Osteuropa

Wärmepumpen

Daikin wittert seine Chance

Seit einigen Wochen wird in Deutschland der wohl bald gesetzlich vorgeschriebene Umbau alter Gas- und Ölheizungen auf Wärmepumpen hitzig diskutiert. Weil die neuen Anlagen klimafreundlicher sind und ein großes Geschäft versprechen, scharren auch viele internationale Hersteller mit den Hufen.

Kaufhaus

Dino Polska spürt höhere Kosten

Lebensmitteleinzelhändler wie Aldi oder die Schwarz-Tochter Lidl liegen in Deutschland traditionell in Familienhand und sind auf dem Börsenparkett rar gesät. Daher lohnt sich der Blick ins Nachbarland Polen, wo unser Musterdepotwert Dino Polska derzeit einen massiven Expansionskurs fährt. Allein im Q1 (5.5.) eröffnete der Vollsortimenter 54 neue Stores, was zu einem Umsatzwachstum von 43% auf 5,5 Mrd. polnischen Zloty (PLN; 1,2 Mrd. Euro) beigetragen hat. Aber auch exklusive der neuen Filialen überzeugte uns der Like-for-Like-Zuwachs von 27,2%. Besonders positiv entwickeln sich Frischeprodukte, die 42% (Vj.: 38,6%) vom Umsatz ausmachen und mit denen sich der Niedrigpreisanbieter von konventionellen Discountern abhebt. 

Währungen

Die immergrüne Frage nach dem Greenback

Das Kürzel BRIC (für Brasilien, Russland, Indien, China) wurde 2003 vom ehemaligen Goldman Sachs-Chefökonomen Jim O´Neill als Etikett einer auf die Emerging Markets ausgerichteten Investmentstrategie populär gemacht. Mittlerweile sind sie die vier zu einer politischen Organisation geworden und haben aus Proporz-Gründen Südafrika als Vertreter Afrikas mit ins Boot geholt.

Banken

Moneta Money Bank baut Mitarbeiter ab

Im vergangenen Herbst hatten wir berichtet, dass es neue Übernahmegerüchte um die Moneta Money Bank gibt (vgl. PEM v. 17.11.22). Damals galt die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) als Kaufinteressent. Dieses Gerücht trieb den Kurs im Frühjahr bis in den Bereich um 3,75 Euro.

Während das Plattform-Geschäft für Baufinanzierung boomt, leiden Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

„Great Transformation“ – Neue Wege der Geldanlage

Wir betreten ein neues Wachstumsregime. In der sogenannten „Great Transformation“ ändert sich die Welt tiefgreifend. Großmachtwettbewerb statt Globalisierung, mehr Wachstum durch Investitionen, strukturell höhere Zinsen und Inflation sowie mehr Volatilität. Es gilt, das Drehbuch für Anleger neu zu schreiben. Eine ausgewogene Mischung aus Growth- und Value-Titeln, Infrastrukturaktien sowie die Einbeziehung inflationsindexierter Anleihen und von Rohstoffen helfen, das Depot robuster zu machen.

Symrise Zentrale
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Kreislaufwirtschaft – Grundstein für Nachhaltigkeit

Vor 13 Jahren hat Symrise zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Seitdem entwickelt es diese kontinuierlich weiter und beweist damit, dass es nachhaltig und wirtschaftlich zugleich handeln kann. So stieg der Umsatz seit dem Börsengang 2006 durchschnittlich um 8,6% (CAGR). Ebenso wichtig wie die aktuelle Situation bewerten die Holzmindener die Zukunft. Deshalb will der Konzern die Grundlagen seines Geschäfts, das eng mit der Natur und ihrer biologischen Vielfalt verbunden ist, schützen und bewahren. Dafür hat sich Symrise klare Ziele gesetzt: Es will ab 2030 klimapositiv wirtschaften und so seinen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften leisten.

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Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Wenn die Banken beben

Die von den eidgenössischen Finanzbehörden erzwungene Notfallübernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch den Lokalrivalen UBS hat Erinnerungen an die große Finanzkrise vor 15 Jahren wachgerufen. Im September 2008 flüchtete sich auf Druck der US-Regierung die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch in die Arme der Bank of America. Zuvor war bereits Bear Stearns unter den Rockzipfel von J.P. Morgan Chase gekrochen. Ursprünglich sollte die Bank of America die noch viel stärker in die Bredouille geratene Investmentbank Lehman Brothers übernehmen. Doch die US-Regierung entschied kurzfristig, lieber Merrill Lynch zu retten und Lehman, deren größte Gläubiger in Europa saßen, fallen zu lassen. Was zunächst wie ein geschickter Schachzug der US-Politik aussah, entpuppte sich jedoch schnell als fataler Fehler, der eine ungeahnte Kettenreaktion auslöste, die das internationale Finanzsystem an den Rand einer Kernschmelze führte und die Staaten weltweit zu einer gigantischen Rettungsaktion nötigte.

In unsicheren Zeiten glänzt Gold als robustes Investment.
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Rohstoffe und Edelmetalle – Explosive Nachfrage, knappes Angebot

In Phasen hoher Inflation tendiert der breite Aktienmarkt eher seitwärts oder negativ, da viele Unternehmen die stark steigenden Inputkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben können, wenn überhaupt. Noch dazu ziehen durch die inflationsbedingten Zinsanhebungen die Finanzierungskosten deutlich an. Rohstoffe hingegen steigen historisch in diesen Phasen stark und können daher in der Portfoliostrategie eine wichtige Säule bilden.

Bankenwesen

Santander Bank Polska profitiert vom steigenden Zins

Überraschend gute Q1-Zahlen meldete die Santander Bank Polska. So sprang der Nettogewinn des Ablegers der spanischen Santander Bank (Anteil: 67,41%) auf 1,19 Mrd. polnische Złoty (PLN; ca. 352 Mio. Euro), was im Jahresvergleich einem Plus von 24,2% entsprach. Auch der Wert aus dem Q4 des Vj. von 903 Mio. PLN wurde klar übertroffen. Zudem schlugen die Polen die Markterwartungen, nachdem die Analysten im Durchschnitt nur mit einem Nettogewinn von 1,15 Mrd. PLN kalkuliert hatten.

Flagge Indiens
Asien

Asiens zwei Powerhäuser

Die Weltwirtschaft wird 2023 lt. IWF-Prognose um 2,8% wachsen. Den Löwenanteil steuert Asien bei, das mit China und neuerdings auch Indien gleich von zwei außergewöhnlichen Powerhäusern angetrieben wird. Der Wachstumsbeitrag Indiens beläuft sich in diesem Jahr bereits auf 15%. Nur China pusht das Wachstum der Weltwirtschaft noch mehr.

Märkte

Russland – Der Abwärtstrend verfestigt sich

Die Sanktionen verschärfen zweifelsohne Russlands bestehende und chronische Investitionsschwäche, die zur niedrigen Produktivität beiträgt. Verschärft wird diese durch den „brain drain“ im Zuge des Krieges sowie der Überalterung der Bevölkerung. Doch schon lange vor Kriegsbeginn und der Verhängung der Sanktionen schrumpfte das Potenzialwachstum, wie ein aktuelles Papier des Peterson Institute for International Economics (PIIE) zeigt.

Währungen

US-Dollar – Totgesagte leben länger

Die Euro-Schwäche des vergangenen Jahres hat sich mittlerweile umgekehrt. So konnte der Euro seit den Tiefs im September 2022 gut 15% gegenüber dem US-Dollar zulegen. Eine enorme Bewegung, entspricht sie doch knapp zwei durchschnittlichen historischen Jahresrenditen am Aktienmarkt. Wurde zuvor noch wegen der Energiekrise und des nahenden Winters der Untergang Europas prophezeit, scheint nun das Ende des Dollars ausgerufen zu werden. So machen gerade der Schwellenland-Bund BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sowie Saudi-Arabien große Schlagzeilen, da sie nicht länger den Dollar als Weltleitwährung akzeptieren und stattdessen eine eigene Alternative wählen wollen.

Weltpolitik

China setzt auf Spaltung

Es macht den Anschein, als ob es Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei der EU zu einfach gemacht wird. Das Säbelrasseln rund um Taiwan etwa belohnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking mit Zugeständnissen: Europa dürfe sich nicht an den amerikanischen Rhythmus anpassen, sondern müsse ein dritter Pol werden.

Rüstungselektronik

Hensoldt – Wir machen Kasse

Mit mehr als 50% Kursanstieg gehört die Hensoldt-Aktie (33,88 Euro; DE000HAG0005) auch in diesem Jahr zu den Börsengewinnern. Der Rüstungselektronik-Hersteller profitierte bereits 2022 von erhöhten Rüstungsausgaben nach dem russischen Angriffskrieg. Wie am 22.3. bestätigt, konnte der Umsatz im Vj. um 16% auf 1,7 Mrd. Euro gesteigert werden, der Auftragsbestand erreichte die Rekordhöhe von 5,4 Mrd. Euro. Das ber. EBITDA verbesserte sich um 12% auf 292 Mio. Euro.

Die schwach radioaktive Elemente werden in der Medizintechnik benötigt
Medizintechnik

Eckert & Ziegler – Ungewohnte Delle belastet

Am Ausblick entscheidet sich derzeit, ob Investoren über einer Aktie den Daumen heben oder senken (vgl. „Drahtseilakt Ausblick“ in PB v. 4.4.). Bei Eckert & Ziegler ist es eine ungewohnte Delle in der langjährigen Erfolgsgeschichte, die Aktionäre verschreckt. Weil der Gewinn 2023 um 15% auf rd. 25 Mio. Euro sinken soll, verlor das SDAX-Papier vor Wochenfrist (30.3.) in der Spitze ein Fünftel an Wert. Konzernchef Andreas Eckert gab sich im Analysten-Call zwar alle Mühe, die für uns nachvollziehbaren Gründe für den Gewinnrückgang darzulegen – doch kurzfristig überwiegen unsere Zweifel.

Märkte

Russland – Die kommende Nachkriegszeit

Allianz und Münchner Rück haben gerade die Deckung für die nach den Bombenanschlägen nicht mehr betriebsfähige Pipeline „Nordstream 1“ erneuert. Dahinter steht offenbar die Hoffnung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft eine Rückkehr zum „business as usual“ geben könnte. Diese Hoffnung scheint auch bei jenen westlichen Unternehmen eine Rolle zu spielen, die ihr Russland-Engagement so weit als möglich aufrecht erhalten.

Märkte

Asien – Im Getriebe ist noch Sand

Der gerade erschienene Ausblick der ADB könnte manchen Leser eher ratlos zurücklassen. Die zentrale Botschaft lautet: „Wiedereröffnung in der Volksrepublik China hebt die regionalen Aussichten“. Das Prognose-Tableau nennt für die asiatischen Entwicklungsländer ex-China eine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 4,6% nach 5,3% im September-Update. Von Verbesserung also keine Spur. Auf Ebene der Regionen ist das Bild gemischt: Für Zentralasien-Kaukasus mit nun 4,4% werden zwei Zehntel mehr und für Ostasien mit 4,6% vier Zehntel mehr angesetzt, letzteres vor allem, weil Chinas Ausblick von 4,5% auf 5% heraufgesetzt wurde. Südasien wird dagegen von zuvor 6,5% auf 5,5% herabgestuft. Für Indien werden statt 7,2% „nur“ noch 6,4% angesetzt. Ebenso wird der Ausblick für Südostasien mit den ASEAN-Staaten zurückgenommen von 5% auf 4,7%. Die von der ADB erstmals für 2024 genannten Ansätze schreiben der Gesamtregion für 2023 und 2024 gleichermaßen 4,8% zu, wobei speziell für China eine Abschwächung von 5% im laufenden Jahr auf 4,5% geschätzt wird. Auch das sind zwar gute Zahlen, aber kaum Verbesserungen.

Logistik

PKP Cargo schafft den Turnaround

Als die erste Covid-19-Welle im Herbst 2020 vorbei war, hatten wir zuletzt über die polnische PKP Cargo berichtet und den Wert mit Stopp bei 2,30 Euro auf Halten abgestuft. Allerdings sorgten die weiteren Corona-Wellen für größere operative Probleme bei dem Transportunternehmen, welches im Heimatmarkt vor allem den Schienenverkehr dominiert. So rutschte die PKP-Aktie (2,49 Euro, PLPKPCR00011) schon im Späthherbst 2020 unter unseren Stopp und anschließend klar unter die Marke von 2,00 Euro. Anschließend folgten volatile Monate, in denen vor allem der Ukraine-Krieg den Kurs neu belastete. Allerdings unterschritt der Titel beim Zwischentief im Sommer 2022 die 2-Euro-Marke nicht mehr. Denn operativ befindet sich der Konzern auf Erholungskurs. 

Technologie

Xiaomi – Druck von allen Seiten

Es war schon unlängst abzusehen, dass 2022 nicht das Jahr von Chinas Technologie-Newcomer Xiaomi gewesen sein dürfte. US-Sanktionen auf Halbleiter, Lieferkettenprobleme und der Ukraine-Krieg bildeten den Korpus eines Eisbergs, an dessen Spitze sich jüngst Patentstreitigkeiten mit der chinesischen Konkurrenz Huawei gesellten. Insgesamt vier Patente soll das 2010 gegründete Unternehmen verletzt haben: zwei Patente auf 4G-/LTE-Technologien sowie zwei Patente aus dem Bereich der Smartphone-Fotografie und auf das Entsperren von Geräten. Aktuell führen beide Parteien Gespräche. Sollten diese nicht fruchten, könnte Huawei allerdings den Verkauf der betroffenen Produkte verbieten lassen. Das Ziel dürfte allerdings ein Vergleich werden, denn Vergleiche waren zuletzt die Spezialität von Huawei.

Jahresausblick

Drahtseilakt Ausblick

Der Blick in den Rückspiegel zeigt, dass 2022 für die meisten Unternehmen besser lief als gedacht. Die erfreuliche operative Entwicklung im Q4 ist einer der Gründe dafür, warum die Börse im Q1 so gut abschnitt (DAX: +12%; MDAX und SDAX: jeweils +10%). Denn die 40 Titel im Auswahlindex schafften nach unserer Auswertung im Gj. 2022 eine Umsatzausweitung von 15% und steigerten das EBIT um 11%; beim MDAX waren es 17% bzw. 14%, bei den 70 SDAX-Werten 19% bzw. 3%. Auffällig ist, dass die kleineren Werte offenbar größere Schwierigkeiten hatten, die gestiegenen Kosten weiterzugeben. Die Blue Chips hielten die Margen dagegen relativ stabil.

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