China

Parkplatz nur für E-Fahrzeuge
Automobilbranche

Nio lässt sich nicht auf Rabattschlacht ein

Auf der Auto Shanghai, einer der bedeutendsten Messen innerhalb der Automobilindustrie, vermitteln derzeit Hersteller einen Eindruck, wohin uns die Reise in Sachen Mobilität in den nächsten Jahren führt. Mittendrin unter den Ausstellern ist in diesem Jahr auch Nio.

Medizintechnik

Drägerwerk kann nicht auf China bauen

Für gewöhnlich läuft das Jahr bei Drägerwerk verhalten an. Dieses Mal war es anders, wie die per adhoc am Montagabend (17.4.) gemeldeten Q1-Zahlen zeigen: Umsatz +18% auf 761 Mio. Euro, EBIT bei rd. 29 Mio. (Vj.: Verlust von 35 Mio.) Euro. Es ist nach dem Q4 (EBIT: 61 Mio. Euro) der zweite Quartalsgewinn in Folge, auch wenn die Marge im Q1 mit 3,8% (Q4: 6,1%) schwächer ausfiel. Dabei ist aber nicht alles Gold, weshalb CEO Stefan Dräger die Guidance (Umsatz: wb. +7 bis +11%; EBIT-Marge: 0 bis 3%) unverändert lässt.

Solartechnik

SMA Solar – Zuviel Euphorie im Kurs

Die 2022er-Zahlen, positive Aussagen zum Q1 und die nach nur drei Wochen erhöhten Jahresziele haben SMA Solar seit Ende März um 34% verteuert. Seit Ende Oktober beträgt das Plus damit 171%. Wir halten die Euphorie trotz der positiven Aussichten der Photovoltaik-Branche für übertrieben.

Währungen

US-Dollar – Totgesagte leben länger

Die Euro-Schwäche des vergangenen Jahres hat sich mittlerweile umgekehrt. So konnte der Euro seit den Tiefs im September 2022 gut 15% gegenüber dem US-Dollar zulegen. Eine enorme Bewegung, entspricht sie doch knapp zwei durchschnittlichen historischen Jahresrenditen am Aktienmarkt. Wurde zuvor noch wegen der Energiekrise und des nahenden Winters der Untergang Europas prophezeit, scheint nun das Ende des Dollars ausgerufen zu werden. So machen gerade der Schwellenland-Bund BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sowie Saudi-Arabien große Schlagzeilen, da sie nicht länger den Dollar als Weltleitwährung akzeptieren und stattdessen eine eigene Alternative wählen wollen.

Luxusartikel sind gefragt wie nie
Luxusgüter

Hochkonjunktur für französische Edelmarken

Die abgelaufene Woche stand ganz im Zeichen der Luxusgüterhersteller. Mit LVMH und Hermès haben gleich zwei Branchenriesen Umsatzzahlen für das Q1 gemeldet. Als wir beide Unternehmen in PB v. 19.9.22 an gleicher Stelle gegenüberstellten, lautete damals unser Fazit, dass sich die Inflation wegen der weniger preissensitiven Kundschaft nicht nachteilig auf das Geschäft der beiden Franzosen auswirken dürfte. Die kommunizierten Zahlen in dieser Woche zeigen, dass wir mit dieser These richtig lagen.

Ticker

Lenovo legt Lizenzstreit bei

Nach den Q3-Zahlen Mitte Februar schraubte sich die Aktie (0,98 Euro; HK0992009065) des chinesischen PC-Herstellers Lenovo nach und nach aufwärts.

Technologie

Meituan bleibt auf Wachstumskurs

Sinkende Konsumlaune? Beim chinesischen Online-Plattform-Tausendsassa Meituan ist davon bislang wenig zu sehen. Die Umsätze kletterten im Q4 um 21,4% auf 61,1 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 8,2 Mrd. Euro). Die Erwartungen wurden damit klar übertroffen. Analysten hatten mit 57,9 Mrd. RMB gerechnet. Als Wachstumstreiber erwies sich wieder einmal die Sparte „New Initiatives“, in der u. a. die Einnahmen aus dem E-Commerce-Geschäft verbucht werden. Dort stiegen die Erlöse um 39,3% auf rd. 16,7 Mrd. RMB. Der deutlich größere Bereich „Core Local Commerce“ – dort bündelt Meituan das Food-Delivery-, In-store- sowie das Hotel- und Reisegeschäft – legte um 17,4% auf gut 43,5 Mrd. RMB zu. 

Weltpolitik

China setzt auf Spaltung

Es macht den Anschein, als ob es Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei der EU zu einfach gemacht wird. Das Säbelrasseln rund um Taiwan etwa belohnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Peking mit Zugeständnissen: Europa dürfe sich nicht an den amerikanischen Rhythmus anpassen, sondern müsse ein dritter Pol werden.

Rohstoffe

Aurubis – US-Investment läuft an

Aurubis bedient mit seinem Geschäftsmodell gleich drei Themen, die starken strukturellen Rückenwind erfahren. So profitiert der Metall-Recycler sowohl von der steigenden Kupfernachfrage, die durch die Elektrifizierung befeuert wird, als auch vom stärkeren Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften mit begrenzten Ressourcen. Nicht zuletzt darf die geopolitische Relevanz von Aurubis aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und China nicht unterschätzt werden. 

Die schwach radioaktive Elemente werden in der Medizintechnik benötigt
Medizintechnik

Eckert & Ziegler – Ungewohnte Delle belastet

Am Ausblick entscheidet sich derzeit, ob Investoren über einer Aktie den Daumen heben oder senken (vgl. „Drahtseilakt Ausblick“ in PB v. 4.4.). Bei Eckert & Ziegler ist es eine ungewohnte Delle in der langjährigen Erfolgsgeschichte, die Aktionäre verschreckt. Weil der Gewinn 2023 um 15% auf rd. 25 Mio. Euro sinken soll, verlor das SDAX-Papier vor Wochenfrist (30.3.) in der Spitze ein Fünftel an Wert. Konzernchef Andreas Eckert gab sich im Analysten-Call zwar alle Mühe, die für uns nachvollziehbaren Gründe für den Gewinnrückgang darzulegen – doch kurzfristig überwiegen unsere Zweifel.

Märkte

Russland – Die kommende Nachkriegszeit

Allianz und Münchner Rück haben gerade die Deckung für die nach den Bombenanschlägen nicht mehr betriebsfähige Pipeline „Nordstream 1“ erneuert. Dahinter steht offenbar die Hoffnung, dass es in nicht allzu ferner Zukunft eine Rückkehr zum „business as usual“ geben könnte. Diese Hoffnung scheint auch bei jenen westlichen Unternehmen eine Rolle zu spielen, die ihr Russland-Engagement so weit als möglich aufrecht erhalten.

Märkte

Asien – Im Getriebe ist noch Sand

Der gerade erschienene Ausblick der ADB könnte manchen Leser eher ratlos zurücklassen. Die zentrale Botschaft lautet: „Wiedereröffnung in der Volksrepublik China hebt die regionalen Aussichten“. Das Prognose-Tableau nennt für die asiatischen Entwicklungsländer ex-China eine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 4,6% nach 5,3% im September-Update. Von Verbesserung also keine Spur. Auf Ebene der Regionen ist das Bild gemischt: Für Zentralasien-Kaukasus mit nun 4,4% werden zwei Zehntel mehr und für Ostasien mit 4,6% vier Zehntel mehr angesetzt, letzteres vor allem, weil Chinas Ausblick von 4,5% auf 5% heraufgesetzt wurde. Südasien wird dagegen von zuvor 6,5% auf 5,5% herabgestuft. Für Indien werden statt 7,2% „nur“ noch 6,4% angesetzt. Ebenso wird der Ausblick für Südostasien mit den ASEAN-Staaten zurückgenommen von 5% auf 4,7%. Die von der ADB erstmals für 2024 genannten Ansätze schreiben der Gesamtregion für 2023 und 2024 gleichermaßen 4,8% zu, wobei speziell für China eine Abschwächung von 5% im laufenden Jahr auf 4,5% geschätzt wird. Auch das sind zwar gute Zahlen, aber kaum Verbesserungen.

Versandhandel

PDD Holdings korrigiert kräftig

Die chinesische E-Commerce-Plattform PDD Holdings (zuvor: Pinduoduo) kann auf ein erfolgreiches Schlussquartal zurückblicken. Trotz sinkender Verbraucherstimmung infolge der massiven Infektionswelle zum Jahresende kletterten die Erlöse um 46% auf 39,82 Mrd. Renminbi (RMB; rd. 5,3 Mrd. Euro). Den größten Zuwachs erzielte der Konzern in der Sparte Transaction Services, dort erhöhten sich die Einnahmen um 86%. Der Bereich Online Marketing Services, das Brot-und-Butter-Geschäft, wuchs um 38%.

Technologie

Xiaomi – Druck von allen Seiten

Es war schon unlängst abzusehen, dass 2022 nicht das Jahr von Chinas Technologie-Newcomer Xiaomi gewesen sein dürfte. US-Sanktionen auf Halbleiter, Lieferkettenprobleme und der Ukraine-Krieg bildeten den Korpus eines Eisbergs, an dessen Spitze sich jüngst Patentstreitigkeiten mit der chinesischen Konkurrenz Huawei gesellten. Insgesamt vier Patente soll das 2010 gegründete Unternehmen verletzt haben: zwei Patente auf 4G-/LTE-Technologien sowie zwei Patente aus dem Bereich der Smartphone-Fotografie und auf das Entsperren von Geräten. Aktuell führen beide Parteien Gespräche. Sollten diese nicht fruchten, könnte Huawei allerdings den Verkauf der betroffenen Produkte verbieten lassen. Das Ziel dürfte allerdings ein Vergleich werden, denn Vergleiche waren zuletzt die Spezialität von Huawei.

Märkte

Kasachstan will Öl-Export ohne Russland

Die Suche nach alternativen Kanälen für den Erdölexport bleibt oben auf der Tagesordnung Kasachstans. Denn die Schwachstellen sind immens: 2022 wurden 94% des kasachischen Ölexports via Russland exportiert. Der Löwenanteil, 64,3 Mio. t (80,8%) wurde durch das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) zum Ölterminal im russischen Novorossiysk am Schwarzen Meer transportiert, 8,4 Mio. t (13,1%) mit der Atyrau-Samara-Pipeline. Der Rest verteilt sich auf das Pipelinesystem Kasachstan-China, auf die jüngst begonnene Verschiffung über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan zur Pipeline Baku-Tiflis-Ceyhan (BTC-Pipeline) in die Türkei und weiter nach Europa sowie auf den teuren und ineffizienten Eisenbahntransport nach Usbekistan.

Ticker

Alibaba plant Aufspaltung

Nach Aristoteles ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile. Doch das dürfte sich bald für den chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba ändern. Eine Aufspaltung in sechs Geschäftsbereiche mit jeweils eigenem CEO und Board of Members nach dem Modell einer Holdinggesellschaft ist geplant, wobei Daniel Zhang Gruppen-CEO bleiben wird. Äußerst selten für chinesische Verhältnisse.

Internet

Huya – Wieder im Abwärtsmodus

Der Game-Streaming-Anbieter Huya hat zum Jahresende erneut einen Umsatzrückgang verbucht. Die Erlöse sanken im Q4 um ein Viertel auf 2,1 Mrd. Renminbi (RMB, rd. 282 Mio. Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Zudem rutschte der Internetkonzern wieder in die roten Zahlen. Unter dem Strich fiel wegen hoher Kosten für die Ausrichtung eines großen E-Sports-Turniers ein Minus (Non-GAAP) von 440 Mio. RMB an, nachdem in den vorangegangenen drei Monaten noch ein Überschuss von 106,1 Mio. RMB erwirtschaftet worden war. Der bereinigte Verlust je ADS betrug 1,81 RMB, nach einem Gewinn von 0,44 RMB im Q3 (vgl. PEM v. 11.1.).

Stahl

Nippon Steel springt kräftig an

Fast zwei Jahre lang pendelte die Aktie des japanischen Stahlriesen Nippon Steel (20,87 Euro; JP3381000003) in einer Spanne zwischen rd. 13 und 16 Euro seitwärts. Anfang 2023 gelang dann endlich der Ausbruch. Seitdem ging es um mehr als 30% nach oben, auf das höchste Niveau seit Anfang 2018. Vor allem die Aufhebung der Corona-Restriktionen in China hat dem Kurs kräftig Beine gemacht. Schließlich ist das Land der Hauptkäufer des Nippon-Stahls. Aber auch die jüngsten Zahlen fielen ordentlich aus.

Telekommunikation

China Unicom – Zurück zum Erfolg

China ist mit 1,4 Mrd. Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde und gilt als Vorreiter beim modernsten Mobilfunkstandard 5G. Deshalb verwundert es wenig, dass die großen Telekommunikationsanbieter, zu denen China Unicom zweifellos neben China Mobile und China Telecom zählt, in diesem Bereich erfolgreich neue Nutzer hinzugewinnen.

Der vernetzte Globus
Finanzmärkte

Liquidität – Asien ist gefragt

Angesichts zahlreichreicher Unsicherheiten nach dem Bankenbeben um SVB und Credit Suisse sowie dem unvermittelt hawkishen Kurs der Zentralbanken reduzieren Investoren ihre Risiken, verstärken Allokationen u. a. in Asien und lenken Barmittel in Geldmarktsfonds. 

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