Osteuropa

US-Präsident Biden besucht den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Kiew.
Ukrainekrieg

Osteuropa muss frei bleiben

Wie eng der Wohlstand für die Menschen an eine freiheitliche Gesellschaftsordnung gekoppelt ist, hat der beispiellose wirtschaftliche Aufschwung in weiten Teilen Osteuropas nach der Wende gezeigt. Die einstigen Satellitenstaaten der UdSSR und heutigen Grenznachbarn Russlands haben viel zu verlieren und seit dem russischen Überfall auf die Ukraine allen Anlass, sich um ihre Sicherheit, Freiheit und ihren Besitzstand zu sorgen. Russlands Angriffskrieg weckt vor allem in Ungarn sowie in Tschechien und der Slowakei Erinnerungen an den von Moskau 1956 brutal niedergeschlagenen Volksaufstand sowie den mithilfe sowjetischer Panzer blutig beendeten Prager Frühling 1968.

Märkte

Westbalkan – Das Versagen der EU

Die Probleme des Westbalkan spielen in der öffentlichen Wahrnehmung eine eher untergeordnete Rolle. Indes sind die sicherheits- und geopolitischen Probleme dieser Region so groß, dass die EU-Staaten militärisch sowohl unter UNO- (KFOR) als auch EU-Flagge (ALTHEA) präsent sind. Speziell für die Deutschen ist dieses Engagement der bei Weitem längste militärische Auslandseinsatz.

Kosmetik

Shiseido schafft es über den Berg

Um 45% ist die Aktie des Kosmetikherstellers Shiseido seit dem Tief im Oktober 2022 gestiegen. Die jüngsten Q4-Zahlen (per 31.12.22) brachten am Freitag (10.2.) jedoch etwas Ernüchterung in den steil gestiegenen Kurs der Aktie (44,40 Euro; JP3351600006). Als Reaktion sank die Notierung im Tief um über 5%.

Märkte

Nigeria – Gefragt ist vor allem Sicherheit

Die nigerianische Wirtschaft läuft erstaunlich gut, wie die jüngste Einschätzung des IWF zeigt: Dank günstiger Ölpreise und reger Konsumtätigkeit sind die durch die Covid-19-Pandemie erlittenen Rückschläge wieder wettgemacht. Das reale BIP hat bereits das Vorkrisenniveau erreicht, und das dritte Quartal 2022 war das achte Quartal in Folge mit positivem Wachstum – trotz anhaltender Probleme des Ölsektors.

Nebenwerte

Besseres Fahrwasser für Nebenwerte

Es war nicht leicht für Firmenlenker, ihre Unternehmen durch das Jahr 2022 zu manövrieren. Der Dienstleister EQS registrierte im Vorjahr bei den 299 Unternehmen des Prime Standards insgesamt 163 Meldungen zu Prognoseanpassungen. Der Ukraine-Krieg, die instabilen Lieferketten sowie der Lockdown in China haben besonders die Vorhersagen bei den großen und international agierenden Konzernen im deutschen Leitindex eingetrübt: Elf DAX-Unternehmen revidierten demnach 2022 den Ausblick nach unten.

PLATOW Börse Depotveränderung

Unsere Strategie zu Bechtle

Mit Bechtle holen wir uns einen der führenden IT-Dienstleister zurück ins Portfolio, der jüngst erst mit dem besten Quartal aller Zeiten aufwarten konnte. Die Profitabilität hat das erfahrene Management um Thomas Olemotz im Geschäftsjahr 2022 trotz historischer Herausforderungen (Lieferketten, Inflation, Ukraine-Krieg) nahezu stabil halten können. Im Q4 hat sich das Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang dann beschleunigt und dank verbesserter Lieferketten auch der op. Cashflow nach neun Monaten vom tiefroten in den positiven Bereich gedreht.

Siemens Hauptsitz in München, Deutschland
Mischkonzern

Siemens schaltet nach Portfolioausgliederungen einen Gang höher

Nachdem wir Siemens zuletzt vor zwei Jahren unter die Lupe nahmen, wird es Zeit für einen frischen Blick. Seitdem hat Roland Busch als CEO übernommen und einiges ist besser geworden. Es gibt aber auch Kritik. So hat sich der Konzern am Ziel einer Kapitalrendite (ROCE) von 15 bis 20% im Gj. per 30.9. mit 10,0% die Zähne ausgebissen. Mit der Abspaltung von Siemens Energy (Anteil: 35%) und Siemens Healthineers (Anteil: 72%) konzentrieren sich die Münchner nun auf Antriebs-, Automatisierungs- und Mobilitätstechnologien. 

Börsenbarometer

PLATOW Börsenbarometer

Indizes: Bis auf den CECE (+0,8%) nahmen die Emerging Markets im Vergleich zur Vorwoche ab. Die Gewinne in Osteuropa stützten sich größtenteils auf Bankenaktien. Indes erschütterten die verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien den türkischen ISE (-14,7%).

Märkte

Diktatur und Korruption gehen Hand in Hand

Die Korruptions-Berichte für 2022 von Transparency International (TI) und der Research-Abteilung des „Economist“ (EIU) sind kürzlich erschienen. Gemeinsam bestätigen sie: Autoritäre Herrschaft und Korruption gehen Hand in Hand.

Märkte

Lateinamerika – Schweres Wetter voraus

Lateinamerika wird aus Sicht des IWF ein eher schwieriges Jahr erleben. Höhere Zinsen und sinkende Rohstoffpreise werden das Wachstum im laufenden Jahr voraussichtlich auf 1,8% abschwächen. Sowohl die Schaffung von Arbeitsplätzen als auch die Nachfrage der privaten Haushalte gehen zurück, die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen trübt sich ein.

IT-Dienstleister

Bechtle verzeichnet Rekordquartal

Mit dem besten Quartal der 40-jährigen Firmengeschichte hat Bechtle im Schlussquartal ordentlich Gas gegeben. In Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen (Lieferketten, Inflation, Ukraine-Krieg) hat der IT-Spezialist damit ein sehr ordentliches Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen.

Sentiment

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Professionelle Anleger haben jüngst Aktien gekauft, als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht nur die von der Bank of America befragten 200 großen Vermögensverwalter (vgl. „USA ringen um neuen Zyklus“ in PB v. 24.1), auch die wöchentlich vom Branchenverband NAAIM angesprochenen kleinen regionalen Vermögensverwalter stecken wieder so viel Geld in Aktien wie seit einem Jahr nicht mehr. Der von CNN ermittelte Fear & Greed-Index steht kurz vor „extremer Gier“. Zu bedenken gilt allerdings, dass die Profis sich in der Regel auch mit Optionen absichern, wovon sie bis Anfang Februar in einem noch nie gesehenen Ausmaß Gebrauch gemacht haben. 

Teamviewer-Headquarter in Göppingen
Technologie

Teamviewer – Skalierbar, margenstark und mit Fantasie

Die Fernwartungssoftware von Teamviewer dürfte vielen Lesern bekannt sein. Geld verdient das Unternehmen damit im Privatkundenbereich aber kaum, da die oft ausreichende Basisversion kostenlos verfügbar ist. Trotzdem haben die Göppinger 2022 einen Umsatz von 565,9 Mio. Euro und einen Gewinn von 67,6 Mio. Euro generiert – den mehr als 620 000 zahlenden Kunden (v. a. Unternehmen) sei Dank. Die versprechen sich eine steigende Effizienz der Geschäftsabläufe sowie eine verbesserte Nachhaltigkeitsbilanz. Neben dem Zugriff auf PCs, Laptops oder Smartphones wird auch die Möglichkeit der Wartung und Reparatur von Robotern und Industriemaschinen genutzt. Dank einfacher Integration und hoher Sicherheitsstandards werden zunehmend auch Großkunden gewonnen. Die Zahl der Abonnenten ist 2022 zwar nur um 1% gestiegen, was aber auch mit dem Rückzug aus Russland und Belarus zusammenhängt.

Schlüsselprodukte

Interroll krempelt Ärmel hoch und kämpft sich aus Krise

Schmerzlich wurden wir im vergangenen Jahr beim Schweizer Intralogistiker Interroll ausgestoppt. Nach Lieferkettenproblemen nahmen sowohl Ukraine-Krieg als auch harsche Lockdowns in China den restlichen Wind aus den Segeln. Das Unternehmen sah sich daher im Juni gezwungen, eine Gewinnwarnung auszugeben. Schier ungebremst fiel die an der SIX gehandelte Aktie (2 890,00 CHF; CH0006372897) danach vom Allzeithoch bei 4 795,00 CHF um über 60% auf 1 764,00 CHF. Seither legte das Papier aber eine stattliche Aufhol-Rally aufs Parkett.

Wachstumsprognosen

Weltwirtschaft – Alles eine Frage der Perspektive

Das globale Wachstum wird dem neuen IWF-Ausblick (WEO-Update) zufolge im laufenden Jahr mit 2,9% um 20 bps. höher ausfallen als im Herbst prognostiziert. Trotz dieser Aufwärtsrevision ergibt sich damit eine Verlangsamung nach den für 2022 geschätzten 3,4%. Auch im kommenden Jahr wird das Wachstum mit 3,1% darunter liegen.

Kaufhäuser

Dino Polska nutzt Umbruch

Es ist soweit. Mit Dino Polska holen wir uns im neuen Jahr den ersten Wert für unser Musterdepot. Der Discounter profitiert aktuell vom Wandel im polnischen Einzelhandelsmarkt: Zwischen 2008 und 2022 verschwanden 90 000 Einzelhandelsfilialen von der Bildfläche – allein 2022 fielen 10 000 Läden der anziehenden Inflation zum Opfer. Denn Konsumenten drehen inzwischen jeden Złoty doppelt um. Als auf reduziertes Sortiment und begrenzte Verkaufsflächen ausgerichteter Proximity Store macht sich Dino Polska dieses Vakuum besonders in ländlichen und dünn besiedelten Gebieten zu Nutze.

Volkswirtschaftlich könnte Tschechien ein Ausreißer in den trüben EM-Prognosen des IWF sein, doch die Regierung schafft Risiken.
IWF Prognose

Tschechien bleibt in soliden Verhältnissen

Die tschechische Wirtschaft wird nach Einschätzung des IWF im laufenden Jahr um 0,5% schrumpfen. Für das kommende Jahr wird das Wachstum auf 2,5% geschätzt, wie aus dem neuen Artikel-IV-Report hervorgeht. Aktuell wird die Konjunktur noch scharf gebremst.

PLATOW Emerging Marktes Depotveränderung

Unsere Strategie zu Dino Polska

Polens Einzelhandel für Lebensmittel befindet sich im Umbruch. Insbesondere kleinere Läden können im Zuge der hohen Inflation die gesteigerten Preise nicht weitergeben. Allein 2022 stellten daher im gesamten Einzelhandel fast 10.000 Läden ihren Betrieb ein (+72% ggü. 2021). Von diesem Trend profitieren Discounter, die sich das Vakuum zu Nutzen machen. Wir holen uns daher den wachstumsstarken Proximity Store Dino Polska ins Portfolio.

Flughafenbetreiber

Fraport wirft die Scanner an

Corona und der Ukraine-Krieg hinterließen beim Flughafenbetreiber Fraport eine kräftige Delle: Entlassungen infolge der Pandemie sorgten nach deren Ende am Boden zeitweise für völliges Chaos.

Nebenwerte

Was (jetzt) für Nebenwerte spricht

Small und Mid Caps (SMC) hatten es 2022 schwer. Zurückzuführen ist die Underperformance von MDAX (-20%) und SDAX (-22%) ggü. dem DAX (-8%) auf ein typisches Muster am Kapitalmarkt: In Zeiten steigender Unsicherheiten, wie es im Vj. mit dem Zinsanstieg, dem Ukraine-Krieg und der anziehenden Inflation der Fall war, sinkt traditionell die Risikobereitschaft der Investoren. Allerdings schlägt das Pendel auch stärker in die Gegenrichtung aus, wenn die Konjunktur sich aufhellt.

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