gar um 22% auf 38,1 Mio. Euro zum Vorjahr ein. Wichtig hierbei ist jedoch die pandemiebedingt hohe Vergleichsbasis. 

Telekommunikation

Magyar Telco – Politisch belastet

In Ungarn hat der umstrittene Regierungschef Viktor Orbán im Sommer eine Sondersteuer eingeführt, mit der vor allem ausländische Großkonzerne indirekt zur Kasse gebeten werden sollen. Diese Steuer dient der Finanzierung für Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, aber auch für die Folgekosten des russischen Ukraine-Einmarschs.

Arabische Wüste
Märkte

Erst Fußball, dann Golf?

Nicht erst seit der umstrittenen Fußball-WM in Katar ruht der Blick der Weltgemeinschaft auf den Staaten am Persischen Golf. Insbesondere die im Zuge des Ukraine-Kriegs angezogenen Energiepreise machen die im Golf-Kooperationsrat (GCC) zusammengeschlossenen Länder zu einem unverlässlichen Anker der Weltwirtschaft.

Erdöl

MOL bleibt zu politisch

Mit Blick auf die nicht kalkulierbaren politischen Risiken (vgl. PEM v. 9.12.21) hatten wir vor Jahresfrist die MOL-Aktie (6,63 Euro; HU0000153937) zum Verkauf gestellt. Anschließend sorgten allerdings die Ölpreis-Turbulenzen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zunächst für steigende Kurse. Bis auf 8,52 Euro marschierte der Wert nach oben, ehe eine Korrektur einsetzte. Das Papier wurde dabei bis auf ein zyklisches Tief bei 5,34 Euro durchgereicht, nachdem der Öl-Hype auch mit Blick auf die Konjunkturaussichten nachließ. Zudem hatte die ungarische Regierung die Preisbremse für Benzin und Diesel (480 Forint bzw. ca. 1,18 Euro je Liter) zwischenzeitlich erneuert, sodass Gewinne für MOL begrenzt werden.

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Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Der Tunnel und das Licht

Bei Redaktionsschluss dieser Prognose ist die Stimmung in Deutschland herbstlich. Der russische Überfall auf die Ukraine, der sich zu einem Krieg um Öl und Gas ausgeweitet hat, frisst sich mit seinen bitteren Folgen wie ein Krebsgeschwür in die deutsche Volkswirtschaft.

Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Ein langer Weg zur neuen Normalität

Die 2022 aus ihrem 40-jährigen Dornröschenschlaf erwachte Inflation zwingt alle Finanzmarktsegmente zur Neuorientierung. Neue Trends für Inflation und das künftige Wachstum müssen sich herausbilden. Den Kapitalmärkten steht daher 2023 ein weiteres Aufklärungsjahr bevor, das Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fordern wird.

Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Mehr Resilienz in schwierigen Zeiten – Erfolgsstrategie Multi Asset Management

Gesellschaftliche und geopolitische Umwälzungen sind für das Management großer Familienvermögen von hoher Relevanz. Die strategische Asset Allocation erfordert in Zeiten besonderer Veränderungen mehr denn je vorausschauendes Risikomanagement sowie die Berücksichtigung von Zukunftstrends wie Nachhaltigkeit. Außerdem müssen die Wertvorstellungen, die mit dem Familienvermögen verbunden sind, klar definiert und abgeglichen werden – vor allem beim Wechsel von einer Generation auf die nächste. In einem zunehmend disruptiven Umfeld bei gleichzeitig steigender Inflation stärken Multi Asset Strategien die Resilienz großer Vermögen.

Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Grüne und generationengerechte Kapitalanlage in der Zeitenwende

Die Ampelkoalition hat die Energiewende zum zentralen Thema ihrer Legislatur gemacht. Ende Februar 2022, nur wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, war klar, dass die Dekarbonisierung viel schneller als ursprünglich geplant umgesetzt werden muss, um die Abhängigkeit von Gas und Öl zurückzufahren. Die „Zeitenwende“ prägt seither signifikant auch zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen. Der Konzern Versicherungskammer, größter öffentlicher Versicherer und bedeutender institutioneller Anleger, richtet in der gegenwärtig komplexen Krisensituation seine Investment-Strategien auf das neue dynamische Marktumfeld aus.

Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Stunde Null – Die Suche nach dem „Dritten Ort“

Das aktuelle wirtschaftliche und politische Umfeld stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Betroffen ist davon auch der Immobilienmarkt, insbesondere Flächen für Einzelhandel und Büros. Selbst der zuletzt verwöhnte Wohnimmobilienmarkt gerät unter Druck und die bislang üppigen Wachstumsraten schmelzen dahin. Die Krise ist jedoch auch eine Zeit für Innovationen und neue Konzeptideen. Sie bietet dem antizyklisch operierenden Investor eine große Chance, wenn er bereit ist, neue Trends und künftige Entwicklungen zu erkennen und zu nutzen.

Getränkehersteller

Kofola blickt vorsichtig nach vorne

Mit der Vorlage der Q2-Zahlen musste Kofola die Ziele für das Gj. korrigieren, da der tschechische Getränke- und Nahrungsmittelkonzern die Mehrbelastungen durch höhere Rohstoffkosten sowie für Energie und Transport nicht vollständig über Preiserhöhungen und Kostendisziplin ausgleichen konnte. Als direkte Nachwirkung dieser in PEM v. 8.9. beschriebenen Anpassung der Guidance rutschte die Kofola-Aktie (9,68 Euro; CZ0009000121), die wir zuletzt auf Halten abgestuft hatten, unter unseren Stopp bei 9,60 Euro.

Märkte

Osteuropa – Sollbruchstellen der Visegrad-Gruppe

Die jüngste Entscheidung der EU-Kommission, die für Ungarn vorgesehenen Mittel des Wiederaufbaufonds zunächst zu blockieren, unterstreicht die Schärfe der Spannungen am Ostrand der EU. Dieser Druck bringt Zerfallserscheinungen innerhalb der Visegrad-Gruppe (V4) zutage, in der sich Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn zusammengetan haben, um ihre Interessen gegenüber Brüssel wirksamer zu vertreten. Mit der Gemeinsamkeit ist es aber genau genommen nicht weit her, wie eine Studie ungarischer Politikwissenschaftler zeigt. Demnach stimmt die V4 in etwas weniger als neun von zehn Fällen gleich ab. Das ist eine schlechtere Quote als etwa bei den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg) mit 93%, bei den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) mit 97% oder den 92% für die „nordisch-baltischen Sechs“ (Dänemark, Finnland und Schweden plus Baltikum). Diese Unterscheide sind gewichtig, weil der weitaus größte Teil der Abstimmungen ohnehin dem Zwang zur Einstimmigkeit unterliegt.

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