Kurznachrichten im Überblick
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Symrise, Talanx und Dürr.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um Symrise, Talanx und Dürr.
Zu den Unternehmen, die uns wegen ihres hohen Free Cashflows (FCF) gut gefallen, zählt eindeutig der Linde-Konzern. Der Gase-Spezialist erzielt seit Jahren hohe zweistellige FCF-Margen (10J-Schnitt: 12,4%), wobei 2022 der zweitbeste Wert mit 17,1% ausgewiesen wurde.
Überrascht hat uns dieser Tage der sehr deutliche Kursrutsch bei Symrise. Binnen weniger Tage hat die DAX-Aktie (90,44 Euro; DE000SYM9999) 9% verloren und ist auch chart-technisch angeschlagen.
Wegen wechselhafter Nachrichten ging es bei Evonik zuletzt rauf und runter. Investoren und Analysten müssen sich erst noch an die neue Finanzvorständin Maike Schuh gewöhnen.
Im Mai sorgt der Dividendenabschlag bei vielen Aktiengesellschaften für einen Kursrutsch. So auch bei Wacker Chemie: Die Ausschüttung von 12,00 Euro je Aktie bringt Aktionären aber auch eine Dividendenrendite von rd. 10% je MDAX-Aktie (125,15 Euro; DE000WCH8881).
Zumindest bei der Unternehmensführung beweist Lanxess mit der Vertragsverlängerung von CEO Matthias Zachert um fünf Jahre Kontinuität und Stabilität. Das kann man angesichts der vielen Umbaumaßnahmen vom Konzern selbst schon länger nicht behaupten.
Wie erwartet hat der Chemiehändler Brenntag am Mittwoch (10.5.) einen ordentlichen Jahresstart hingelegt. Dabei haben die Essener nach Rekorden im Vj. bereits zum Jahresabschluss auf die Euphoriebremse getreten und erwarten 2023 einen ber. EBITDA-Rückgang von bis zu 12%. Schwierige Rahmenbedingungen sollen sich erst im Jahresverlauf bessern.
Nach der Party wegen der 2022er-Rekordzahlen scheint bei K+S die Katerstimmung Einzug zu halten. Denn der auf Kali- und Magnesiumprodukte für Düngemittel fokussierte Konzern senkte am Dienstag (9.5.) mit den Q1-Zahlen seine Jahresprognose.
Früher galt ein Q1-Umsatzplus von 6,6% auf 5,6 Mrd. Euro, wie es Henkel am Donnerstag (4.5.) präsentierte, als respektable Wachstumsgröße in der Konsumgüterbranche. Doch das Gros des Zuwachses ist auf Preissteigerungen (+12,0%) zurückzuführen; per saldo fiel das Verkaufsvolumen um 5,4%, da Konsumenten weniger Markenprodukte von Persil, Schwarzkopf und Pril kauften.
Covestro führte die DAX-Liste zum Wochenausklang mit einem Plus von zeitweise rd. 8% an. Nachdem der Chemiekonzern bereits vorläufige Q1-Zahlen vorgelegt hatte, überraschten die Leverkusener am Freitag (28.4.) mit dem Ausblick. Dennoch ist das Unternehmen von seiner Bestform weit entfernt. Der Umsatz sank um 20,1% auf 3,7 Mrd. Euro und das EBITDA gab um rd. zwei Drittel auf 286 Mio. Euro nach, lag aber über der eigenen Erwartung (100 Mio. bis 150 Mio. Euro) und dem Marktkonsens (158 Mio. Euro).
Der MDAX-Konzern Fuchs Petrolub hat am Freitag (28.4.) den Erwartungen entsprechende Q1-Zahlen vorgelegt. Dazu haben v. a. Preisanpassungen (vgl. PB v. 9.3.) beigetragen.
Unserem Musterdepotwert Symrise ist der Start ins neue Jahr gelungen. Um 12,8% auf 1,23 Mrd. Euro stiegen die Erlöse im Q1. Rein organisch lag das Plus bei 10,6% (Q1 2022: +8,3%) und damit über den Markterwartungen (+8,3%).
Mit dem Delisting von Linde aus Frankfurt ging der DAX-Abschied und der automatische Tausch alter Linde-Aktien (IE00BZ12WP82) in die neuen gleichnamigen Holding-Papiere (360,14 US-Dollar; IE000S9YS762) im März einher. Wirtschaftlich hat sich für die Anleger jedoch wenig geändert.
Am Mittwoch (12.4.) überraschte BASF mit sehr gemischten vorläufigen Q1-Zahlen. Dabei fiel der Umsatzrückgang mit 13,4% auf rd. 20,0 Mrd. Euro kräftiger aus als erwartet. Demgegenüber konnte sich der Chemieriese jedoch mit einem ber. EBIT von 1,9 Mrd. Euro (-31,5%) deutlich besser als befürchtet schlagen. Im Konsens waren Erlöse von 21,8 Mrd. und ein Ertrag von 1,6 Mrd. Euro prognostiziert worden. Der vollständige Q1-Bericht ist für den 27.4. anberaumt.
Der Chemiekonzern Covestro veröffentliche jüngst zwei interessante Nachrichten. Während wir den abgeschlossenen Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts kurz vor Ostern für 43 Mio. Euro als unbedeutend einstufen, hebt sich der Konzern mit dem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und dem Umbau der Produktion auf recycelte und biologisch erzeugte Rohstoffe vorteilhaft ab. Ende März wurde mit Baytown in Texas der letzte große internationale Standort zertifiziert. Von dort aus sollen nord- und südamerikanische Kunden aus der Automobil-, Bau- oder Haushaltsgeräteindustrie ab dem 2. Hj. mit umweltfreundlichen Produkten beliefert werden.
Bei K+S ist seit unserer jüngsten Kaufempfehlung aus PB v. 3.1. einiges passiert. U. a. hat CEO Burkhard Lohr den Vorstand mit Carin-Martina Tröltzsch (Zentralbereiche, Kundensegmente) und Christian H. Meyer (CFO) neu aufgestellt und 75% des südafrikanischen Vertriebspartners Industrial Commodities Holdings übernommen.
Nach der abgesagten Großübernahme von Univar Solutions im Herbst geht Brenntag mit kleineren Schritten wieder den gewohnten M&A-Weg. Dazu passt die Akquisition der Aik Moh Group vom Mittwoch (22.3.) mit einem Umsatz von rd. 76,6 Mio. Euro. Der DAX-Konzern dürfte dabei hauptsächlich am lokalen Distributionsnetzwerk in der bevorzugten M&A-Region Asien-Pazifik interessiert sein. Hier ist Brenntag mit einem Anteil am Bruttogewinn von 11% im Gegensatz zu Europa (41%) und Amerika (48%) noch unterrepräsentiert.
Ein Rekordjahr im Rücken, ein schwieriges Jahr vor der Brust: Bei Wacker Chemie herrscht nur gedämpfte Freude. „Die Kunden reduzieren aus Unsicherheit derzeit ihre Lager, daher wird das Q1 schwächer ausfallen; erst im 2. Hj. sehen wir eine deutliche Erholung“, erklärte CFO Tobias Ohler auf der Bi-PK (14.3.).
Die Geschäftszahlen von Fuchs Petrolub wurden an der Börse schlecht aufgenommen und schickten die MDAX-Aktie (37,28 Euro; DE000A3E5D64) seit Mittwoch (8.3.) um bis zu 7% in den Keller.
Bis zu 4% verlor die Aktie (94,54 Euro; DE000SYM9999) unseres Musterdepotwerts Symrise am Tag der Q4-Zahlen (8.3.).
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