Indien

Emerging Markets

ICICI wird gleich doppelt von der Vergangenheit eingeholt

Jetzt also auch noch Ärger mit der SEC. Indiens drittgrößte Bank ICICI muss der wegen ihrer drakonischen  Strafen gefürchteten US-Aufsichtsbehörde Rede und Antwort stehen wegen der Vorwürfe gegen Chanda Kochar. Die inzwischen beurlaubte Langzeit-Chefin soll die Videocon-Gruppe bei der Kreditvergabe bevorzugt haben. Im Gegenzug sollen die Videocon-Gründer in ein Unternehmen von Kochars Ehemann investiert haben. Neben der SEC ermitteln indische Behörden und auch die Bank selber hat einen ehemaligen Richter als internen Ermittler eingesetzt und dem langjährigen Chef der Versicherungssparte Sandeep Bakhshi bereits einen 5 Jahres-Vertrag als Interim-Chef ausgestellt.

Deutsche Aktien

Die Story ist wichtiger als der Pass

Es ist kein Geheimnis, dass deutsche Firmen prächtig im Ausland verdienen. Ausländer wiederum verdienen ordentlich Geld mit Investitionen in hiesige Konzerne, denn die aktienscheuen Deutschen sind beim DAX-Anteilsbesitz in der Minderheit. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners kommt inzwischen zudem fast jeder dritte DAX-Vorstand aus dem Ausland. Kurz nach der Finanzkrise waren es 2009 noch 26%, beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 sogar nur 13%.

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Nadellas radikale Fitness-Kur für Microsoft zeigt Wirkung

In seinen viereinhalb Jahren als CEO hat Satya Nadella den US-Konzern Microsoft gehörig umgekrempelt. War der Software-Riese zuvor noch dem Auf und Ab des PC-Marktes ausgeliefert, so hat der gebürtige Inder den Erfinder des Office-Pakets inzwischen sehr stark auf das Cloud-Geschäft ausgerichtet. Fast 25 Unternehmen mit Bezug zur Datenwolke hat Microsoft seit 2013 erworben: Zuletzt kam die Entwicklerplattform GitHub für 7,5 Mrd. US-Dollar hinzu, die zum Rückgrat für intelligente Cloud-Lösungen werden soll.

Emerging Markets

Tata Motors will im H2 Gas geben

Seit zwei Jahren geht es mit der Aktie von Tata Motors (16,13 Euro; A0DJ9M; US8765685024) abwärts. Das Geschäft auf dem Heimatmarkt macht Tata anders als Suzuki (s. unten) keine Freude und die Luxus-Tochter Jaguar Land Rover (JLR), die für 80% der Erlöse und Ergebnisse steht, kommt trotz gefragter Modelle wie Jaguar E-Pace oder Range Rover Velar nicht in die Gänge. Zuletzt brach JLR auf seinem wichtigsten Markt China ein: Da chinesische Händler vor der Zollreduzierung zum 1.7. ihre Bestellungen reduziert hatten, gab JLR hohe Nachlässe. Der Absatz kletterte zwar im Q1 2018/2019 (31.3.) um 6%. Insgesamt machte Tata Motors aber 6,7% weniger Umsatz und musste sogar den ersten Quartalsverlust seit fast drei Jahren bekanntgeben (-277 Mio. Dollar).

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Suzuki Motor – Big in India

Suzuki Motor schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Der viertgrößte japanische Autohersteller konnte sein Betriebsergebnis im Auftaktquartal um 37% auf 116,5 Mrd. Yen steigern – Rekord. Die Erwartungen wurden damit haushoch übertroffen. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Anstieg auf 97,3 Mrd. Yen gerechnet. Und das Ergebnis wäre sogar noch höher ausgefallen, wären da nicht die gestiegenen Stahlpreise. Diese belasteten das operative Ergebnis in den ersten drei Monaten mit rd. 2,3 Mrd. Yen.

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Hyundai warnt vor Unsicherheiten im zweiten Halbjahr

Das hört sich eigentlich gar nicht mal schlecht an: Der südkoreanische Autobauer Hyundai konnte seinen weltweiten Absatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 4,5% auf 2,24 Mio. Fahrzeuge steigern. Zu verdanken haben die Südkoreaner das Plus in erster Linie guten Geschäften in den aufstrebenden Märkten wie Indien, Russland und Brasilien. Vor allem die SUV-Modelle schoben den Absatz an. Weniger gut lief es unterdessen in China. Im großen Nachbarland ging der Absatz im Jahresvergleich um 3,4% zurück. Keine allzu große Überraschung: Auch andere Autohersteller mussten in der Volksrepublik zuletzt Einbußen hinnehmen. Die Volkswagen-Tochter Audi begründete den Rückgang mit der Ankündigung Chinas, ab 1. Juli 2018 die Zölle für importierte Autos von 25% auf 15% zu verringern.

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Indien – Wachstum voraus

Indiens Wirtschaft erweist sich als überraschend robust gegenüber den Belastungen, die sich aus dem internationalen Umfeld ergeben. Darunter etwa das anziehende Zinsniveau und der wachsende Protektionismus. Der jüngste Ausblick der Notenbank Reserve Bank of India (RBI) sieht einen Wachstumspfad um 7 bis 7,5% für die nächsten Quartale vor. Die Daten vom aktuellen Rand deuten auf eine ruhigere Gangart der Industrie. Der Einkaufsmanager-Index der verarbeitenden Industrie gab zuletzt um 0,8 Punkte auf 52,3 Punkte nach, liegt damit aber immer noch klar über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Demgegenüber zieht die Konjunktur des für die indische Wirtschaft gewichtigeren Dienstleistungssektors wieder an, dessen Einkaufsmanager-Index von 49,6 auf 52,6 Punkte stieg und damit die Schwäche vom Juni ausbügelte.

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Wacker Chemie kann überraschen

Die Quartalszahlen von Wacker Chemie blieben zwar ergebnisseitig etwas hinter unseren Erwartungen zurück (vgl. PB v. 27.7.). Beim Umsatz (+9% auf 1,33 Mrd. Euro) halfen den Münchnern v. a. höhere Verkaufspreise für die im Bau gefragten Silikonprodukte sowie höhere Absatzmengen im Chemiegeschäft. Beim EBITDA wurden der starke Anstieg bei Silikonen (+59% ggü. Vj.) und der höhere Ergebnisbeitrag der Tochter Siltronics dagegen abgebremst von anziehenden Rohstoffkosten. Schwächer entwickelte sich das Polysiliziumgeschäft, wo das EBITDA wegen der Kosten für das Hochfahren des Standorts in Charleston (USA) um 45% einbrach.

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Südafrika hofft auf BRICS-Hilfe

In diesen Tagen ist Südafrika zum zweiten Mal Gastgeber beim jährlichen Treffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und eben Südafrika). Von Chinas Xi Jinping über Russlands Wladimir Putin bis hin zu Indiens Narendra Modi geben sich alle fünf Regierungschefs ein Stelldichein in Johannesburg. Doch die Rolle, die Südafrika innerhalb des Staatenverbunds spielt, ist seit seinem Beitritt 2010 immer kleiner geworden. BRICS wird dominiert von China, das zwei Drittel der Wirtschaftskraft beisteuert, während von Südafrika nur noch etwa 3% kommen. Russland schwächelt zwar etwas, ist aber ein stabiles Mitglied. Indien holt mit mächtigen Schritten auf. Nur Brasilien ist politisch in einer ähnlich unsicheren Situation wie das Land am Kap der guten Hoffnung.

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Daikin Industries profitiert von der Hitze

Der Sommer zeigt sich auch in Deutschland derzeit von seiner schönsten Seite. Negativer Nebeneffekt ist die Hitze, die den Arbeitern in Fertigungshallen und auch so genannten Schreibtischtätern in den Büros in der Produktivität zumindest etwas einschränkt. Gut, wer sich in diesen Zeiten in klimatisierten Räumen aufhalten kann. Und genau da kommt die japanische Daikin Industries ins Spiel, die als Weltmarktführer für Klimaanlagen gilt. Mit Blick auf den Klimawandel profitiert der Konzern von dem globalen Temperaturanstieg.

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State Bank of India bleibt ein Sorgenkind

Vor nahezu zwei Jahren hatten wir uns mit den ADRs der State Bank of India (SBI) beschäftigt, die wir einige Monate vorher zum Kauf empfohlen hatten (s. PEM v. 26.2.15). Im Juli 2015 setzten wir darauf, dass Hilfen des indischen Staates das Finanzhaus, welches sich zu 59% im Staatsbesitz befindet, gut aufstellen. Doch leider keimten neue Probleme auf. Besonders die Vielzahl an faulen Kredite, die noch aus der vorgelagerten Wirtschaftsflaute stammten, wirkte immer wieder negativ nach.

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Globale Schuldenquote steigt auf Höchststand

Folgende Entwicklung scheint einigermaßen paradox: Trotz des global erkennbaren Trends zu steigenden Zinsen ist die Verschuldung sowohl in den etablierten Industriestaaten als auch in den Emerging Markets (EM) nicht nur absolut, sondern auch relativ zum BIP und damit zu den Einkommen weiter gestiegen. Der Anstieg zieht sich durch alle Sektoren wie private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen sowie Staat und intermediäre Unternehmen der Finanzwirtschaft. Insgesamt beträgt der Anstieg der globalen Bruttoschulden 24,6 Billionen US-Dollar per Ende 1. Quartal ggü. dem Vorjahr. Damit ist die globale Schuldenquote auf einen neuen absoluten Höchststand mit 318% vom BIP stieg. Auf die EM entfielen davon 9 Billionen Dollar, wobei auch innerhalb dieser Gruppe wieder alle Sektoren beteiligt waren und die nichtfinanziellen Unternehmen den größten Brocken mit rd. 4 Billionen Dollar ausmachen.

Emerging Markets

IWF – Bislang kaum Schäden durch Handelskonflikt

Solange der weltweite Handelskonflikt nicht über den Stand von Anfang Juli weiter eskaliert, bleiben die Konsequenzen überschaubar. So könnte man die Position des IWF im gerade veröffentlichten Update zum globalen Ausblick (WEO) zusammenfassen. Allerdings bleibt dieser Konflikt das größte Wachstumsrisiko. Bislang hält sich die Entwicklung der globalen Wirtschaft ziemlich exakt am Frühjahrsausblick: Die USA profitieren von der expansiven Fiskalpolitik mit sinkenden Steuern und steigenden Ausgaben. Damit bleibt das Wachstum über dem Potenzial, was angesichts des mittlerweile angespannten Arbeitsmarktes zu Lohndruck und steigender Inflation führt. Dies führt wiederum zu einer entsprechenden monetären Straffung und Aufwertung des Dollar. Die Dynamik der Eurozone und Japans schwächt sich dagegen leicht ab.

Emerging Markets

Samsung – Aufbruch nach Indien

Vergangene Woche irritierte Samsung die Anleger mit ersten Q2-Vorabzahlen. Der Betriebsgewinn (+5,2% auf 11,3 Mrd. Euro) ist nicht mehr so rasant gestiegen wie in den Vorquartalen und der Umsatz (-4,9% auf 44 Mrd. Euro) ist gar geschrumpft. Die rekordverwöhnten Aktionäre straften das Papier (701,84 Euro; 881823; US7960502018) prompt ab (-3,6%). Dabei ist Samsung keineswegs weniger attraktiv geworden. Operativ wird der Elektroriese unserer Meinung nach auf Kurs bleiben. Was Samsung seit einigen Quartalen antreibt, ist das ungebrochen starke Geschäft mit DRAM- und NAND-Speicherchips. Dass die Südkoreaner im Q2 weniger stark zulegen konnten, liegt viel mehr am stockenden Smartphone-Segment. Hier ist der Markt gesättigt, 2017 ging der weltweite Absatz erstmal wieder zurück.

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Xiaomi – Sprung aufs Börsenparkett

Es ist ein atemraubender Aufstieg, den der selbsternannte Internetkonzern Xiaomi bisher nahm. Erst vor acht Jahren gegründet, sprang der Umsatz zwei Jahre danach auf 1 Mrd. US-Dollar und zwei weitere Jahre später bereits auf 10 Mrd. Dollar. Ende des Q1 (per 31.3.) summierten sich die Erlöse auf 5,2 Mrd. Dollar (+86%). Mit dieser Erfolgsstory im Rücken, lagen auch die Ziele zum Börsengang in schwindelerregenden Höhen, denen nun eine leichte Ernüchterung folgte.

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Gold verliert nie seinen Glanz

Gold ist an den aktuell von politischen Drohungen geprägten Kapitalmärkten eher eine Randnotiz. Jenes Edelmetall, dem in wackeligen Börsenzeiten und bei anziehender Inflation oft eine Vermögensabsicherung zugesprochen wird, schwächelte zuletzt sogar. So ging es beim Rohstoff seit Jahresbeginn um 3,7% auf 1 254 US-Dollar bergab. Dies hat durchaus fundamentale Gründe, denn auch wenn jüngst vermehrt Privatinvestoren und Zentralbanken aus Indien, Russland und der Türkei Gold kauften, übertraf das Q1-Angebot mit 1 085 Tonnen deutlich die Nachfrage von 1 005 Tonnen.

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Netflix zieht Mickey Mouse die Hose aus

In diesem Jahr feiert Netflix seinen 21. Geburtstag und hat damit ein Alter erreicht, das in den USA den Konsum von Alkohol erlaubt. Von Katerstimmung kann aber keine Rede sein. Die verbreitet der Konzern aus Los Gatos vielmehr in Los Angeles, dem Sitz des altehrwürdigen Unterhaltungsriesen Disney. Denn seit Kurzem ist der Streamingdienst mit einer Marktkapitalisierung von knapp 180 Mrd. US-Dollar deutlich mehr wert als der bereits 1923 gegründete Mickey Mouse-Erfinder mit rd. 160 Mrd. Dollar. Grund dafür ist der massive Kursanstieg der Netflix-Aktie (416,35 Dollar; US64110L1061) von über 115% seit Jahresbeginn. Inzwischen hat das Papier auch in den S&P 100 Einzug gehalten, wo es den von Bayer übernommenen Saatgutriesen Monsanto ersetzt.

Emerging Markets

Infosys wird zum Liebling der Analysten

Unser Musterdepotwert Infosys hat die kleine Durststrecke vom Jahresanfang, als der neue CEO Salil Parekh seine teure Strategie vorgestellt hatte, hinter sich gelassen. Die Aktie (16,60 Euro; 919668; US4567881085) liegt seit unserer jüngsten Kaufempfehlung für Neuleser vom 25.1. 7% im Plus. Inzwischen entdecken immer mehr Analysten das Papier des zweitgrößten indischen IT-Dienstleisters, das im direkten Vergleich mit dem Marktführer Tata Consultancy Services (TCS) attraktiv bewertet ist. Von 44 Analysten, die beide Unternehmen beobachten, haben 38 eine Kaufempfehlung für Infosys abgegeben.

Emerging Markets

Reliance Industries bereitet Telco-IPO vor

Schon im vergangenen Dezember hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Reliance Industries (RIL) seine Telco-Aktivitäten, die in der 100%-Tochter Reliance Jio Infocomm gebündelt sind, am Kapitalmarkt platzieren will. Nun hat Vorstandschef Mukesh Ambani, zugleich Gründer und Großaktionär von RIL, bekannt gegeben, dass ein IPO tatsächlich in Vorbereitung ist. Der Börsengang soll in zwei bis drei Jahren erfolgen, so der milliardenschwere indische Geschäftsmann.

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Wacker Chemie über Maßen gestraft

Unser Engagement bei Wacker Chemie stand unter keinem guten Stern. In PB v. 12.2. hatten wir zum Einstieg bei dem Spezialchemiekonzern geraten.

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