Nahrungsmittel

Warum Nestlé ins Depot gehört

Nestlé konnte dank Preissteigerungen im 1. Hj. stärker als erwartet wachsen. Organisch kletterte der Umsatz des Lebensmittelkonzerns um 8,1%, der Analystenkonsens hatte nur mit 7,5% gerechnet. Davon waren 6,5 Prozentpunkte (PP) auf die Weitergabe von gestiegenen Inputpreisen zurückzuführen.

Nestlé ist natürlich auch bei ESG-Themen aktiv
Nestlé ist natürlich auch bei ESG-Themen aktiv © Nestlé

Der durch höhere Verkaufsvolumen erzielte Zuwachs betrug 1,7 PP. Zu den Wachstumstreibern gehörten u. a. die Heimtiernahrung (+13,9%; Umsatzanteil: 19%) sowie die Sparten Süßwaren (+10,8%; Anteil: 8%) und Wasser (+17,2%; Anteil: 4%). Insgesamt (inkl. M&A und Währungseffekten) legten die Erlöse um 9,2% auf 45,6 Mrd. (Vj.: 41,8 Mrd.) CHF zu.

Trotz Preissteigerungen (allein im Q2 stiegen die Preise um 7,7%) konnte die Kosteninflation im 1. Hj. nicht vollends abgefedert werden. Die ber. EBIT-Marge fiel um 50 bps. auf 16,9%. Dennoch lag die Profitabilität höher als im Konsens erwartet (16,6%). Auch im Vergleich zu Wettbewerbern (z. B. Unilever: Marge -180 bps.) hält sich der Margenrückgang noch in Grenzen. Perspektivisch stimmt uns optimistisch, dass CEO Ulf Mark Schneider im Conference-Call für 2023 in Sachen Margendruck schon vorsichtig Entwarnung gegeben hat. Langfristig werden die Preiserhöhungen an der Ladentheke mit der Kosteninflation schritthalten, so Schneider.

Für 2022 hat der Branchenprimus den Ausblick angepasst: Das org. Umsatzwachstum soll nun zwischen 7 und 8% (zuvor: rd. 5%) betragen. Die ber. EBIT-Marge wird nunmehr bei 17,0% taxiert, was einerseits exakt dem unteren Ende der bisher in Aussicht gestellten Bandbreite (17,0 bis 17,5%), andererseits aber einem Rückgang der Profitabilität ggü. Vj (2021: 17,4%) entsprechen würde.

Aktuell handelt die SIX-Aktie (116,66 CHF; CH0038863350) mit einem 2022er-KGV von 27. Das ist für einen Lebensmittelkonzern und die zugrundeliegenden Gewinnerwartungen (EPS-Rückgang von 5% p. a. bis 2024) nicht günstig, zumal die Bewertung oberhalb des historischen Bewertungsbandes liegt. Dafür sind die Cashflows stabil und wenig zyklisch. Für eine Depotbeimischung sprechen zudem das defensive und krisenresistente Geschäftsmodell mit gutem Management sowie das starke Markenportfolio.

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