Osteuropa

Software

PSI plant diesmal sehr konservativ

Nach zuletzt zwei Gewinnwarnung will PSI Software dieses Mal positiv überraschen. Deshalb plant der Vorstand für 2023 zunächst „nur“ mit einem Umsatz von 273 Mio. Euro und einem EBIT von 25 Mio. Euro. Gegenüber den in etwa wie zuletzt erwartet ausgefallenen 2022er-Zahlen wäre das zwar ein Plus von 10% bzw. 24%, die Konsensschätzungen liegen mit rund 276 Mio. und gut 27 Mio. Euro aber höher. 

Märkte

Türkei – Erdogan spielt auf Zeit

Die türkische Wirtschaft wirkt angesichts der vielen düsteren Warnungen und Prognosen erstaunlich dynamisch. Der mit den Lockerungen der Pandemiebeschränkungen einhergehende Aufschwung setzt sich fort mit einer extrem starken Binnennachfrage, die sich auf die außerordentlich expansive Politik stützt. Sie wird sowohl von der monetären Seite (stark negative preisbereinigte Leitzinsen) als auch fiskalisch durch Transfers angeheizt. Präsident Recep Erdogan hat im Vorfeld der Wahlen den Mindestlohn um 55% erhöhen lassen, die Grundrente mehr als verdoppelt und ein Gesetz verabschiedet, das Mio. von Türken in den Vorruhestand versetzt. Hinzu kommt der Verlustausgleich für die Lira-Guthaben relativ zu Währungsguthaben. Das alles muss letztlich aus dem Budget bedient werden. 

Märkte

Kasachstan will Öl-Export ohne Russland

Die Suche nach alternativen Kanälen für den Erdölexport bleibt oben auf der Tagesordnung Kasachstans. Denn die Schwachstellen sind immens: 2022 wurden 94% des kasachischen Ölexports via Russland exportiert. Der Löwenanteil, 64,3 Mio. t (80,8%) wurde durch das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) zum Ölterminal im russischen Novorossiysk am Schwarzen Meer transportiert, 8,4 Mio. t (13,1%) mit der Atyrau-Samara-Pipeline. Der Rest verteilt sich auf das Pipelinesystem Kasachstan-China, auf die jüngst begonnene Verschiffung über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan zur Pipeline Baku-Tiflis-Ceyhan (BTC-Pipeline) in die Türkei und weiter nach Europa sowie auf den teuren und ineffizienten Eisenbahntransport nach Usbekistan.

Spezialsoftware

Trend Micro – Kostenexplosion

Trotz geopolitischer Spannungen und vermehrter Hackerangriffe aus Russland konnte Trend Micro im Gj. 2022 nicht an den Erfolg aus dem Vj. anknüpfen. Obwohl der Umsatz um 18% stieg und damit sogar im Rahmen der Erwartungen lag, sank der Nettogewinn mit 22% sehr deutlich und enttäuschte die Analystenerwartungen um 10%. Damit sank die Nettomarge von 20% auf nur noch 13%. Trend Micro bietet ein umfassendes Portfolio von Cybersicherheitslösungen, die einzelne Geräte, Netzwerke und Clouds schützen. Die Produktpalette umfasst sowohl Softwarelösungen zur Verhinderung von Cyberangriffen als auch solche zur Erkennung und Beseitigung von Schadsoftware in bereits kompromittierten Systemen.

Die Inflation landet allmählich im Einkaufswagen
Kaufhäuser

Dino Polska expandiert weiter

Die am letzten Donnerstag (23.3.) vorgelegten Jahreszahlen von Dino Polska konnten die sehr hochgesteckten Erwartungen des Marktes nicht ganz erfüllen. Wir finden sie dennoch bemerkenswert gut. Der Umsatz des polnischen Discounters kletterte um 48% auf 19,8 Mrd. polnische Złoty (PLN; rd. 4,2 Mrd. Euro). Auch ohne den Effekt der 344 neueröffneten Filialen gefällt die Entwicklung, denn mit +28,5% wiesen die Erlöse „like-for-like“ den stärksten Anstieg seit dem IPO 2017 aus. Wie CFO Michał Krauze bei der Präsentation der Zahlen betonte, lag das Wachstum damit fast doppelt so hoch wie der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+15,4%), war somit auch volumengetrieben. Operativ verdienten die Polen knapp 45% mehr, sodass die EBITDA-Marge mit 9,3% nur um 20 Basispunkte fiel. Unter dem Strich blieben 1,13 Mrd. PLN oder 11,55 PLN je Aktie (81,52 Euro; PLDINPL00011), jeweils 40% mehr als vor Jahresfrist.

Aluminiumhersteller

Grupa Kety informiert frühzeitig

Als richtig erwies sich unsere Verkaufsempfehlung für die Aktie der polnischen Grupa Kety (114,60 Euro; PLKETY000011), die im vergangenen Herbst noch im Bereich um 135 Euro notierte (vgl. PEM v. 29.9.22). Denn der Titel rutschte schon im Oktober bis auf ein Zwischentief bei 93,10 Euro ab, nachdem der Kurs des Aluminiumspezialisten unter den negativen Konjunkturprognosen zu leiden hatte. Anschließend konnte sich das Papier zwar im positiven Marktumfeld deutlich erholen. Das Niveau vom Herbst erreichte die Aktie allerdings noch nicht.

Düngemittel

K+S – Zukunftsfähig aufgestellt

Bei K+S ist seit unserer jüngsten Kaufempfehlung aus PB v. 3.1. einiges passiert. U. a. hat CEO Burkhard Lohr den Vorstand mit Carin-Martina Tröltzsch (Zentralbereiche, Kundensegmente) und Christian H. Meyer (CFO) neu aufgestellt und 75% des südafrikanischen Vertriebspartners Industrial Commodities Holdings übernommen.

Bremssysteme

Knorr-Bremse will weiterwachsen

Der von Knorr-Bremse am Donnerstag (23.3.) veröffentlichte Geschäftsbericht bestätigte die bereits im Februar präsentierten Zahlen für das Gj. 2022. Der Bremsenhersteller steigerte seinen Umsatz um 6,6% auf 7,2 Mrd. Euro, während die EBIT-Marge um 240 Basispunkte auf 11,1% absackte.

Der vernetzte Globus
Geopolitik

Krieg und Lagerbildung

Der „Kalte Krieg“ teilte die Welt von 1947 bis 1991, dem Ende der UdSSR, in zwei Lager. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine wiederholt sich das Ganze unter allerdings veränderten Vorzeichen. Auf der einen Seite und als Schutzmacht der Ukraine steht unverändert der Westen unter Führung der USA. Das gegnerische Lager indes wird nicht mehr von Russland, sondern von China angeführt. Beide Großmächte sind im Schatten des Kriegsausbruchs darauf erpicht, das ihnen zugerechnete Lager auszuweiten. Um das Feld im Pazifikraum nicht allein der dort dominierenden Kraft China zu überlassen, das zudem im Ukrainekrieg dem Aggressor Russland den Rücken stärkt, hatte sich der deutsche Bundeskanzler in der vergangenen Woche bereits das zweite Mal binnen eines Jahres nach Japan aufgemacht.

PLATOW Börse Depotveränderung

Unsere Strategie zu Talanx

Talanx ist zuletzt zu Unrecht in Sippenhaft mit dem Bankensektor genommen worden. Die MDAX-Aktie hat seit Anfang März ohne fundamentalen Grund mehr als 10% an Wert verloren. Nachdem Vorstandschef Torsten Leue bei der Bilanz-PK am 15.3. die klaren Wachstumsperspektiven des Versicherers bis 2025 bekräftig hat, nehmen wir den Finanzdienstleister als defensive Beimischung in unser Depot auf.

Rheinmetall Konzernzentrale
Wehrtechnik

Rheinmetall erwartet Auftragsflut

Russlands Überfall auf die Ukraine fördert weiterhin die Nachfrage nach Rüstungsgütern von Rheinmetall. CEO Armin Papperger erklärte bei der Bilanz-PK (16.3.), er rechne für das Gj. 2023 mit einem Umsatzanstieg von circa 17% auf 7,4 bis 7,6 Mrd. Euro.

Kreditinstitut

Bank Pekao schlägt Erwartungen

Noch im November hatten wir die zwischenzeitliche Kurserholung der Bank Pekao-Aktie (19,23 Euro; PLPEKAO00016) auch damit begründet, dass es bei der polnischen Bank keine neuen negativen Nachrichten gab (vgl. PEM v. 10.11.22). Doch schon im Januar folgten Meldungen, die den weiteren Aufschwung des Titels bremsten:

Telekommunikation

Magyar Telekom zu optimistisch

Mit deutlichen Kursgewinnen reagierte Magyar Telekom (1,08 Euro; HU0000073507) auf frische Zahlen für das Q4 des Jahres 2022.

Macris wirtschaftspolitischen Experimente zünden  nicht. Neue Gelder vom IWF gibt es trotzdem.
Märkte

Argentinien – Von der Währungskrise …

Die letzten Stellungnahmen des IWF zur Lage Argentiniens klangen durchaus positiv. Argentinien habe natürlich ganz besondere Umstände, aber „nicht das dramatische Risiko“, welches von einer „nicht nachhaltigen Verschuldung“ ausgehe, betonte IWF-Chefin Kristalina Georgieva Mitte Januar. Und Chef-Volkswirt Pierre-Olivier Gourinchas gab sich optimistisch, dass die Inflation als Kernproblem in den Griff zu bekommen sei.

Hafenbetreiber

HHLA – Die See wird etwas ruhiger

Wie bei Hapag Lloyd (vgl. PB v. 3.2.) kommt auch bei Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) die durch die gestörten Lieferketten getriebene Sonderkonjunktur zu einem Ende.

Großhandelsmarkt

Metro – Inflation hilft nur Umsatz auf die Sprünge

Viel verpasst haben PB-Leser bei Metro nicht seit unserer vergangenen Analyse vor zweieinhalb Jahren (vgl. PB v. 16.9.20). Noch immer dümpelt die Aktie (8,60 Euro; DE000BFB0019) um die Marke von 8,00 Euro vor sich hin. Auch die Hauptversammlung am Freitag (24.2.), bei der CEO Steffen Greubel noch einmal die Gründe für das dritte Verlustjahr in Folge erklären musste, ändert wohl wenig an der Situation bei der Großhandelsgesellschaft. 

Märkte

Osteuropa – Der „worst case“ dürfte ausbleiben

Die European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) hat das turnusmäßige Update zu ihrem Ausblick vorgelegt – samt Lichtblick: Das lfd. Jahr wird doch nicht so schwach wie befürchtet. Zunächst zeichnet sich für 2022 ab (die Q4-Zahlen stehen noch aus), dass das Wachstum mit 2,4% ggü. Vj. (nunmehr von 6,8% auf 7,1% nach oben revidiert) erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen ist.

Reifenhersteller

Bridgestones Reifen rollen wieder

Obwohl Bridgestone bereits im Oktober die Prognose für das Gj. 2022 (per 31.12.22) kräftig anpasste (vgl. PEM v. 6.10.), gelang es dem Reifenhersteller die höhere Messlatte im turbulenten Marktumfeld nochmals zu übertreffen. Laut dem am Donnerstag (16.2.) vorgelegten Zahlenwerk stieg der Umsatz um 26,6% auf 4,1 Bio. Yen (rd. 28,7 Mrd. Euro; Prognose: 3,95 Bio. Yen). Auch beim operativen Gewinn wurden die Aktionäre mit einem Plus von 22,4% ggü. Vj. auf 482,6 Mrd. Yen (Prognose: 450 Mrd. Yen) beglückt.

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