Latein Amerika

Märkte

Südamerika – Streit um EU-Mercosur-Abkommen

Die spanische Regierung übernimmt im 2. Hj. von den derzeit amtierenden Schweden die EU-Ratspräsidentschaft und hat sich die Umsetzung des seit dem Jahr 2000 verhandelten Abkommens zwischen der EU und dem südamerikansichen Handelsblock Mercosur auf die Fahnen geschrieben. Im Mercosur arbeiten derzeit die an den Atlantik grenzenden Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zusammen. Venezuela ist suspendiert. Hinzu kommen die assoziierten Staaten Chile, Bolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador. Weitere Staaten haben Anträge gestellt oder sind in der Ratifizierung begriffen.

Die Emerging Marktes halten sich bisher besser als es viele Experten erwartet haben.
Märkte

EM – Die Ruhe vor dem Sturm

Zugegeben, für Schwellenländer-Aktien lief es 2023 bisher eher durchwachsen. Nach einem fulminanten Start getrieben durch die Öffnungspolitik in China, setzte das erste Bankenbeben in den USA dem Ganzen ein jähes Ende. YTD fällt der MSCI EM (-1,8%) deutlich hinter DAX (+12%), MDAX (+7,5%) oder S&P 500 (+6,4%) zurück. Dass die Emerging Marktes jetzt aber zum Überholmanöver ansetzen, dafür sprechen einige Faktoren. 

Flugverkehr

Pacifico Airports legt Basis

Die am Montag (17.4.) nach Börsenschluss vorgelegten Q1-Zahlen unseres Musterdepotwerts Pacifico Airports haben die Markterwartungen zwar übertroffen, dabei aber den erwartbaren Druck auf der Kostenseite widergespiegelt.

Währungen

US-Dollar – Totgesagte leben länger

Die Euro-Schwäche des vergangenen Jahres hat sich mittlerweile umgekehrt. So konnte der Euro seit den Tiefs im September 2022 gut 15% gegenüber dem US-Dollar zulegen. Eine enorme Bewegung, entspricht sie doch knapp zwei durchschnittlichen historischen Jahresrenditen am Aktienmarkt. Wurde zuvor noch wegen der Energiekrise und des nahenden Winters der Untergang Europas prophezeit, scheint nun das Ende des Dollars ausgerufen zu werden. So machen gerade der Schwellenland-Bund BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sowie Saudi-Arabien große Schlagzeilen, da sie nicht länger den Dollar als Weltleitwährung akzeptieren und stattdessen eine eigene Alternative wählen wollen.

Weltpolitik

China setzt auf Spaltung

Es macht den Anschein, als ob es Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei der EU zu einfach gemacht wird. Das Säbelrasseln rund um Taiwan etwa belohnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking mit Zugeständnissen: Europa dürfe sich nicht an den amerikanischen Rhythmus anpassen, sondern müsse ein dritter Pol werden.

Systemgastronomie

Arcos Dorados knackt erstmals Umsatz-Milliarde

Mitte März (15.3.) bewies Arcos Dorados mit den Q4-Zahlen, dass der Wachstumskurs beim weltweit größten McDonald’s-Franchisenehmer weitergeht. Der Konzern stillt den Fast Food-Hunger in 20 lateinamerikanischen und karibischen Ländern mit über 2 300 selbst oder von Subunternehmern geführten Lokalen. In Q4 stieg der Umsatz der Restaurantkette um 30,3% und erreichte mit 1,0 Mrd. US-Dollar erstmals in einem Quartal die Mrd.-Grenze. Ausgeklammert wurden dabei die unbedeutenden, aber regelmäßig inflationsbelasteten Venezuela-Geschäfte. 

Ambev-Biermarke Brahma
Getränkeindustrie

Ambev gerät in Sippenhaft

Die steigenden Preise und der reale Kaufkraftverlust der Konsumenten sorgten bei den nicht-zyklischen Konsumgüterkonzernen für ein sehr durchwachsenes Gj. 2022. Besonders in Europa griffen viele Verbraucher auf die preisgünstigen Eigenmarken der Supermärkte und Einzelhandelsketten zurück. Laut Jefferies waren vor allem die scharf angezogenen Preise für Agrargüter und Rohöl ein Problem, da sich die Kosten nicht mit derselben Geschwindigkeit an den Verbraucher weitergeben ließen. Mittlerweile hat sich der Anstieg bei den Rohstoffen jedoch moderiert und gleichzeitig greifen nun die Preisanhebungen im Supermarkt. Jefferies erwartet daher 2023 für den Sektor, dass Preisanhebungen die Inputkostensteigerung deutlich übersteigen und sich die Margen ausweiten. 

Ticker

América Móvil konsolidiert Aktien

Das Sammelsurium aus „AA“-, „A“- und „L“-Aktien beim mexikanischen Telekom-Giganten América Móvil hat ein Ende. Wie auf der HV am 20.12.22 beschlossen, wurden die Aktienserien in eine einzige Serie von Stammaktien (Serie „B“) mit vollem Stimmrecht (eine Aktie, eine Stimme) im Verhältnis 1:1 umgewandelt. Die neue ISIN lautet: MX01AM050019.

Der vernetzte Globus
Finanzmärkte

Liquidität – Asien ist gefragt

Angesichts zahlreichreicher Unsicherheiten nach dem Bankenbeben um SVB und Credit Suisse sowie dem unvermittelt hawkishen Kurs der Zentralbanken reduzieren Investoren ihre Risiken, verstärken Allokationen u. a. in Asien und lenken Barmittel in Geldmarktsfonds. 

IT-Dienstleister

StoneCo liefert weiter ab

Das südamerikanische Fintech StoneCo konnte wie der Konkurrent NU Holdings (vgl. PEM v. 15.3.) im Gj. 2022 ein atemberaubendes Wachstum hinlegen. So legte der Umsatz um 99% zu und lag damit im Rahmen der Analystenerwartungen. Gleichzeitig stieg das EBIT um knapp 250% an und sorgte für eine Ausweitung der EBIT-Marge auf 37%. Die üppige EBIT-Marge zeigt, wie viel operative Stärke und welch gute Marktpositionierung das Unternehmen hat.

Der vernetzte Globus
Geopolitik

Krieg und Lagerbildung

Der „Kalte Krieg“ teilte die Welt von 1947 bis 1991, dem Ende der UdSSR, in zwei Lager. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine wiederholt sich das Ganze unter allerdings veränderten Vorzeichen. Auf der einen Seite und als Schutzmacht der Ukraine steht unverändert der Westen unter Führung der USA. Das gegnerische Lager indes wird nicht mehr von Russland, sondern von China angeführt. Beide Großmächte sind im Schatten des Kriegsausbruchs darauf erpicht, das ihnen zugerechnete Lager auszuweiten. Um das Feld im Pazifikraum nicht allein der dort dominierenden Kraft China zu überlassen, das zudem im Ukrainekrieg dem Aggressor Russland den Rücken stärkt, hatte sich der deutsche Bundeskanzler in der vergangenen Woche bereits das zweite Mal binnen eines Jahres nach Japan aufgemacht.

Finanzdienstleister

Nu Holdings ringt um Profitabilität

Das brasilianische Fintech Nu Holdings legte auch im Gj. 2022 wieder ein starkes Wachstum hin und schaffte es, insbesondere im brasilianischen Markt eine beeindruckende Marktdurchdringung zu erreichen. So stieg der Anteil der erwachsenen brasilianischen Bevölkerung, die zum Kundenkreis von Nu gehört, von 33% im Gj. 2021 auf beeindruckende 44% an.

Rohstoffe

Petrobras in politischer Geiselhaft

Bis auf ein 10-Jahres-Hoch bei 16,20 Euro kletterte die Aktie (10,50 Euro; US71654V4086) des teilstaatlichen Ölmultis Petrobras (Regierungsanteil: 37%, über 50% der Stimmrechte) im Oktober 2022.

Nahrung

Gruma trotzt der Inflation

Rd. 20% gewann die Gruma-Aktie (13,60 Euro; MXP4948K1056) seit unserer neuerlichen Kaufempfehlung im Herbst (vgl. PEM v. 27.10.22). Damit schlug das Papier des mexikanischen Lebensmittelhändlers den von uns erwarteten Weg ein. Doch wir sehen den Wert auch auf dem erhöhten Niveau noch längst nicht ausgereizt, denn die operative Entwicklung unserer Altempfehlung (+35,3%; vgl. PEM v. 26.11.20) ist weiter positiv. Dies unterstreichen die Q4-Zahlen:

Gewinnt auch in Lateinamerika immer mehr an Fahrt: E-Commerce
Versandhandel

Mercadolibre liefert

Mit einem starken Schlussspurt hat Mercadolibre 2022 ein Rekordjahr knapp über den Erwartungen hingelegt.

Flughafenbetreiber

Pacifico ist Onshoring-Profiteur

Die jüngst veröffentlichten Passagierzahlen unseres Musterdepotwerts Pacifico Airports (vgl. PEM v. 15.2.) waren beeindruckend. Das Verkehrsaufkommen erhöhte sich im Januar um starke 33%. Dabei wurde bereits eine Abkühlung der Zahlen an mexikanischen Flughäfen erwartet.

Flughafenbetreiber

Pacifico Airports beflügelt

Unser Musterdepotwert Pacifico Airports entwickelt sich prächtig. Die Aktie (17,80 Euro; MX01GA000004) des mexikanischen Flughafenbetreibers liegt YTD stolze 34% vorn. Allen voran das Corona-Ende beflügelte den Konzern.

Biokraftstoffe

Verbio erreicht Talsohle

Hohe Rohstoff- und Energiekosten sowie aufgrund von Importen aus Brasilien und den USA gesunkene Absatzpreise für Bioethanol setzten Verbio zum Jahresende noch einmal gehörig unter Druck. Trotz eines Rekordumsatzes von 1,08 Mrd. Euro (+33% ggü. Vj.) im 1. Hj. (per 31.12.) sank das EBITDA um 9% auf 170,3 Mio. Euro ggü. Vj. – bei einer um 730 bps. gesunkenen Marge. Unterm Strich standen ein jeweils um 15% niedrigerer Nettogewinn von 102,1 Mio. Euro sowie ein ber. EPS von 1,60 Euro. Nach Vorlage der Zahlen (3.2.) gab die MDAX-Aktie (48,98 Euro; DE000A0JL9W6) weitere 12% ab und liegt seither 40% unter ihrem November-Hoch. 

Märkte

Lateinamerika – Schweres Wetter voraus

Lateinamerika wird aus Sicht des IWF ein eher schwieriges Jahr erleben. Höhere Zinsen und sinkende Rohstoffpreise werden das Wachstum im laufenden Jahr voraussichtlich auf 1,8% abschwächen. Sowohl die Schaffung von Arbeitsplätzen als auch die Nachfrage der privaten Haushalte gehen zurück, die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen trübt sich ein.

Wachstumsprognosen

Weltwirtschaft – Alles eine Frage der Perspektive

Das globale Wachstum wird dem neuen IWF-Ausblick (WEO-Update) zufolge im laufenden Jahr mit 2,9% um 20 bps. höher ausfallen als im Herbst prognostiziert. Trotz dieser Aufwärtsrevision ergibt sich damit eine Verlangsamung nach den für 2022 geschätzten 3,4%. Auch im kommenden Jahr wird das Wachstum mit 3,1% darunter liegen.

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