Aurubis – Unglückliches Timing
Unsere Aurubis-Empfehlung (vgl. PB v. 31.8.) kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt.
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
Unsere Aurubis-Empfehlung (vgl. PB v. 31.8.) kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt.
Die Q3-Zahlen (per 30.6.) des Metallrecyclingspezialisten Aurubis fielen überraschend stark aus. So fiel der Umsatz zwar um 17%, konnte aber die Erwartungen der Analysten übertreffen. Das EBIT stieg sogar überproportional um 12% auf 111 Mio. Euro an. Noch besser fiel der Gewinn je MDAX-Aktie (76,36 Euro; DE0006766504) aus, der um 27% auf 2,11 Euro zulegte. Dieses starke Ergebnis konnte Aurubis trotz deutlichen Gegenwinds erzielen, denn der Kupferpreis handelte im abgelaufenen Quartal 13% tiefer als noch im Vorjahr.
Der Umsatz des Stahlhändlers Klöckner fiel im Q2 mit einem Rückgang von knapp 24% sehr deutlich. Das EBIT sank sogar um 83%. Immerhin war das Q2 nicht defizitär wie die vorangegangenen Quartale.
Vor Jahresfrist hatten wir dazu geraten, die KGHM Polska Miedz-Aktie (27,22 Euro; PLKGHM000017) zu meiden, da es zu viele Unsicherheiten – insbesondere beim Energieeinkauf – gab. Tatsächlich notiert das Papier heute knapp 20% höher.
Das erste Halbjahr verlief für den Zementhersteller Heidelberg Materials überaus erfolgreich.
Heidelberg Materials ist mit einem Umsatzwachstum im Q1 von 11% stark in das laufende Jahr gestartet. Das EBITDA weitete sich sogar um 41% aus. Besonders kräftig legte das Nordamerika-Geschäft zu (+25%).
Der Analystenkonsens hat sich nach den Q1-Zahlen bei Salzgitter etwas aufgehellt.
Die Q2-Zahlen (per 31.3.) fielen bei Aurubis durchwachsen aus.
Das 1. Hj. (per 31.3.) fiel bei Thyssenkrupp wenig erfreulich aus. So sank der Umsatz ggü. Vj. um 3%. Die Auftragseingänge fielen um 19%.
Seit nun drei aufeinanderfolgenden Quartalen befindet sich der Stahlhändler Klöckner in den roten Zahlen. Das Q1 brachte nun aber auch noch einen gehörigen Umsatzrückgang von 15% mit sich.
Der Bahninfrastruktur-Dienstleister Vossloh hat am vergangenen Donnerstag (27.4.) gute Q1-Zahlen vorgelegt. Das Umsatzplus von 15,4% auf 256,3 Mio. und der EBIT-Anstieg von 73,7% auf 14,0 Mio. Euro bedeuten das stärkste Anfangsquartal der Geschichte.
Bei dem deutschen Metallhändler Klöckner will Großaktionär und Aufsichtsratsmitglied Friedhelm Loh mittels seiner Gesellschaft Swoctem mehr als 30% der Anteile übernehmen. Das Angebot belief sich auf 9,75 Euro mit Annahmefrist bis Dienstag, 25.4. Das Management riet den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da sie den Preis für zu niedrig hielten.
Aurubis bedient mit seinem Geschäftsmodell gleich drei Themen, die starken strukturellen Rückenwind erfahren. So profitiert der Metall-Recycler sowohl von der steigenden Kupfernachfrage, die durch die Elektrifizierung befeuert wird, als auch vom stärkeren Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften mit begrenzten Ressourcen. Nicht zuletzt darf die geopolitische Relevanz von Aurubis aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und China nicht unterschätzt werden.
Auf ein überaus starkes Gj. 2022 kann der Stahlhersteller Salzgitter blicken. Trotz Energiekrise und keines einfachen makroökonomischen Umfelds wuchs der Umsatz um gut 29% ggü. Vj. und traf damit die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn stieg sogar um 86% an und konnte 7% auf der Oberseite überraschen. Die Nettomarge stieg dadurch auf knapp 9% und damit auf das höchste Niveau der vergangenen 15 Jahre.
Die jüngsten Geschäftszahlen von Heidelberg Materials bezeichnete CEO Dominik von Achten als sehr gutes Ergebnis.
Auch die Q4-Zahlen von Klöckner konnten den Markt nicht überzeugen. So stürzte die SDAX-Aktie (9,50 Euro; DE000KC01000) des Metall- und Stahlhändlers nach den Zahlen (9.3.) um über 6% ab.
Obwohl Thyssenkrupp überraschend gut ins erste Quartal 2022/23 (per 31.12.) startete, strafte der Markt die MDAX-Aktie (6,83 Euro; DE0007500001) nach den Zahlen mit einem Kurssturz von über 10% ab. An den Erwartungen kann es nicht gelegen haben: So blieb der Umsatz auf dem Niveau des Vj. und fiel damit etwas höher als erwartet aus. Das EBIT brach zwar über 30% ein und die EBIT-Marge kontrahierte auf magere 3%, doch Analysten hatten noch deutlich Schlimmeres befürchtet. Auch der Gewinn pro Aktie von 0,12 Euro war doppelt so hoch wie erwartet, obwohl auch hier das Ergebnis um 30% unter dem Vj. lag.
Die jüngsten Q1-Zahlen (per 31.12.) von Aurubis waren durchwachsen. Der Umsatz des Metallrecycling-Unternehmens lag 7% unter dem Vj. und damit leicht unter den Erwartungen. Beim Nettogewinn waren es sogar 80% weniger als im Vorjahr und die Enttäuschung war hier besonders groß: Der Gewinn fiel gut 30% unter der Konsenserwartung der Analysten aus. Hierbei gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass es wegen eines außerordentlich starken Vorjahresquartals einen Basiseffekt gab, der sich unvorteilhaft auf das aktuelle Ergebnis auswirkte. So waren die Kupferpreise im vergangenen Jahr auf einem besonders hohen Niveau.
Bei Heidelberg Materials schreitet der Umbau zu einem grüneren Konzern weiter voran. Der Baustoffhersteller weiß um seinen enormen ökologischen Fußabdruck: Die Bau- und Gebäudewirtschaft macht laut einem UNO-Bericht insgesamt 39% des globalen CO2-Ausstoßes aus.
Für den Bahninfrastruktur-Dienstleister Vossloh sehen die mittelfristigen Perspektiven gut aus.
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