Japan

Getränkehersteller

Asahi will bei Sportevents punkten

Japans größter Bierbrauer Asahi hatte im Frühjahr mit starkem Gegenwind auf der Kostenseite zu kämpfen, diesen nun aber in den Griff bekommen. Um international mit seinen fünf Marken Asahi Super Dry, Peroni, Kozel, Pilsner Urquell und Grolsch bei Konsumenten zu punkten, wurde mit vier Fußballvereinen der City Football Group, u. a. dem bekannten Premier League-Club Manchester City, ein Bündnis eingegangen, das Asahi Super Dry zum offiziellen Bierpartner ab Saisonbeginn macht.

Elektrotechnologie

Nidec punktet mit der e-Achse

Rekordzahlen dank boomender Verkäufe von e-Motoren, aber ein zerknirschter CEO: Bei Nidec hängt der Himmel trotz operativer Erfolge längst nicht nur voller Geigen.  Zwar steigerte der Motorenbauer den op. Gewinn im Q2 (per 30.9.) um 16% auf den Rekordwert von 51,7 Mrd. jap. Yen (rd. 360 Mio. Euro), weil insbesondere im zuvor kriselnden e-Motorengeschäft die Rückkehr in die Gewinnzone gelang. Aber die Marge stieg im Q2 nur auf 8,8% (Q1: 8,3%), bleibt damit klar hinter den 9,6% aus dem Vj. zurück.

IT-Dienstleister

Recruit Holdings erleidet Dämpfer

Für den u. a. durch die Jobsuchmaschine Indeed bekannten Personaldienstleister Recruit Holdings ging das Q2 mit einer kleinen Delle in der Bilanz zu Ende. Zwar gelang es den Japanern im zweiten Quartal (per 30.9.) den Umsatz um 25,3% auf fast 880 Mrd. Yen (rd. 6,1 Mrd. Euro) gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Doch zeitgleich sank das ber. EBITDA um 1,2% auf rd. 145 Mrd. Yen, das EBIT gar um 8,1% auf 108 Mrd. Yen. Unter dem Strich stand ein EPS-Rückgang um 0,7% auf 54,7 Yen.

Kosmetik

Shiseido setzt China-Geschäft unter Druck

Kosmetikprodukte sind traditionell nicht wachstumsstark, dafür aber weniger krisenanfällig. Das macht Shiseido (40,09 Euro; JP3351600006) derzeit interessant.

Motoren

Yamaha Motor – Von Konsumflaute keine Spur

Der japanische Motorradhersteller Yamaha Motor hat den Schwung aus dem 1. Hj. erfolgreich ins Q3 mitgenommen. Dank anhaltend guter Geschäfte im „Land Mobility“-Business (Zweiräder) und in der Sparte „Marine Products“ kletterte der Umsatz zwischen Juli und September um 37,4% auf 608,2 Mrd. Yen (rd. 4,2 Mrd. Euro). Die Erwartungen wurden damit übertroffen.

Cybersecurity

Trend Micro – Teurer Spezialist für Cyberangriffe

Wegen des Russlandkonflikts und der Zunahme von Hackerangriffen in den vergangenen Jahren investieren Unternehmen weltweit immer höhere Summen, um sich vor Cyberattacken zu schützen. Trend Micro bietet genau hierfür Lösungen an, zum Schutz von Clouds, Netzwerken und Einzelgeräten. Im Programm hat Trend Micro sowohl Softwarelösungen, die Angriffe verhindern, als auch solche, die Schadsoftware in bereits infizierten Systemen erkennen und entfernen. Zur Erkennung der sich stetig weiterentwickelnden Malware verwenden die Japaner künstliche Intelligenz und selbstlernende Systeme. 

E-Commerce

Rakuten steckt im Mobilfunk-Loch

Der Singles’ Day ist neben dem Black Friday und dem Cybermonday einer, wenn nicht der wichtigste Online-Shoppingtag weltweit, an dem Waren in Mrd.-Größe über den Ladentisch wandern (vgl. PEM v. 10.11.). Der japanische Händler Rakuten lieferte sich dabei am 11.11. mit Alibaba und JD.com eine riesige Rabattschlacht, um Kaufwillige anzulocken. 2022 hatten es die Konzerne wegen der inflationsbedingten Konsumflaute und dem Konkurrenzkampf jedoch nicht leicht.

Computer-Hardware

Nintendo hofft auf Weihnachten

Anfang Oktober schauten investierte Anleger verschreckt auf die den Nintendo-Aktienkurs (39,39 Euro; JP3756600007), der augenscheinlich eingebrochen war. Doch die Ursache war schnell gefunden: Die Japaner setzten lediglich einen im Frühjahr 2022 angekündigten Aktiensplit um. Dabei erhielten Anleger für ein altes Papier, zehn neue Aktien ins Depot eingebucht. Entsprechend hat sich der Kurs gezehntelt. Er befindet sich damit knapp unter dem Niveau unserer Kaufempfehlung aus PEM v. 8.9.22, als das Papier bei 405,80 Euro notierte.

Online-Portale und -Dienste

M3 Inc. feuert weiter auf allen Zylindern

Bei M3 Inc. laufen die Geschäfte weiter über alle fünf Geschäftsbereiche gut. Im 1. Hj. (per 30.9.) des Gj. 2022/23 stieg der Umsatz des japanischen Dienstleisters für den Medizinsektor um 15% auf 112,6 Mrd. japanische Yen (rd. 770 Mio. Euro). Wird der Sonderertrag aus einem Börsengang im Q1 des Vj. herausgerechnet, stieg der op. Gewinn um 17% auf 36,3 Mrd. Yen. Die Marge liegt daher mit 32,2% in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen fünf Jahre (32,8%).

Märkte

Japan – Trotz Zwischenhochs vor Problemen

Die letzten Wochen brachten einige positive Daten zu Japans Wirtschaft. So legten per September die Umsätze des Einzelhandels weiter zu (+4,5% z. Vj. und 1,1% z. Vormonat). Der Einkaufsmanagerindex der Industrie gab zwar leicht nach, blieb aber mit 50,7 Punkten (zuvor 50,8) knapp über der Expansionsschwelle. Sowohl die Produktion als auch die Auftragseingänge und Produktionskosten sind leicht zurückgegangen.

Spielekonsolen

Sony – Sorgenkind Gaming

Beim japanischen Elektronik- und Konsolen-Gigant Sony gab‘s am Dienstag (1.11.) Grund zur Freude. Denn mit den jüngst vorgestellten Zahlen zum Q2 (per 30.9.) hob das Management um Kenichiro Yoshida die Prognose für das Gj. leicht an. So werden jetzt für das Gj. 1,16 Bio. Japanische Yen (rd. 7,98 Mrd. Euro) erwartet, statt zuvor 1,11 Bio. Yen (rd. 7,64 Mrd. Euro). Hierzu beigetragen haben vor allem die Sparten Musik sowie Bild- und Sensorlösungen (I&SS), mit der Sony Hersteller wie Apple beliefert. Doch es gibt durchaus zwei Seiten der Bilanz-Medaille.

Pharma

Takeda – Auf den zweiten Blick wird‘s spannend

Der Pharmariese Takeda Pharmaceutical hatte sich 2018 mit dem 62 Mrd. US-Dollar schweren Zukauf der irischen Shire und der damit größten Auslandsakquisition Japans unter die Top Ten der Branche geschoben. Aber weil die Integration noch andauert und Kosten und Abschreibungen verursacht, haben die Japaner an der Geschichte noch zu knabbern.

Glas und Elektronik

Hoya bleibt weiter auf Kurs

In einem schwierigen Umfeld hat der japanische Konzern Hoya sehr solide Q2-Zahlen (per 30.9.) vorlegen können. Der Spezialist für Hightech-Gläser konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um über 13% gegenüber dem Vorjahr steigern und damit die Erwartungen um knapp 4% übertreffen. Der Nettogewinn legte im selben Zeitraum um rund 10% zu und konnte damit den Konsens um 5% übertreffen.

Positiver Ausblick für 2022: Der IWF sieht Licht am Konjunktur-Horizont.
Märkte

Israel – Klare Verhältnisse

Der mit 50,83 zu 49,17 Prozent äußerst knappe Wahlausgang in Brasilien hat dem mit mehr als 200 Mio. Einwohnern wichtigsten Markt in Südamerika mit der Rückkehr Lula da Silvas einen Linksruck beschert. Die Folge wird politische Instabilität sein, die sich wiederum negativ auf die Wirtschaft des Landes und seiner Nachbarn auswirken könnte.

Zinswende als Einstiegschance – Der Markt sortiert sich neu

Es bröckelt beim Betongold – Immo-Aktien gehören aber ins Depot

Ein Lieblingssektor deutscher und internationaler Anleger ist 2022 kräftig unter die Räder gekommen. Steigende Notenbankzinsen haben auch bei Immobilien eine Neubewertung ausgelöst. Der kräftige Kursverlust der ersten sechs Monate hat aber dafür gesorgt, dass bei einigen qualitativ hochwertigen Immobilienaktien inzwischen günstige Einstiegsgelegenheiten zu erkennen sind. Wir zeigen auf, worauf Anleger bei Immobilienwerten achten sollten.

Luxusgüter

LVMH – Vermögende Kunden trotzen der Rezession

Selten war es so wichtig wie heute, ausreichend Geld auf der hohen Kante zu haben. Und scheinbar gibt es trotz explodierender Heiz- und Stromkosten sowie abgestürzter Börsenkurse immer noch viele Menschen, die ihren Konsum im aktuellen Umfeld nicht einschränken müssen. Die in der vergangenen Woche (11.10.) vorgelegten Quartalszahlen von LVMH belegen das.

Modehandel

Fast Retailing – Globalisierung treibt an

Schon seit einigen Monaten laufen die Geschäfte bei Fast Retailing richtig gut. Nun konnte der nach Umsatz größte japanische Bekleidungseinzelhändler diesen Aufwärtstrend mit guten Zahlen zum Geschäftsjahr (per 31.8.) bestätigen. Dabei spielt dem Unternehmen neben einer Erholung nach Corona und der internationalen Aufstellung auch die Schwäche der Heimatwährung Yen in die Karten. Den Nerv der Kunden dürfte Fast Retailing zudem treffen, weil die bekannte Ladenkette Uniqlo, ähnlich wie Inditex oder H&M auf schnell wechselnde Mode mit günstigen Preisen setzt. Denn der Geldbeutel dürfte wegen der weltweit ausufernden Inflation auch bei der jugendlichen Zielgruppe für teurere Markenkleidung oft nicht mehr groß genug sein.

Videospiele

Nexon – Starke Margen und Stabilität

Der asiatische Spieleentwickler Nexon konnte auch im Q2 mit starken Zahlen glänzen. So konnte der Umsatz um 50% ggü. dem Vorjahresquartal gesteigert werden. Der operative Gewinn stieg bei leicht rückläufiger Marge um 47% an. Durch die starke Abwertung der japanischen Währung kletterte das Nettoergebnis sogar um 176%. Nexon kam zu Gute, dass große Mengen der Barmittelreserven im stark aufwertenden US-Dollar gehalten wurden. 

Börsenplatzbetreiber

Tokioter Börse sortiert sich neu

Die Börse Tokio reformiert lt. Japan Exchange Group ihren kapitalgewichteten Topix-Index. Bis 2025 scheiden alle Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 10 Mrd. Yen (rd. 70 Mio. Euro) aus.

Tabakwaren

Japan Tobacco – Stabiler Inflationsschutz

Auch im 1. Hj. (per 30.6.) des laufenden Gj. konnte der Tabakriese Japan Tobacco seine Preissetzungsmacht unter Beweis stellen – der schwache Japanische Yen wirkte zudem stark unterstützend. So legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11% zu, der Gewinn je Aktie sogar um 17%. Leicht belastend wirkten indes die angestiegenen Finanzierungskosten. Doch dank äußerst gesunder Bilanz und geringer Kapitalinvestitionen in das eigene Geschäft fielen diese nicht übermäßig ins Gewicht. So lag die Nettoverschuldung im Vergleich zum EBITDA bei einer äußerst gesunden Quote von lediglich 0,2. 

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