Osteuropa

Energie

CEZ erleidet Gewinneinbruch

Als im Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, kam es an den Energie- und Rohstoffmärkten zu heftigen Turbulenzen, wovon der tschechische Energieriese CEZ profitierte und für das Q1 und das Gj. 2022 Rekordgewinne meldete.

Die Inflation landet allmählich im Einkaufswagen
Lebensmittel

Retail – Sozialismus im Kühlregal?

Spaß machen Wocheneinkäufe aktuell ganz und gar nicht, zumindest nicht dem Geldbeutel. Und eine Abkehr der horrenden Preise wird sich nur langsam einstellen. Zucker (+55% YoY per April), Milchprodukte (+25%) und Eier (+22%) sind nur die Spitze eines Inflations-Eisbergs, dessen Warenkorb sich aus weit mehr Produkten berechnet. Fest steht jedoch: Hinter der Ladentheke spielt sich ein harter Preiskampf ab, bei dem Hersteller und Händler um jeden Margenpunkt kämpfen und dabei auch ihre Preismacht ausspielen. Innerhalb der EU, wo Lebensmittelpreise (+16,6%) weit über der Inflationsrate (8,1%) liegen, stößt das bei Politikern böse auf.

Börsenbarometer

PLATOW Börsenbarometer

Indizes: Für die EM ging es auf Wochensicht wieder aufwärts. Der brasilianische Bovespa (+6,0%) legte besonders zu. Brasiliens Steuerreform rennt beim IWF offene Türen ein. Sie wurde als „ehrgeizige Agenda“ für eine nachhaltige, inklusive und grüne Wirtschaft gelobt.  

Bankensektor

Komercni Bank modernisiert sich

Obwohl der Nettogewinn der Komercni Bank im Q1 immerhin um 1,4% auf 3,6 Mrd. tschechische Kronen (CZK, rd. 150 Mio. Euro) gestiegen ist, setzte die Aktie der drittgrößten Bank unseres Nachbarlandes seine Talfahrt fort. Hauptgrund: Die Analystenerwartungen wurden nur am unteren Rand erreicht. 

Märkte

Osteuropa weist lange Bremsspur auf

Der Wachstumstrend in den EBRD-Regionen wird scharf abgebremst: Von realisierten 7,2% (2021) und 3,3% (2022) auf 2,2% im lfd. Jahr. Dem neuen Ausblick aus London zufolge soll 2024 mit 3,4% aber eine Erholung bringen. Die Beschleunigung baut darauf, dass die Folgen des Türkei-Erdbebens und der Inflation überwunden werden. Zu den Belastungen zählen die schärferen Finanzierungsbedingungen: Der Median der Rendite von Staatsanleihen in den EBRD-Regionen ist zwischen Februar 2022 und April 2023 um 380 Basispunkte gestiegen.

Handschlag zwischen zwei Geschäftsleuten
Finanzdienstleister

Procredit – Aus einem Quartal soll eine Dekade werden

Was bei Procredit Holding schnell auffällt, ist die ungewöhnliche Aktionärsstruktur. Neben einer Finanzbeteiligung des Gründers Claus Peter Zeitinger (18,3%) finden sich dort Teilhaber wie die staatliche KfW Bank (13,2), die Weltbank-Institution IFC (5,1%) und die niederländische Stiftung Doen (12,5%). Demnächst gehört anstelle von IFC auch noch die EBRD dazu.

Bremssysteme

Knorr-Bremse erfreut

Dank weiterhin starker Nachfrage aus Asien und Nordamerika beglückte der Bremsenhersteller Knorr-Bremse die Anleger am Donnerstag (11.5.) mit guten Q1-Zahlen. Der Auftragseingang wurde um 3% ggü. Vj. gesteigert und erreichte mit 2,18 Mrd. Euro einen neuen Rekord. Beim Umsatz verbuchte der MDAX-Konzern ein Plus von 14% auf 1,91 Mrd. Euro, die EBIT-Marge lag mit 10,0% knapp unter Vj.-Niveau (10,9%). 

Märkte

Georgien biegt falsch ab auf dem Weg in die EU

Der georgische Premier Irakli Garibaschwili beteiligte sich jüngst an der Conservative Political Action Conference (CPAC), einem von den US-Republikanern geleiteten konservativen Forum. Dort trat er erneut mit seiner Erzählung auf, wonach der „kollektive Westen“ versuche, Georgien in den Ukraine-Krieg gegen Russland hineinzuziehen. Die Teilnahme Garibaschwilis markierte dabei lediglich einen weiteren Meilenstein in der sich vertiefenden autoritären und anti-westlichen Wende der Regierungspartei „Georgischer Traum“. Dabei soll die gesuchte Nähe zu Ungarns populistischem Führer Viktor Orban offenbar den Kurs Richtung EU zumindest propagandistisch in Einklang bringen mit den eigenen autoritären Tendenzen.

Chemie

Ciech tritt auf Euphoriebremse

Am oberen Rand der Erwartungen lagen die Zahlen von Ciech für das Jahr 2022. Der polnische Chemieriese profitierte dabei von den galoppierenden Preisen am Rohstoffmarkt als Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine. Der Umsatz stieg um 55% auf 5,4 Mrd. polnische Zloty (PLN; rd. 1,15 Mrd. Euro) und das EBITDA um 45% auf 1,03 Mrd. PLN. Noch kräftiger ging es beim Nettogewinn nach oben, der um 158% auf den Rekordwert von 565 Mio. PLN sprang.

Wärmepumpen

Daikin wittert seine Chance

Seit einigen Wochen wird in Deutschland der wohl bald gesetzlich vorgeschriebene Umbau alter Gas- und Ölheizungen auf Wärmepumpen hitzig diskutiert. Weil die neuen Anlagen klimafreundlicher sind und ein großes Geschäft versprechen, scharren auch viele internationale Hersteller mit den Hufen.

Kaufhaus

Dino Polska spürt höhere Kosten

Lebensmitteleinzelhändler wie Aldi oder die Schwarz-Tochter Lidl liegen in Deutschland traditionell in Familienhand und sind auf dem Börsenparkett rar gesät. Daher lohnt sich der Blick ins Nachbarland Polen, wo unser Musterdepotwert Dino Polska derzeit einen massiven Expansionskurs fährt. Allein im Q1 (5.5.) eröffnete der Vollsortimenter 54 neue Stores, was zu einem Umsatzwachstum von 43% auf 5,5 Mrd. polnischen Zloty (PLN; 1,2 Mrd. Euro) beigetragen hat. Aber auch exklusive der neuen Filialen überzeugte uns der Like-for-Like-Zuwachs von 27,2%. Besonders positiv entwickeln sich Frischeprodukte, die 42% (Vj.: 38,6%) vom Umsatz ausmachen und mit denen sich der Niedrigpreisanbieter von konventionellen Discountern abhebt. 

Währungen

Die immergrüne Frage nach dem Greenback

Das Kürzel BRIC (für Brasilien, Russland, Indien, China) wurde 2003 vom ehemaligen Goldman Sachs-Chefökonomen Jim O´Neill als Etikett einer auf die Emerging Markets ausgerichteten Investmentstrategie populär gemacht. Mittlerweile sind sie die vier zu einer politischen Organisation geworden und haben aus Proporz-Gründen Südafrika als Vertreter Afrikas mit ins Boot geholt.

Banken

Moneta Money Bank baut Mitarbeiter ab

Im vergangenen Herbst hatten wir berichtet, dass es neue Übernahmegerüchte um die Moneta Money Bank gibt (vgl. PEM v. 17.11.22). Damals galt die tschechische Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) als Kaufinteressent. Dieses Gerücht trieb den Kurs im Frühjahr bis in den Bereich um 3,75 Euro.

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Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Wenn die Banken beben

Die von den eidgenössischen Finanzbehörden erzwungene Notfallübernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse durch den Lokalrivalen UBS hat Erinnerungen an die große Finanzkrise vor 15 Jahren wachgerufen. Im September 2008 flüchtete sich auf Druck der US-Regierung die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch in die Arme der Bank of America. Zuvor war bereits Bear Stearns unter den Rockzipfel von J.P. Morgan Chase gekrochen. Ursprünglich sollte die Bank of America die noch viel stärker in die Bredouille geratene Investmentbank Lehman Brothers übernehmen. Doch die US-Regierung entschied kurzfristig, lieber Merrill Lynch zu retten und Lehman, deren größte Gläubiger in Europa saßen, fallen zu lassen. Was zunächst wie ein geschickter Schachzug der US-Politik aussah, entpuppte sich jedoch schnell als fataler Fehler, der eine ungeahnte Kettenreaktion auslöste, die das internationale Finanzsystem an den Rand einer Kernschmelze führte und die Staaten weltweit zu einer gigantischen Rettungsaktion nötigte.

In unsicheren Zeiten glänzt Gold als robustes Investment.
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Rohstoffe und Edelmetalle – Explosive Nachfrage, knappes Angebot

In Phasen hoher Inflation tendiert der breite Aktienmarkt eher seitwärts oder negativ, da viele Unternehmen die stark steigenden Inputkosten nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben können, wenn überhaupt. Noch dazu ziehen durch die inflationsbedingten Zinsanhebungen die Finanzierungskosten deutlich an. Rohstoffe hingegen steigen historisch in diesen Phasen stark und können daher in der Portfoliostrategie eine wichtige Säule bilden.

Während das Plattform-Geschäft für Baufinanzierung boomt, leiden Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

„Great Transformation“ – Neue Wege der Geldanlage

Wir betreten ein neues Wachstumsregime. In der sogenannten „Great Transformation“ ändert sich die Welt tiefgreifend. Großmachtwettbewerb statt Globalisierung, mehr Wachstum durch Investitionen, strukturell höhere Zinsen und Inflation sowie mehr Volatilität. Es gilt, das Drehbuch für Anleger neu zu schreiben. Eine ausgewogene Mischung aus Growth- und Value-Titeln, Infrastrukturaktien sowie die Einbeziehung inflationsindexierter Anleihen und von Rohstoffen helfen, das Depot robuster zu machen.

Symrise Zentrale
Tücken der Zinswende – Welche Assetklassen jetzt profitieren

Kreislaufwirtschaft – Grundstein für Nachhaltigkeit

Vor 13 Jahren hat Symrise zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht. Seitdem entwickelt es diese kontinuierlich weiter und beweist damit, dass es nachhaltig und wirtschaftlich zugleich handeln kann. So stieg der Umsatz seit dem Börsengang 2006 durchschnittlich um 8,6% (CAGR). Ebenso wichtig wie die aktuelle Situation bewerten die Holzmindener die Zukunft. Deshalb will der Konzern die Grundlagen seines Geschäfts, das eng mit der Natur und ihrer biologischen Vielfalt verbunden ist, schützen und bewahren. Dafür hat sich Symrise klare Ziele gesetzt: Es will ab 2030 klimapositiv wirtschaften und so seinen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften leisten.

Bankenwesen

Santander Bank Polska profitiert vom steigenden Zins

Überraschend gute Q1-Zahlen meldete die Santander Bank Polska. So sprang der Nettogewinn des Ablegers der spanischen Santander Bank (Anteil: 67,41%) auf 1,19 Mrd. polnische Złoty (PLN; ca. 352 Mio. Euro), was im Jahresvergleich einem Plus von 24,2% entsprach. Auch der Wert aus dem Q4 des Vj. von 903 Mio. PLN wurde klar übertroffen. Zudem schlugen die Polen die Markterwartungen, nachdem die Analysten im Durchschnitt nur mit einem Nettogewinn von 1,15 Mrd. PLN kalkuliert hatten.

Märkte

Russland – Der Abwärtstrend verfestigt sich

Die Sanktionen verschärfen zweifelsohne Russlands bestehende und chronische Investitionsschwäche, die zur niedrigen Produktivität beiträgt. Verschärft wird diese durch den „brain drain“ im Zuge des Krieges sowie der Überalterung der Bevölkerung. Doch schon lange vor Kriegsbeginn und der Verhängung der Sanktionen schrumpfte das Potenzialwachstum, wie ein aktuelles Papier des Peterson Institute for International Economics (PIIE) zeigt.

Flagge Indiens
Asien

Asiens zwei Powerhäuser

Die Weltwirtschaft wird 2023 lt. IWF-Prognose um 2,8% wachsen. Den Löwenanteil steuert Asien bei, das mit China und neuerdings auch Indien gleich von zwei außergewöhnlichen Powerhäusern angetrieben wird. Der Wachstumsbeitrag Indiens beläuft sich in diesem Jahr bereits auf 15%. Nur China pusht das Wachstum der Weltwirtschaft noch mehr.

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