Osteuropa

Peking

China – Gefährliche Zerrbilder und Projektionen

Das chinesische Neujahrsfest zum Jahr des Hasen bescherte den Marktteilnehmern eine willkommene Pause im Strom der Wirtschaftsdaten und damit Raum für Reflexion. Lässt man die Einschätzungen und Themen Revue passieren, wird eine gewisse Polarisierung erkennbar. Auf das immer noch exotisch wirkende China lassen sich Wünsche und Ängste vortrefflich projizieren. Entweder ist das Reich der Mitte überwältigend stark und bedrohlich oder derartig problembeladen, dass es die Weltwirtschaft in den Abgrund zu ziehen droht.

Warschau

Polen – Der kleine Putin von Warschau

Wenn es etwas gibt, dass Polens faktischer Herrscher Jarosław Kaczynski, der Vorsitzende der regierenden PiS-Partei noch stärker hasst als Deutschland und die Deutschen, dann ist das der russische Präsident Wladimir Putin und sein Regime. Dennoch ist unverkennbar, dass Kaczynski sich immer mehr dem Herrschaftssystem Putins annähert.

Kaufhäuser

Dino Polska wächst und wächst

Auch 2022 ging das Wachstum bei Dino Polska weiter: Die Supermarktkette steigerte die Zahl ihrer Geschäfte bis Ende Dezember um 344 auf 2 156 Läden. Damit übertrafen die Polen das Vj.-Wachstum von 343 neuen Geschäften immerhin um eine zusätzl. Niederlassung. Noch besser ablesbar ist die Wachstumsstärke allerdings an der Verkaufsfläche, die im verg. Jahr von 710 400 qm auf 847 800 qm stieg.

Pharma

Dr. Reddy‘s wills wissen

Am Mittwoch (25.1.) überraschte der indische Arzneimittelhersteller Dr. Reddy‘s mit einem besser als erwarteten Zahlenwerk zum abgelaufenen Q3 (per 31.12.). Dem in Hyderabad ansässigen Unternehmen gelang es, die Gewinne um ganze 77% auf rd. 12,5 Mrd. Rupien (rd. 140,5 Mio. Euro) zum Vj. zu steigern (Konsens: 9,1 Mrd. Rupien). Das ist ordentlich.

Rüstung

Leonardo profitiert von militärpolitischem Paradigmenwechsel

Im Börsenjahr 2022 zählte die Rüstungsindustrie zu den wenigen Sektoren mit deutlichen Kursgewinnen. Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs kündigten viele Staaten massive Erhöhungen ihrer Verteidigungshaushalte an, was bei Rüstungsunternehmen die Kassen klingeln ließ oder zumindest in naher Zukunft lassen wird. Anlässlich dessen präsentieren wir auf Leseranfrage den italienischen Rüstungsgiganten Leonardo.

Weltwirtschaft

Das Ende der Globalisierung

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutieren gerade Vertreter aus Politik und Wirtschaft über das Erbe der Globalisierung. Der liberalisierte Welthandel ist nicht zuletzt wegen des Ukraine-Krieges und der Folgen der Corona-Pandemie in Verruf geraten: Beide Ereignisse legten schonungslos die Schattenseiten des bisherigen Regimes offen: Abhängigkeiten und instabile Lieferketten, die zu Knappheiten geführt und die Inflation angefacht haben. Besorgte Regierungen hinterfragen zunehmend den uneingeschränkten Freihandel.

Geldpolitik

Ägypten – Schnelle Hilfe vom IWF

Ägypten ist in eine Zahlungsbilanzkrise geraten, da seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine rund 25 Mrd. US-Dollar an Portfolio-Investments abgezogen wurden. Damit wurden Importe unerschwinglich, was den lokalen Markt beeinträchtigt und zur steigenden Inflation beigetragen hat. Das schwächte auch die Währung, das ägyptische Pfund kam heftig unter Druck.

Erdöl-Tiefpumpe
Rohstoffe

Was den Ölpreis bewegt

Als Schmierstoff der Konjunktur hängen Industrienationen weltweit am Tropf des fossilen Brennstoffs Öl. Ohne das schwarze Gold stünden Fabriken leer, Autos still und wichtige Medikamente wie Aspirin würden nicht produziert. Der Jahresstart 2023 erwies sich für Öl indes aber als eher holprig. Um 8% ging es zwischenzeitlich beim Preis abwärts – der stärkste Rückgang einer ersten Handelswoche seit 2016. Im vergangenen März markierte die Nordseemarke Brent noch ein 10-Jahres-Hoch bei 139 US-Dollar.

Weltbank

Konjunktur – Risiken rund um den Globus

Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wachstum im Jahr 2023 drastisch zurückgenommen auf 1,7 Prozent statt der zuvor veranschlagten 3%. Hintergrund sind mehrere sich überschneidende Entwicklungen: Die monetäre Straffung zur Eindämmung der sehr hohen Inflation in den USA und EU wird voraussichtlich neben dem Rückgang der Nachfrage nach Importen aus den Emerging Markets (EM) auch zu einer Verschärfung der Konditionen auf den Finanzmärkten führen und eine Schwäche der Investitionen in die EM bedingen.

Seltene Erden

Lynas Rare Earth wirkt anfälliger

Mit einem Zwischentief bei 4,68 Euro im Frankfurter Handel hatte sich die Lynas Rare Earth-Aktie (5,37 Euro; AU000000LYC6) im Oktober unserem Stopp aus PEM v. 16.2.22 bei 4,50 Euro angenähert, die Marke aber nicht unterschritten. Die zwischenzeitliche Schwäche der australischen Aktie steht dabei im direkten Zusammenhang mit den globalen Konjunkturaussichten.

Pharma

Gedeon Richter wächst in Russland und den USA

Als wir im Sommer über die Gedeon Richter-Aktie (21,18 Euro; HU0000123096) berichtet hatten, bewegte sich der Kurs im Bereich des Zwischentiefs um 17,00 Euro. Wir hatten damals von einem Neueinstieg mit Blick auf die Probleme im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine abgeraten, da Russland ein wichtiger Absatzmarkt war.

Präsidentschaftswahlen

Tschechien – Solide Verhältnisse auch nach Wahl

In Tschechien stehen Präsidentschaftswahlen an. Aber niemand zeigt sich besorgt um  die Lage der Demokratie oder warnt vor einer drohenden Gefahr für den Rechtsstaat. Das ist beruhigend und bestätigt auch die bisherigen Erfahrungen: Die Tschechen haben sich mit Andrej Babis und seiner Partei Ano schon einmal eine rechtspopulistische Regierung geleistet und nach gemachter Erfahrung einfach abgewählt. Babis seinerseits hatte im Amt (und auch jetzt noch) mit einem ernsthaften Betrugsverdacht zu kämpfen.

Finanzdienstleister

OTP Bank steigt in Usbekistan ein

Das hohe Russland- und Ukraine-Exposure hat den Kurs der OTP Bank im verg. Herbst bis auf ein Zwischentief bei 18,42 Euro abrutschen lassen. Anschließend erholte sich der Kurs der ungarischen Bankaktie (25,67 Euro; HU0000061726) allerdings recht deutlich. Maßgeblich dafür waren überraschend gute Q3-Zahlen.

Flagge Indiens
Indien

Indischer Nationalismus

Seit die Pandemie, die die Kommunistische Partei Chinas mit ihrem Diktat bisher nicht zur Räson bringen konnte, die Volksrepublik auch wirtschaftlich substanziell schwächt, blickt die Welt auf Indien.

Märkte

Asien – ADB erwartet Gewichtsverlagerungen

Die Asian Development Bank (ADB) hat ihre Wachstumsprognosen für ihr Berichtsgebiet von 4,3% auf 4,2% (2022) und von 4,9% auf 4,6% (2023) gesenkt. Hinter dieser Revision stehen drei Belastungsfaktoren: Die Wachstumsschwäche Chinas unter dem Druck der (bislang) extremen Covid-Maßnahmen, die globale Verlangsamung des Wachstums aufgrund der monetären Straffung in den westlichen Industriestaaten sowie die Folgen des Ukraine-Kriegs. Die ersten beiden Faktoren münden in einer schwächeren Nachfrage nach asiatischen Exporten, während sich Sanktionen sowie die vom russischen Krieg ausgelösten Verwerfungen an den Rohstoffmärkten eher in Angebotsproblemen niederschlagen.

Automobilhersteller

Rába spürt steigende Kosten

Nur wenige Tage nach unserer Abstufung auf „Halten“ in PEM v. 14.4. rutschte die Rába Automotive-Aktie (2,74 Euro; HU0000073457) unter unseren Stopp bei 2,90 Euro. Lesern, die bei unser Altempfehlung aus PEM v. 17.9.20 engagiert waren, blieb immerhin ein Plus von 36,8%. Im Tief ging es anschließend im Frankfurter Handel bis auf 2,49 Euro nach unten. Neben den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs belasteten die Aktie vor allem die zwischenzeitlich anziehenden Stahlpreise sowie die höheren Energiekosten. Allerdings zeigten die Neunmonatszahlen, dass die Lage deutlich besser ist, als es der Kurs aussagte.

Unsere vernetzte Welt
Krisen

Spannungsfeld China-Russland

Ein Jahr kulminierter Krisen geht zu Ende. Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation erwiesen sich für Anleger, die auf Schwellenländer setzen, als unheilvoller Cocktail.

Märkte

Russland – Anpassung an veränderte Bedingungen

Die von Russland dominierte Eurasische Entwicklungsbank (EDB) hat ihren neuen Ausblick vorgelegt, der einen Einblick in die Konsequenzen der westlichen Sanktionen für die russische Wirtschaft liefert. Das Team um Chefvolkswirt Jewgeny Winokurow geht in seinem Basisszenario davon aus, dass die Sanktionen über den gesamten Prognosehorizont bis 2024 in Kraft bleiben. Dieses Szenario sieht einen Rückgang des russischen BIP um 3,0% im laufenden Jahr, um 2,0% für 2023 und eine leichte Erholung erst 2024 (+1,5%) voraus. Die Periode ist geprägt von der Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen, die durch den Krieg und die Sanktionen geschaffen wurden.

Bergbauausrüster

SMT Scharf wird optimistischer

Aufgrund hoher Aktivitäten in Russland (27% des Konzern-umsatzes in den ersten neun Monaten) und China (37%) fiel es SMT Scharf zuletzt schwer, konkrete Prognosen für das Gj. abzugeben. Nun scheint das Licht am Ende des Tunnels sogar noch heller als bei Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am 14.11. erwartet: So erhöhte der in Hamm ansässige Maschinenbauer am Mittwoch (14.12.) die Prognose für das Gj. erneut. Der Vorstand um CEO Hans Joachim Theiß rechnet mit einem Umsatz von über 92 Mio. Euro (zuvor 86 Mio. bis 87 Mio. Euro) und einem EBIT von 14 Mio. Euro (zuvor 11,5 Mio. bis 12,5 Mio. Euro). Dadurch dürfte sich die EBIT-Marge von 13,9% auf 15,2% (2021: 13,1%) steigern. 

Medizintechnik

Stratec startet Vertriebsoffensive

Wie bereits mit den Vorabzahlen am 18.10. verkündet, leidet der Medizintechniker Stratec unerwartet stark unter den Belastungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise sowie unter Lieferkettenproblemen für elektronische Komponenten. Die Umsätze brachen entsprechend in den ersten neun Monaten um 8% auf 207,7 Mio. Euro, das EBIT gar um 22% auf 38,1 Mio. Euro zum Vorjahr ein. Wichtig hierbei ist jedoch die pandemiebedingt hohe Vergleichsbasis. 

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