Japan

Hauptsitz von Sonys Playstation: Steht die PS5 im Feuer?
Unterhaltungselektronik

Sony geht in die Offensive

Es geht heiß her in der Spieleindustrie. Mittendrin: Sony. Nachdem Microsoft vor wenigen Wochen mit der rd. 70 Mrd. US-Dollar schweren Übernahmeofferte für Activision Blizzard den Spielsektor aufgewirbelt hatte, ist nun der Playstation-Hersteller dran. Die Japaner kaufen für rd. 3,6 Mrd. Dollar den Videospieleentwickler Bungie, welcher bekannt ist für Spiele wie „Halo“ oder „Destiny“. Zwar ist der Deal deutlich kleiner, dennoch werten wir ihn positiv. Sony nimmt bei der Markt-Konsolidierung eine aktive Rolle ein und verbessert damit das eigene Gaming-Exposure (27% Umsatzanteil; EBITDA-Marge: 24,2%).

Märkte

Japan – Wirtschaftswachstum zu hohem Preis

Japan zählt laut IWF-Update (s. S. 5) zu den wenigen Gewinnern der angepassten Prognose im Jahr 2022 (+3,3%; zuvor: 3,2%) und für 2023 (+1,8%; zuvor: 1,4%). Der aktuelle Einkaufsmanager-Index liest sich allerdings wie ein Dementi dieser Prognose:

Sportartikel

Asics – Zu weit aus dem Fenster gelehnt?

Die Erholung bei Asics ist weiter in vollem Gange. Die Erlöse kletterten in den ersten drei Quartalen um 29,8% auf 322,2 Mrd. Yen, wie der japanische Sportartikelkonzern mitteilte. Sie lagen damit erstmals seit vier Jahren wieder über der runden Marke von 300 Mrd. Yen.

Inspektions- und Messgeräte

Lasertec – Alles passt !

Wenn Goldgräberstimmung herrscht, verdienen die Schaufelhersteller das wahre Vermögen. Mitten im Halbleiterboom floriert das Unternehmen Lasertec abseits des Rampenlichts. Die Japaner bauen genaue Inspektions- und Messgeräte, die vor allem im Chipsektor ihren Einsatz finden.

Automatisierungstechnik

Keyence mit Wachstumsdelle

Nach der Gründung im Jahr 1974 im japanischen Osaka ging Keyence 1987 an die Börse. Seit dieser Zeit ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen, wozu auch zahlreiche Zukäufe beitrugen. So war es möglich, in den vergangenen 25 Jahren stets ein Wachstum von mehr als 10% zu erzielen. Maßgeblich dafür waren aber v. a. eine Vielzahl an innovativen Entwicklungen, die die Japaner inzwischen zu einem der Weltmarktführer in den Bereichen der Automations- und Qualitätssicherungslösungen machen.

Textilbranche

Fast Retailing – Nicht so schlimm wie befürchtet

Die Aktie von Fast Retailing (507,80 Euro; JP3802300008) gehörte im vergangenen Jahr zu den schwächsten Werten im Nikkei. Zwar hat sich der Bekleidungsriese vom Corona-Schock 2020 erholt, allerdings weniger dynamisch als erwartet (s. PEM v. 30.9.). Zur Begründung verwies das Unternehmen auf die wiederholt pandemiebedingten Beschränkungen und zeitweiligen Ladenschließungen, die v. a. einige wichtige Märkte wie China betreffen. Weitere Belastungsfaktoren waren die globalen Lieferschwierigkeiten in der Textilbranche, Produktionsausfälle, längere Vorlaufzeiten und Materialmangel. Im 1. Hj. 2021/22 (Gj. per 31.8.) würden Umsatz und Gewinn daher voraussichtlich das Vj.-Niveau verfehlen, warnte der Konzern bereits im Oktober.

Nahrungsmittel

Kewpie – Wenig Fantasie

Traditionsreich: Im Jahr 1919 wurde der japanische Lebensmittelhersteller Kewpie gegründet. Die Erfolgsstory startete aber erst im März 1925, als die erste Kewpie Mayonnaise offiziell verkauft wurde. Seit dieser Zeit ist diese dickflüssige Soße ein unverzichtbarer Bestandteil der japanischen Küche. Sie wird zu klassischen Gerichten als Dipp oder zur Füllung von Fisch und Geflügel genutzt, ist aber auch Bestandteil des japanischen Kartoffelsalats oder wird als Brotaufstrich verwendet. Die Besonderheit: Bestandteil ist nur das Eigelb und nicht das ganze Ei, zudem werden Pflanzenöle und Essig hinzugefügt.

Depotpolitik 2022

Wir schaffen Platz im Depot

In PEM v. 6.1. haben wir unseren überarbeiteten Ansatz für das Musterdepot vorgestellt. Künftig finden nur noch Qualitätsunternehmen den Weg in das Depot, die bewiesen haben, dass sie Gewinne erwirtschaften und steigern können und denen dies auch in den kommenden Jahren gelingen wird. Ebenfalls ist es erforderlich, dass sie ihre Kapitalkosten decken. Um Platz für solche Aktien zu schaffen, haben wir am Dienstag (11.1.) in einem ersten Schritt drei Titel verkauft, die diese Anforderungen nicht erfüllen. Dadurch erhöhte sich die Liquidität um insgesamt 96 278,80 Euro.

Wie sieht der asiatische Weg aus der Pandemie aus?
Märkte

Inflationsschutzgebiet Ostasien

In den westlichen Industriestaaten steigen die Preise. Die Inflation erreichte im Dezember in den USA mit 7,0% das höchste Niveau seit 1982, in der EU kletterte sie zuletzt auf über 5%. Während die EZB ihre geldpolitischen Füße aber noch stillhält, wird die Fed in diesem Jahr den Leitzins erhöhen. Bis zu vier Schritte werden erwartet, was dazu führte, dass zu Jahresbeginn die Börsen weltweit in die Knie gingen. Das traf auch die Schwellenländer. Der MSCI EM sackte nach gutem Start ins Jahr 1,3% ab, beim MSCI APEX Asia waren es sogar über 2%. Die Börse in Tokio geriet noch stärker unter Beschuss, der Nikkei 225 gab gut 4% nach.

Motorräder

Yamaha Motor – Im Wartemodus

Die wirtschaftliche Erholung in den Endmärkten, aber auch Kostensenkungen haben dem japanischen Motorradhersteller Yamaha Motor in den ersten neun Monaten zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Das operative Ergebnis kletterte von 56,4 Mrd. Yen (ca. 430 Mio. Euro) im Vj.-Zeitraum auf 154,6 Mrd. Yen, wie der Konzern mitteilte. Der Überschuss konnte auf 137 Mrd. Yen sogar mehr als verdreifacht werden.

Elektronik

Sony – Elektronik auf vier Rädern?

Zur Playstation sowie dem Musik- und TV-Geschäft könnte bei Sony künftig auch ein mit Elektronik vollgestopftes autonom fahrendes Auto hinzukommen. Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas hat der japanische Elektronikkonzern den zweiten Prototypen eines Elektroautos vorgestellt. Das Modell „Vision-S02“ ist wie der vor zwei Jahren an gleicher Stelle vorgestellte Pionier ein Kompakt-SUV.

Videospiele

Nintendo – Nachlassende Dynamik

Hinter dem Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo liegen wahrlich goldene Jahre. Die Handheld-Konsole Nintendo Switch erfreute sich enormer Beliebtheit. Bis November 2021 wurde sie knapp 93 Mio. Mal verkauft. Damit knüpfen die Japaner fast an ihren letzten Riesenerfolg mit der Nintendo Wii an, die über 100 Mio. Verkäufe verzeichnete.

Maschinenbau

Fanuc – Die fundamentalen Trends sind intakt

Die Aktie des japanischen Roboterbauers Fanuc (187,00 Euro; 863731; JP3802400006) hatte in den vergangenen Monaten einen kleinen Durchhänger. Der Grund: Zwar konnte das Unternehmen seinen Umsatz im 1. Hj. um 52,5% auf 351,49 Mrd. Yen (rd. 2,7 Mrd. Euro) steigern. Im Auftaktquartal hatte das Plus allerdings noch bei knapp 70% gelegen (s. PEM v. 16. 9.). Auch bei den Gewinnkennziffern waren die Zuwächse nicht mehr ganz so kräftig. Das operative Ergebnis legte von Anfang April bis Ende September um 190,6% auf 93,92 Mrd. Yen zu, der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn stieg um 179,8% auf 78,65 Mrd. Yen – nach +341,1% bzw. +343,2% in den ersten drei Monaten.

Asien

Der Blick geht nach Asien

Für Schwellenländer-Investoren war 2021 ein schwieriges Jahr. Corona hat die aufstrebenden Volkswirtschaften weitaus härter getroffen als die Industriestaaten, was besonders die vom Tourismus abhängigen asiatischen Märkte belastete. Die Einkaufsmanager-Indizes für Emerging Markets lagen im November weit hinter denen der entwickelten Märkte. Japans Weg aus der Rezession verläuft beschwerlich und China hat zu Jahresbeginn den Gürtel enger geschnallt, weil das Auseinanderdriften der sozialen Schere die Macht der KP bedrohte.

Das Lenkrad eines Toyotas
Automobilbranche

Toyota ruft Elektro-Offensive aus

Mit dem Prius und dem Mirai hat Toyota Pionierarbeit beim serienmäßigen Hybrid- bzw. Wasserstoffantrieb geleistet. Batterie-Elektroautos suchten Käufer bei den Japanern hingegen vergebens. Doch das ändert sich. CEO Akio Toyoda hat die Elektro-Offensive ausgerufen. 62 Mrd. Euro will er bis 2030 in die Hand nehmen und 30 neue Stromer auf den Markt bringen. 16 Modelle präsentierte er bereits in der vergangenen Woche: kleine und große SUV, Limousinen, Sportwagen und innovative Miniautos. Mit der Produktion soll im kommenden Jahr begonnen werden. Zwei Drittel des Investitionsvolumens fließen in die Autos, ein Drittel ist für Batterien vorgesehen. Das bisherige Ziel, bis 2030 jährlich 2 Mio. batterieelektrische Autos (inkl. Brennstoffzelle) zu verkaufen, hob Toyoda auf 3,5 Mio. an. Dies entspräche einem Drittel des jährlichen Absatzes der Japaner.

Immobilien

Sekisui House mit Corona-Comeback

Auch an unserer Altempfehlung (s. PEM v. 19.9.19) Sekisui House ging das Corona-Jahr 2020 nicht spurlos vorbei. Um fast 35% brach die Aktie (17,90 Euro; 850022; JP3420600003) des japanischen Baugiganten bis zum Corona-Tief bei 13,30 Euro ein – unser Stopp (12,80 Euro) hielt jedoch stand.

Elektromotoren

Nidec Corp. will durchstarten

Keineswegs bescheidene Ziele hat sich Nidec Corp. gesetzt. Der japanische Hersteller von elektronischen Motorkomponenten will bis 2025 bis zu 10 Mrd. US-Dollar in die Hand nehmen, um seine Fertigungskapazitäten von 300 000 auf 12 Mio. Motoren hochzufahren.

Kosmetik

Shiseido – Zurück zum Wachstum

Der Kosmetikkonzern Shiseido war wahrlich kein Profiteur der Corona-Krise. Lockdowns und das Tragen von Masken haben die Nachfrage nach Kosmetik einbrechen lassen. 2020 halbierte sich das EBITDA und es musste sogar ein Netto-Verlust pro Aktie (51,10 Euro; 854002; JP3351600006) ausgewiesen werden. Seither geht es aber steil bergauf. Das Unternehmen trennte sich kürzlich von mehreren Sparten und machte damit finanzielle Mittel frei, um den weltweiten Expansionskurs fortzusetzen.

Personalvermittler

Recruit Holdings kommt ins Depot

Mit dem „Ribbon Model“ versucht der HR-Technologiekonzern Recruit Holdings das Problem der oft asymmetrischen Informationsverteilung zwischen Einzelpersonen und Unternehmen zu beheben. Das klingt zunächst einmal stark nach Marketing, ist aber Kern eines sehr erfolgreichen Geschäftsmodells.

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