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Operativ kämpft Komercni Banka (145,75 Euro; 888 040; CZ0008019106) derzeit mit den gleichen Herausforderungen wie die gesamte Bankenindustrie. Niedrige Zinsen drücken auf die Margen, dazu kommen steigende Risiken vor allem im Firmenkundengeschäft. Henri Bonnet, Chef der tschechischen Tochter von Société Générale (Anteil 60%), rechnet weiterhin mit einem schwierigen Umfeld und will im laufenden Jahr vor allem die Kosten im Blick behalten. Diese sind im vergangenen Jahr ebenso wie die Erträge mehr oder weniger konstant geblieben. Hauptgrund für den deutlichen Sprung beim Ergebnis nach Steuern, das 2012 um 47% auf 13,4 Mrd. Kronen bzw. rd. 740 Mio. USD zugelegt hat, war ein Basiseffekt. Im Vorjahr hatten Abschreibungen auf griechische Anleihen das Ergebnis verhagelt. Für Komercni Banka sprechen aber nach wie vor die hohe Ausschüttungsquote, die zuletzt mit 63% innerhalb der angepeilten Bandbreite von 60 bis 70% lag. Da die Aktie im Vergleich zu ähnlich starken Wettbewerbern wie z. B. der polnischen Bank Pekao günstiger bewertet ist, kann sich die Dividendenrendite mit knapp 6% durchaus sehen lassen. Möglich macht diese Ausschüttung die im Branchenvergleich sehr gute Kapitalausstattung. Komercni Banka kommt derzeit auf eine Kernkapitalquote von 14,7% und wäre auch nach Einführung von Basel III mit 13,3% noch auf der sicheren Seite. Für Komercni Banka spricht zudem, dass in Tschechien anders als etwa in Ungarn, wo die MKB ihrer deutschen Muttergesellschaft BayernLB Jahr für Jahr neue Millionenverluste beschert, keine Rede von Bankensteuern oder einer Finanztransaktionssteuer ist.
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