Fresenius – Sen lässt Taten folgen
„Vamed ist eine Enttäuschung. Wir werden handeln“, hatte Fresenius-CEO Michael Sen Anfang Mai angekündigt (vgl. PB v. 9.5.). Jetzt folgten Taten.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
„Vamed ist eine Enttäuschung. Wir werden handeln“, hatte Fresenius-CEO Michael Sen Anfang Mai angekündigt (vgl. PB v. 9.5.). Jetzt folgten Taten.
Der Labordienstleister Synlab trennt sich von den Schweizer Aktivitäten. Käufer ist die australische Sonic Healthcare, die nach eigenen Angaben 150 Mio. CHF (rund 154 Mio. Euro) für die in allen drei Sprachregionen tätigen Bereiche zahlt und davon ab 2024 einen positiven Beitrag zum Ergebnis je Aktie erwartet. Synlab trennt sich nach unserer Analyse von einem kleinen Mühlsteinchen.
Der Ticker in dieser Ausgabe steht im Zeichen des fehlenden Lagerabbaus. Wir kümmern uns um Sartorius, Interroll und Lanxess.
Beim Laborausrüster Sartorius setzte sich der Anfang Februar begonnene und nach den schwächeren Q1-Zahlen beschleunigte Kursverfall der Aktie (338,00 Euro; DE0007165631) bis Ende Mai weiter fort. Bis zu 34% auf ein Zwischentief bei 309,30 Euro verlor die DAX-Aktie, bei der wir am 26.5. bei 310,00 Euro knapp mit einem Verlust von 8% seit Erstempfehlung in PB vom 19.12.22 ausgestoppt wurden.
Der Laborausrüster Stratec hat am Mittwoch (7.6.) das wichtige US-Geschäft (Umsatzanteil 2022: 28%) durch einen Zukauf gestärkt. Für 30 Mio. US-Dollar übernimmt der Hersteller für Systeme zur automatisierten Laboranalyse (IVD) den US-Verpackungsspezialisten Natech Plastics.
Über die Entwicklung unseres Musterdepotwerts Gerresheimer können wir uns nicht beklagen. Seit Einstieg am 24.2. liegen wir rd. 32% vorne.
Die Medizintechnikbranche schaut wegen der Kostenentwicklung und anhaltender Lieferengpässe mit etwas Skepsis auf das laufende Jahr, sieht angesichts gefüllter Auftragsbücher und der strukturell steigenden Nachfrage aber weiterhin ein hohes Potenzial für den Sektor. Die Aussagen (22.5.) von Martin Leonhard, dem Vorsitzenden des Industrieverbands Spectaris, treffen voll auf Carl-Zeiss Meditec zu.
Quartalszahlen bringen bei Siemens Healthineers immer Bewegung in die Aktie. Das Q2 (per 30.3.) sorgte am Mittwoch (10.5.) mal wieder für einen Dämpfer.
Die Q1-Zahlen von Fresenius (9.5.) tragen schon die Handschrift des im Oktober an die Spitze gerückten CEO Michael Sen (vgl. PB v. 19.1.).
Zum Monatsultimo laufen unsere Nachkauf-Orders bei Bechtle (41,61 Euro; DE0005158703) und Gerresheimer (97,60 Euro; DE000A0LD6E6) aus, mit denen wir bei Rückschlägen aufstocken möchten. Am 21.4. gelang dies bei Adesso. Auch weil die Volatilität am Markt wieder zugenommen hat, verlängern wir beide Orders bis Monatsultimo Mai. js
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Sonova, Software AG und Hapag-LLoyd.
Ungewohnt schlechte Nachrichten gab es in dieser Woche von zwei Unternehmen, die uns eigentlich durch beständig gute Kennziffern überzeugen. Dank eines hochprofitablen Wachstums mit beständig zweistelligen EBIT- und Free Cashflow-Margen sowie einer zweistelligen Kapitalrendite und geringer Verschuldung haben Sartorius und Carl Zeiss Meditec auch Anlegern in den vergangenen fünf Jahren viel Freude gemacht.
Die Abkoppelung von der Mutter bringt Fresenius Medical Care größere unternehmerische Freiheiten. Auf dem Kapitalmarkttag skizzierte die Vorstandsvorsitzende Helen Giza, wie sie dadurch die Zukunft profitabler und rentabler machen will. Wie die kritischen Nachfragen der Analysten zeigten, erscheinen die für 2025 gesteckten Ziele vielen Beobachtern aber nicht ambitioniert genug.
Die Kapitalerhöhung (KE) von Gerresheimer lief im Eilverfahren ab. In nur vier Stunden wurden am Dienstagabend (18.4.) 3,14 Mio. Aktien (88,75 Euro; DE000A0LD6E6) zu 86,50 Euro (Abschlag von nur 4,7% zum Xetra-Schlusskurs) unter Ausschluss der Altaktionäre an institutionelle Investoren verkauft.
Für gewöhnlich läuft das Jahr bei Drägerwerk verhalten an. Dieses Mal war es anders, wie die per adhoc am Montagabend (17.4.) gemeldeten Q1-Zahlen zeigen: Umsatz +18% auf 761 Mio. Euro, EBIT bei rd. 29 Mio. (Vj.: Verlust von 35 Mio.) Euro. Es ist nach dem Q4 (EBIT: 61 Mio. Euro) der zweite Quartalsgewinn in Folge, auch wenn die Marge im Q1 mit 3,8% (Q4: 6,1%) schwächer ausfiel. Dabei ist aber nicht alles Gold, weshalb CEO Stefan Dräger die Guidance (Umsatz: wb. +7 bis +11%; EBIT-Marge: 0 bis 3%) unverändert lässt.
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Basler, Vitesco, Hugo Boss, Siemens Healthineers und Sto.
Die am Donnerstag (6.4.) vorgelegten Q1-Zahlen (per 28.2.) unseres Musterdepotwerts Gerresheimer lösten die von uns erwarteten Gewinnmitnahmen bei der MDAX-Aktie (86,80 Euro; DE000A0LD6E6) aus. Dabei lagen Umsatz (org. +21% auf 457,8 Mio.) und v. a. ber. EBITDA (org. +24,8% auf 78,6 Mio. Euro) klar über den Konsenserwartungen und lassen die Guidance (jeweils „mehr als +10%“) mehr als nur konservativ aussehen. CFO Bernd Metzner ließ sich im Analystencall aber lediglich zu der Aussage hinreißen, dass es „im Juli nach dem Q2 eine Aktualisierung“ geben könne. Anleger störten sich dagegen am Mittelabfluss beim Free Cashflow (FCF: -95,6 Mio. Euro) und dem relativ hohen Verschuldungsgrad von 3,2x EBITDA (31.12.22: 3,0x).
Sartorius kauft für stolze 2,4 Mrd. Euro den Zell- und Gentherapiespezialisten Polyplus. Ein Sartorius-Sprecher ließ sich PLATOW gegenüber zwar nicht mehr entlocken als die dürre Polyplus-Einordnung der Pressemitteilung (Umsatz 2023: „oberer zweistelliger Mio.-Euro-Bereich“; „sehr substanzielle EBITDA-Marge“). Bei einem überschaubaren Erlösbeitrag dürfte die EBITDA-Marge aber klar über den eigenen 34% liegen.
Zum Monatsultimo laufen unsere Nachkauf-Orders aus, mit denen wir die drei Musterdepot-Zukäufe des Februars bei Rückschlägen auf volle Positionsgröße bringen wollen. Weil im volatilen Markt Rückschläge nicht ausgeschlossen werden können, verlängern wir unsere Orders bis Ende April.
Eine derart schwierige Ausgangslage hatte Marcus Wolfinger zuletzt 2018 zu bewältigen: Damals hatte der seit 2011 amtierende Vorstandschef von Stratec Biomedical zwei Mal im Jahresverlauf die Prognose kappen müssen, woraufhin die Aktie von April bis Oktober 37% an Wert verlor. Jetzt geht es darum, nach dem abflauenden Rückenwind von der Corona-Pandemie den Labordienstleister mit einer neuen Gerätegeneration wieder fit für die Zukunft zu machen.
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