Tschechien glänzt mit hohen Wachstumsraten (über 3% in 2018), explodierenden Immobilienpreisen und einer im europäischen Vergleich extrem niedrigen Arbeitslosenquote. Die Banken im Land saugen zudem Honig aus der Geldpolitik. Die Zentralbank hat 2017 angefangen, die Zügel anzuziehen und erhöht peu à peu die Zinsen. Bei der Komercni Banka legte das Zinsergebnis im Q2 um 6% zu. Gleichzeitig konnte dank der guten Wirtschaftslage einmal mehr die Risikovorsorge gesenkt werden. Nach Abschreibungen und Portfolioverkäufen schrumpften die Problemkredite gegenüber Q1 leicht auf 2,7% des gesamten Kreditvolumens. Der Gewinn der drittgrößten Bank des Landes kletterte im Q2 um 3,8% auf 171 Mio. US-Dollar. Im Q3 könnte die 60%-Tochter der französischen Société Générale sogar noch eine Schippe drauflegen. Da die Zentralbank die Aufnahme von privaten Immobilienkrediten wegen des aufgeheizten Marktes ab Oktober erschwert, erwarten wir einen Vorzieheffekt. Insgesamt soll 2018 das Kreditwachstum stärker zulegen als die 2% Plus im Vorjahr, hieß es bei der Vorlage der Q2-Zahlen (+4,2% per 30.6.).