Indien

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Migme hat Break-even im Visier

Das Online-Netzwerk Migme versucht derzeit, in aufstrebenden Märkten in Asien etablierten Playern wie YY.com oder Momo ein Stück vom wachsenden Kuchen abspenstig zu machen. Bisher mit Erfolg, wie ein Blick auf die allerdings immer noch sehr kleinen Zahlen belegt. Im ersten Halbjahr gelang es CEO Steven Goh, die Zahl der Nutzer auf über 19 Mio. zu steigern. Am meisten zulegen konnte das Start-up in Indonesien, wo man seit einiger Zeit aktiv ist und viele Partnerschaften mit lokalen Künstlern hat. In Indien und auf den Philippinen will Goh jetzt die Marketingausgaben hochfahren und durch Kooperationen mit Künstlern und Vermarktungsagenturen den Fuß in die Tür bekommen. Das Geschäftsprinzip ist dabei ähnlich wie in Indonesien. TV- und Musikstars sowie Blogger können Migme als Plattform nutzen und erhalten im Unterschied zu Facebook einen Teil der generierten Erlöse. Diese stammen von Premiumdiensten, die die ansonsten kostenfreie Seite ihren Nutzern anbietet.

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Suzlon kehrt in Gewinnzone zurück

Lange mussten Anleger auf das von uns empfohlene Einstiegslimit von 1,10 Euro beim indischen Windenergiekonzern Suzlon warten. Ausgerechnet nach unserer Aktienbesprechung vom 19.2. legte der Anteilschein (1,28 Euro, A0NJ7L; US86960A1043) eine rasante Aufwärtsbewegung hin, so dass das Einstiegslimit in weite Ferne rückte. Doch Mitte April, nachdem die Aktie bei 1,75 Euro ihren vorerst letzten Höhepunkt erreicht hatte, ging der Aktienkurs wieder auf Talfahrt und erreichte Anfang Juni den von uns empfohlenen Einstiegskurs. Geprägt war dieser Zeitraum von einer ins Stottern geratenen indischen Wirtschaft sowie Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt. Mittlerweile hat sich das Papier wieder deutlich bei Kursen von über 1,20 Euro stabilisiert.

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Dr. Reddy´s kommt ins Musterdepot

In den Schwellenländern wächst die Nachfrage nach bezahlbaren Medikamenten derzeit deutlich. Dies liegt insbesondere daran, dass sich die Bevölkerung mit steigenden Einkommen häufiger Arzneimittel leisten kann. Besonders nachgefragt sind vor allem günstige Präparate, die von einheimischen Herstellern produziert werden. Aber auch in den entwickelten Ländern ist der Kostendruck auf das Gesundheitssystem groß. Generika werden immer stärker von den Ärzten verordnet.

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ICICI schüttelt Schatten der Vergangenheit (langsam) ab

Für die anspringende Konjunktur auf dem Subkontinent ist Indiens größte private Bank bestens aufgestellt: Ein Netz von über 4 000 Filialen, 12 000 Geldautomaten und zahlreichen innovativen Online-Lösungen dürften dazu führen, dass vor allem das Retailgeschäft von ICICI weiter zulegt. Nach hohen Investitionen ist die Cost Income Ratio in diesem Segment inzwischen von 88% in 2012 auf 75% gesunken. Die Provisionseinnahmen im Retailgeschäft sind dagegen seit 2012 von 38 auf 52% gestiegen, vor allem dank eines brummenden Hypothekengeschäfts. Vorstandschefin Chanda Kochhar denkt darüber nach, die 100%-ige Tochter ICICI Home Finance zu verkaufen, da das Hypothekengeschäft hauptsächlich innerhalb der ICICI selbst stattfindet. Der Wert der Tochter, für die es bereits Interessenten gibt, wird auf 700 Mio. US-Dollar geschätzt. Sollte es zu einem Verkauf kommen, könnten diese Mittel ebenso wie die Erlöse aus dem bereits beschlossenen Verkauf der Versicherungstochter und die Dividenden der Auslandstöchter dank einer guten Kapitalaustattung (12,8% Tier 1) für weiteres Wachstum verwendet werden.

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Infosys bleibt auf Wachstumskurs

Beim Blick auf den Infosys-Kurs (14,70 Euro; 919668; US4567881085) dürfte sich manch Anleger verwundert die Augen reiben. Denn die Aktie ist plötzlich nur noch etwa halb so viel Wert wie vor einem Monat. Kein Grund zur Panik: Der erniedrigte Kurs ist die Folge eines Aktien-Splits. In der Regel werden Aktien durch Splits für die breite Anlegerschaft attraktiver, denn dadurch werden die Anteilscheine „optisch““ billiger. Bei Infosys ist das Kalkül dahinter in jedem Fall aufgegangen. Seit dem Aktiensplit Ende Juni im Verhältnis 1:2 hat sich der Titel des IT-Dienstleisters mehr als 10% verteuert. Für zusätzlichen Schwung sorgten die Zahlen zum Auftaktquartal 2015/16, die der indische Konzern vergangene Woche präsentiert hat.

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BRICS – Eigene Entwicklungsbank geht an den Start

Es war absehbar und nur eine Frage der Zeit, wann die Schwellenländer auf die Dominanz des Westens reagieren. Nun haben die fünf wichtigsten EM-Länder, die so genannten BRICS-Staaten, als Alternative zu etablierten Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) den Startschuss für eine eigene Entwicklungsbank gegeben. Die New Development Bank (NDB) mit Sitz in Shanghai und einem Startkapital von 50 Mrd. US-Dollar soll in erster Linie Entwicklungs- und Infrastrukturprojekte in den BRICS-Ländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika fördern. Das Ziel sei es aber nicht, das existierende System herauszufordern, sondern das System auf eigene Weise zu verbessern und zu ergänzen, sagte NDB-Präsident Kundapur Vaman Kamath am Dienstag anlässlich des Starts der BRICS-Bank. Daher ist das Startkapital auch nur symbolisch zu werten und kein Vergleich mit dem x-Fachen der Weltbank.

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Sony – Erste Kapitalerhöhung gut weggesteckt

Immer wieder kursierten am Markt Gerüchte, wonach sich Sony im Zuge der Neuausrichtung von seinem Smartphone-Geschäft trennen will. CEO Hiroki Totoki hat in einem Interview nun klar gestellt, dass der Konzern nie aus dem Geschäft aussteigen oder es verkaufen werde. Stattdessen will er die Sparte mit hochwertigen Produkten und Kosteneinsparungen in den Griff bekommen. Um konkurrenzfähiger zu werden, erwägt Sony sogar eine Verlagerung der Produktion nach Indien.

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Trina Solar – Marktführer zum günstigen Preis

Die Aktie von Chinas führendem Solarunternehmen Trina Solar (9,05 Euro; A0LF3P; US89628E1047) musste in den vergangenen Wochen ganz schön einstecken. Von Kursen um 11,50 Euro Ende Juni wurde die Aktie binnen weniger Tage auf zeitweise 8,60 Euro nach unten durchgereicht. Inzwischen hat sich die Situation wieder etwas beruhigt. Aktuell wechselt der Schein für 9,30 Euro den Besitzer und notiert damit wieder jenseits der wichtigen Unterstützung von 9,00 Euro.

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Modeketten suchen Konzepte gegen die Kaufmuffel

Während sich der deutsche Einzelhandel zuletzt mit stagnierenden Erlösen behaupten konnte, scheint die Modebranche den Anschluss zu verlieren. Im Mai sanken die Umsätze im Vorjahresvergleich um 2,1%, obwohl sich die Kauflaune der Konsumenten auf hohem Niveau bewegt. Da hilft es auch nicht weiter, dass der Absatz via Internet und Versand um fast 8% zulegte. Vielen Modeketten kommt der Sommerschlussverkauf deshalb gerade recht, der die Lager etwas leeren könnte. Der Sale schlägt jedoch auf die Margen, weshalb die Anbieter noch stärker auf die Kosten achten. Ein Aspekt ist die Verlagerung der Produktion nach Afrika, wo in vielen Ländern keine Mindestlöhne gelten. Zudem wächst in der Region Baumwolle.

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KHD – Mit China verbündet

Die Börsenturbulenzen in China gingen auch an der Aktie von KHD Humboldt Wedag nicht spurlos vorüber. Dies hat auch einen Grund. Denn die Volksrepublik ist über die AVIC International Engineering mit mehr als 75% Mehrheitsaktionär. Das deutsche Traditionsunternehmen durchlebt aber auch operativ schwere Zeiten. Denn die Nachfrage nach neuen Zementfabriken, deren Ausstattung KHD liefert, ist begrenzt. Zwar ist der Konzern weltweit sehr gut positioniert und in allen wichtigen Märkten mit eigenen Niederlassungen vertreten, doch dies ändert nichts am schwachen Auftragseingang.

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Munich Re sieht Chancen in Asien

Der europäische Rückversicherungsmarkt ist weitgehend gesättigt. Deshalb ist es für die heimischen Gesellschaften schwer, attraktive Wachstumsraten zu realisieren. Der deutsche Branchenprimus Munich Re hat diese Problematik längst erkannt und setzt immer stärker auf Asien. Insgesamt ist hier ein vielfältiges Geschäft möglich, das bei den entsprechenden Erstversicherern auf eine breitere Akzeptanz stößt. Ein besonderer Schwerpunkt der Bayern wird zukünftig in Indien liegen, wo das Management die Expansionsmöglichkeiten als attraktiv einstuft. Allerdings wird es unserer Einschätzung nach noch mindestens drei Jahre dauern, bis sich die Initiativen in Asien auf das EPS-Wachstum auswirken werden.

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Dr. Reddy‘s überzeugt Anleger

Der Pharmagroßkonzern Dr. Reddy‘s (52,20 Euro; 659157; US2561352038) hat im abgelaufenen Fiskaljahr 2014/15 (per 31.3.) die Erwartungen der Investoren erfüllt. Mit einem Umsatzwachstum von 8% auf US-Dollar-Basis und einer EPS-Steigerung von 4% können die Investoren auf Grund der ungünstigen Wechselkurseffekte durchaus zufrieden sein. Für das laufende Geschäftsjahr gehen die Analysten (Thomson Reuters) davon aus, dass die Erlössteigerung auf einem ähnlichen Niveau ausfallen wird. Der Nettogewinn je Aktie dürfte aber immerhin um stattliche 11% anziehen.

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Konsumgüterhersteller bleiben in der Spur

In den vergangenen Wochen hat die Volatilität an den Aktienmärkten bedingt durch die Griechenlandkrise deutlich zugenommen. In solchen Zeiten ist es immer von Vorteil, defensive Werte im Portfolio zu haben, die weltweit engagiert sind. Die Anteilscheine der großen Konsumgüterhersteller erfüllen dieses Kriterium. Von der Unsicherheit in der Eurozone wurden sie bislang kaum beeinflusst. Die langfristige Kursentwicklung zeigt außerdem, dass Anleger, die in diesen Sektor investieren, bei der Rendite sogar überdurchschnittlich abschneiden. Bereits seit Jahrzehnten entwickeln sich die Titel nicht selten besser als der jeweilige Gesamtmarkt.

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Gefahren lauern im lokalen Bankenmarkt

INDIEN – Zum 1. Juli dürfen Transaktionen innerhalb Indonesiens nur noch auf Rupiah-Basis abgewickelt werden. Das hat auf zwei Ebenen Konsequenzen. Zunächst ist die Rohstoffbranche betroffen, die den weitaus größten Teil ihres Geschäfts auf Dollar-Basis abwickelt. Die meisten Rohstoffpreise werden auf den Börsen ohnehin in Dollar notiert, zudem sind in dieser Branche hauptsächlich international agierende Unternehmen engagiert, die ohnehin eine eigenständige Basiswährung zur Zusammenfassung ihrer Geschäfte wählen müssen, was ebenfalls in aller Regel auf den Dollar hinaus läuft. Dies gilt auch für viele Zulieferer, insbesondere für die Förderung von Öl, Gas und Mineralrohstoffen. Dieser Teil der Branche wird zukünftig mit (überschaubaren) zusätzlichen Kosten der Abwicklung von Geschäften leben müssen, die im Wesentlichen aus den Gebühren für die zusätzlichen Abwicklungsschritte und Absicherungen bestehen.

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Gerresheimer schraubt an der Marge

Seit der Hauptversammlung Ende April, auf der die Gerresheimer-Eigner die Anhebung der Dividende auf 0,75 Euro je Aktie (51,35 Euro; DE000A0LD6E6) beschlossen und Ex-Vorstandschef Axel Herberg als Chefkontrolleur inthronisierten, ist es ruhig geworden um den MDAX-Konzern. Bereits einige Tage zuvor hatte das Papier seinen erstaunlichen Höhenflug auf ein neues Allzeithoch beendet und pendelt seitwärts.

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Pazifischer Jihad bedroht den Wohlstand

Derzeit ist eine Welle der Islamisierung in Südostasien zu beobachten, die von den mehrheitlich muslimischen Staaten der Region ausgeht, vor allem von Indonesien, dem zahlenmäßig größten muslimischen Staat der Erde. Dort haben sich hinter der reformerischen Fassade der Regierung Joko Widodos nationalistische und anti-westliche Reflexe mittlerweile mit konservativ-muslimischen Vorstellungen verbunden, die auf einen religiös geprägten, starken Staat mit weit in die Wirtschaft hinein reichenden Kompetenzen abzielen. Die konservativen Islamisten haben die Verfassung als wirksamen Hebel zur Durchsetzung ihrer Ziele entdeckt. Diese enthält Generalklauseln zu Gunsten des Gemeinwohls, mit denen sich private Verfügungs- und Eigentumsrechte aushebeln lassen. Auf dieser Basis haben sie bereits Urteile des Verfassungsgerichts erstritten, mit denen Lizenzen etwa zum Abbau von Rohstoffen oder der Nutzung von Wasser die rechtliche Grundlage entzogen wurde.

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Reliance Industries sucht noch die richtige Ausrichtung

Der Mischkonzern Reliance Industries ist auf dem besten Weg in unser Musterdepot aufgenommen zu werden. Einziges Handicap: Der Aktienkurs (25,66 Euro; 884241; US7594701077) kommt einfach nicht nachhaltig vom Fleck, oder besser gesagt deutlich über die 26-Euro-Marke. Dabei stehen die Zukunftsaussichten gar nicht mal so schlecht. Das Unternehmen deckt unter anderem die Branchen Öl, Chemie, Einzelhandel (Textil) und Telekommunikation ab, wobei der Ölsektor derzeit noch das Gros der Erlöse einspielt. Trotz des Ende 2014 eingebrochenen Ölpreises und eines um 13% geringeren Gesamtumsatzes brachte der Konzern im Fiskaljahr 2014/15 (per 31. März) das Kunststück fertig, den Nettogewinn um fast fünf Prozent auf Rekordniveau zu steigern. Wir gehen davon aus, dass sich der billige Ölpreis in den anderen Sparten des Unternehmens künftig in der Bilanz positiv auswirken wird.

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Saudi-Arabien öffnet seinen Kapitalmarkt für den Westen

Ob Russland, Indien, oder Kuwait. Überall hat die Politik in den vergangenen Jahren Hürden für ausländische Anleger abgebaut, um deren Geld ins Land zu locken. Selbst China lockert nach und nach seine strengen Beschränkungen. Ende vergangenen Jahres wurden die Börsen Hongkong und Shanghai enger miteinander vernetzt. Vorteil für den Anleger: Oftmals sind die Aktien in Hongkong deutlich günstiger als in Shanghai (s. PEM v. 16.04.). Seit diesem Monat hat nun auch der konservative Golfstaat Saudi-Arabien diesen Schritt getan. Um künftig noch unabhängiger vom Öl zu werden hat die Regierung den Kapitalmarkt für westliche Investoren geöffnet. Mit rund 500 Mrd. Euro Gesamtvolumen ist der neue Markt etwa dreimal so groß wie der bisherige regionale Spitzenreiter Katar. Bislang durfen in Saudi-Arabien nur Investoren aus der arabischen Welt einkaufen. Der Kapitalmarkt war einer der letzten geschlossenen großen Finanzplätze weltweit. Internationale Investoren dürfen ab sofort direkt Aktien kaufen, gemeinsam aber nicht mehr als 20% eines Unternehmens und 10% des Gesamtmarktes halten.

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STANDPUNKT: Schwellenländer – Lichtblicken auf der Spur

Die BRIC-Staaten, langjährige Hätschelkinder vieler Investoren, sind zuletzt ziemlich unter die Räder gekommen: Der Wachstumsmotor Chinas stottert. Russland geht unter den Fesseln westlicher Sanktionen allmählich die Luft aus, Brasilien hat seine Präsidentin Dilma Rousseff zwar im Amt bestätigt, schlittert jetzt aber um so tiefer in die Rezession und versinkt im für das Land so typischen Korruptionssumpf. Bis auf Indien herrscht bei den BRICs Fehlanzeige. Aber auch Premier Narendra Modi, seit gut einem Jahr im Amt, gelingt mit seinen angestrebten Reformen kein Schnellstart. Dazu sind die Strukturen zu verkrustet. Es wird dauern, bis sich der Wandel Indiens unter Modi mit Zahlen belegen lässt.

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TICKER: Indische ICICI-Bank expandiert in China

Dass zwischen China und Indien Bewegung herrscht hat zuletzt die indische Privatbank ICICI demonstriert. Das Institut hat Mitte Mai die erste eigene Filiale in Shanghai eröffnet. Insgesamt sind 26 Geschäftsstellen in China geplant. Zwar befindet sich unser Musterdepot-Wert (8,52 Euro; 936793; US45104G1040) leicht im Minus, dennoch bleibt die Aktie eine Kaufempfehlung.

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