Investitionsgüter

Verbindungstechnik

Norma wird durchgereicht

Ein regelrechtes Kursbeben ist in den vergangenen Wochen und Monaten Norma widerfahren. Anfang Oktober notierte die SDAX-Aktie (17,50 Euro; DE000A1H8BV3) bei rd. 13 Euro so tief wie zuletzt kurz nach dem IPO im Jahr 2011. Wir sind schon seit nunmehr zwei Jahren nicht mehr bei dem Wert engagiert. Allein seit unserem vergangenen Bericht in PB v. 4.10.21 hat sich der Wert halbiert. Schon damals haben wir unseren Lesern zum Abwarten geraten, als der Spezialist für Verbindungstechnik wegen der Lieferengpässe die Prognose kürzen musste. Aber auch die langfristige fundamentale Entwicklung macht wenig Hoffnung auf eine nahende Trendwende: In den letzten drei Jahren hat Norma kein Umsatzwachstum ausweisen können. Unterm Strich stand im selben Zeitraum sogar ein durchschnittlicher Verlust von 15%. Entsprechend fiel die EBIT-Marge zwischen 2018 und 2021 von 15,2 auf 10,4%. Für das laufende Jahr avisiert das Unternehmen eine operative Rendite von 8%.

Bremssysteme

Knorr-Bremse – Überraschend stabil

Die wirtschaftliche Abkühlung trifft Knorr-Bremse aktuell noch wenig. So verzeichnete der Hersteller von Bremssystemen für LKW und Schienenfahrzeuge im Q3 einen ordentlichen Anstieg des Orderbuchs von knapp 30% gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere aus Europa und Nordamerika sei die Nachfrage weiterhin auf hohem Niveau.

Index-Zusammensetzung

DAX-Umbau mit Überraschungen

Zum 19.12. darf die DAX-Familie neue Mitglieder begrüßen: Mit Porsche AG steigt ein weiterer Autobauer nur drei Monate nach IPO (106,00 Euro; DE000PAG9113) in den Aktien-Olymp auf. PB v. 2.11.: Abwarten.

Sammel- und Sortieranlagen

Tomra Systems – Gut, aber zu teuer

Covid, Krieg, Energiekrise – Selbst die jüngsten Unruheherde der Neuzeit können den Geschäften von Tomra Systems wenig anhaben. Wie der Q3-Bericht (21.10.) zeigte, konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 um 11% ggü. Vj. auf ein neues Rekordniveau von 8,7 Mrd. Norwegische Kronen (NOK; umgerechnet etwa 850 Mio. Euro) gesteigert werden. Lieferkettenprobleme und Kosteninflation machen aber auch dem norwegischen Maschinenbauer zu schaffen, sodass das EBITA mit 1,1 Mrd. NOK etwas geringer ausfiel (-8%). Die entsprechende Marge liegt mit 13% aber immer noch auf gutem Niveau.

Maschinenbauer

Krones fackelt nicht lange

Erst Mitte September hatte Krones die neue Strategie kundgetan: Verstärkte Internationalisierung und Geschäftsfelder außerhalb der Getränkeindustrie sollen Wachstum bringen. Nun ließen die Bayern Taten folgen und erwarben 80,5% an der R+D Custom Automation. Für die restlichen 19,5%, die vorerst beim bisherigen Management verbleiben, bekommt Krones eine Kaufoption.

Lagerlogistik

Jungheinrich – Viel Positives drin

Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich kommt bislang vergleichsweise gut durch die Krise. Die zuvor noch recht vage Jahresprognose ist Ende September mit zum Teil überraschend hohen Zielspannen konkretisiert worden.

Heizkraftwerke

2G Energy kommt in Schwung

Unser ehemaliger Musterdepotwert 2G Energy schlug sich in diesem Jahr bisher ordentlich und hatte jüngst auch eine Prognoseanhebung im Gepäck. Die publizierten Q3-Zahlen des Herstellers von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen enthielten ein Umsatzplus von 49,1% auf 76,8 Mio. Euro und trotz erhöhter Kosten eine deutliche EBIT-Steigerung auf 6,1 Mio. Euro (+69,4%).

Triebwerke

MTU greift am Kapitaltag an

Wir hatten schon öfters bekundet, dass uns der Triebwerks-hersteller MTU Aero v. a. wegen des mit Langfristverträgen ausgestatteten Wartungs- und Ersatzteilgeschäfts gefällt. Die Kirsche auf der Sahne ist jedoch das deutlich margenkräftigere Geschäft mit den Triebwerken, in dem der zukünftige CEO Lars Wagner große Chancen in umweltschonenderen Lösungen sieht: Technologien wie der „Water-Enhanced Turbofan (WET)“ sollen die enorme Klimaschädlichkeit des Fliegens um ca. 80% reduzieren.

Maschinenbauer

Dürr zeigt Stärke

Unser Einstieg bei Dürr (PB vom 19.9.) hat sich bisher gelohnt: Die Aktie des Maschinen- und Anlagenbauers (32,48 Euro; DE0005565204) hat seitdem mehr als 40% zugelegt. Schub bekam der Wert zuletzt von starken Q3-Zahlen (10.11.) sowie einer angehobenen Prognose für das Gj. 2022. CEO Jochen Weyrauch rechnet nun mit einem Umsatz im oberen Bereich des bereits anvisierten Korridors von 3,9 Mrd. bis 4,2 Mrd. Euro, beim Auftragseingang werden jetzt 4,8 Mrd. bis 5,1 Mrd. Euro erwartet (bisher: 4,4 bis 4,7 Mrd. Euro).

Medizintechnik

Stabilus übt sich in Zurückhaltung

Stabilus blickt auf ein starkes Gj. 2021/22 (per 30.9.) zurück. Die Koblenzer steigerten den Umsatz um 19% (org.: 14%) auf 1,12 Mrd. Euro. Erstmals in der Unternehmenshistorie gelang es dem Unternehmen, die Mrd.-Euro-Marke zu durchbrechen. Damit überbot CEO Michael Büchsner die im August angehobene Prognose von 1,07 Mrd. Euro leicht.

Vakuumpumpen

Pfeiffer – Pangea will noch mehr

Weil Sonntagabend (6.11.) ein Schreiben der Busch-Tochter Pangea über einen geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags bei Pfeiffer Vacuum einging, entfachte das die Übernahmefantasien der Investoren: Mit Aussicht auf ein mögliches Pflichtangebot schoss die SDAX-Aktie (173,80 Euro; DE0006916604) zu Wochenbeginn um satte 25% nach oben.

Die GEA-Zentrale in Düsseldorf, Deutschland
Anlagenbau

Gea besitzt Widerstandskraft

Anlass zur Freude gaben die jüngsten Quartalszahlen (4.11.) von Gea. Der Anlagenbauer übertraf nicht nur die Analystenerwartungen, sondern erhöhte auch die Prognose für 2022. Dank anhaltend guter Nachfrage wird nun beim Umsatz mit einem organischen Wachstum von mehr als 7% gerechnet (zuvor: mehr als 5%). Das ber. EBITDA soll am oberen Ende der bisherigen Spanne von 630 Mio. bis 690 Mio. Euro landen.

Verpackungen

Ringmetall – „Keine Angst vor 2023“

Bei der zuletzt erfolgsverwöhnten Ringmetall lief es im Q3 nicht besonders rund. Der Umsatz stieg nur um 14% (9-Mo.: +35%; org.: -5,5%), das EBITDA sackte sogar um 15% ab (9-Mo.: +25%), weil v. a. das höhermargige Geschäft mit Verschlusssystemen für Transportfässer unter dem Einbruch im Chemiesektor litt.

Flurförderzeuge

Kion – Kurserholung ohne Dynamik

Wie vorab avisiert ist der Gabelstaplerhersteller Kion im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Beim bereinigten EBIT gab es ein Minus von 101,1 Mio. Euro, was zu einem Verlust von 0,73 Euro je Aktie führte. Nach neun Monaten liegt das EBIT nur noch bei 210,6 Mio. Euro (Marge von 2,6% nach 9,2% in 2021). Um die bestätigten Jahresziele zu erreichen, darf sich der MDAX-Konzern im Q4 keine größeren Verluste mehr erlauben. Der Free Cashflow muss sogar zwingend positiv ausfallen. Anvisiert ist das Gj. ein Abfluss von 700 Mio. bis 950 Mio. Euro; per Ende September steht ein Minus von 971,9 Mio. Euro geschrieben. Sorgen bereitet uns auch der Rückgang des Q3-Auftragseingangs (-19%), der vor allem durch den Nachfrageinbruch im E-Commerce sowie zwei nennenswerte Stornierungen und einige Verschiebungen von Aufträgen entstanden ist. Dass Kion seine Finanzverbindlichkeiten 2022 mehr als verdoppelt hat und diese nun dem 1,5-Fachen (Ende 2021: 0,3-Fachen) des EBITDA entsprechen, ist ebenfalls unerfreulich.

Nutzfahrzeuge

Traton – Pro und Contra

Das Geschäft läuft noch immer rund bei Traton. Trotz eines herausfordernden Umfelds lieferte der Nutzfahrzeughersteller solide Q3-Zahlen (28.10.) und bestätigte die Ziele für das Geschäftsjahr. So will die VW-Tochter weiter eine ber. EBIT-Marge von 5 bis 6% verdienen, beim Umsatz wird unverändert ein ”sehr starker” Anstieg erwartet. Das liegt zum einen an der Einbeziehung der übernommenen US-Marke Navistar, die im 1. Hj. 2021 noch nicht zum Konzern gehörte. Zum anderen sind die Auftragsbücher prall gefüllt und reichen bis zu einem Jahr in die Zukunft. Daher ist CEO Christian Levin bei der Annahme neuer Aufträge restriktiv.

Luftfahrt

Airbus – Boeing kann einpacken

Der Flugzeugbauer Airbus beweist mit den jüngsten Quartalszahlen erstaunliche Stärke. So stieg der Umsatz im Q3 um knapp 27% auf 13,3 Mrd. Euro und konnte damit die Analystenerwartungen um fast 4% schlagen. Der Gewinn je DAX-Aktie (109,50 Euro; NL0000235190) stieg sogar um starke 63% auf 0,85 Euro und lag damit stolze 14% über den Erwartungen. Rückenwind erhielt der Flugzeugbauer hierbei allerdings auch durch den schwachen Euro bzw. den starken US-Dollar. Erfreulich ist auch, dass trotz der ungewissen Lage sich die prallen Orderbücher weiter füllen. So wuchs der Auftragsbestand im Vergleich zu den ersten neun Monaten des vergangenen Gj. um weitere 6% auf 7 294 Bestellungen an. Airbus bestätigte zudem die Jahresprognose bezüglich des Ergebnisses und der Auslieferungen und hob das Free-Cashflow-Ziel auf 4,5 Mrd. Euro für 2022 an.

Triebwerke

MTU – Zeichen der Erholung

Der Triebwerkshersteller MTU Aero konnte am Donnerstag (27.10.) aus guten Neunmonatszahlen und einem verbesserten Ausblick keinen Honig saugen. Doch die deutliche Steigerung im Wartungsgeschäft und der auf 26,0 Mrd. (Ende 2021: 22,24 Mrd.) Euro gewachsene Auftragsbestand signalisieren für uns klare Anzeichen einer Erholung in der Luftfahrtindustrie. Bis Ende September legte der Umsatz um 27% auf 3,8 Mrd. Euro zu und das ber. EBIT kletterte um 46% auf 448 Mio. Euro.

Spezialschläuche

Masterflex schafft Zweistelligkeit

Schon seit geraumer Zeit hat sich Masterflex das Ziel gesetzt, eine zweistellige EBIT-Marge zu erzielen. Dieser Meilenstein ist bei dem Hersteller von Spezialschläuchen jetzt zum Greifen nahe, wie die 2022er-Prognoseanhebung vom Montagabend (24.10.) belegt. Demnach avisieren die Gelsenkirchener nunmehr ein operatives EBIT zwischen 9,3 Mio. und 10,5 Mio. (zuvor: 8,3 Mio. und 9,0 Mio.) Euro bei einem Umsatz von 92 Mio. bis 96 Mio. (zuvor: 83 Mio. bis 87 Mio.) Euro.

Maschinenbauer

Krones bestätigt unser gutes Gefühl

Das gute Gefühl, das wir bei Krones nach dem Kapitalmarkttag hatten (vgl. PB v. 7.10.), hat uns nicht getrogen. Am vergangenen Mittwoch (19.10.) erhöhte der Anlagenbauer für die Getränkeindustrie die Umsatzprognose für 2022: Statt 5 bis 8% sollen es jetzt 10 bis 12% Wachstum ggü. den 3,6 Mrd. Euro des Vj. werden.

Vakuumpumpen

Pfeiffer kann profitabel liefern

Auch nach neun Monaten kann Pfeiffer Vacuum Rekordzahlen vermelden. Der Pumpenspezialist für die Halbleiterindustrie und für Anwendung in der Industrie steigerte den Umsatz per Ende September um 16,2% auf den Rekordwert von 668,7 Mio. Euro. Das EBIT kletterte derweil überproportional um 27% auf 94,0 Mio. Euro, sodass die Marge mit 14,1% (Vj.: 12,9%) wieder über dem bestätigten Jahresziel von „rd. 14%“ lag.

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