Bau- & Ingenieurswesen

Vinci – Stabilität trotz Steuerlast

Mit einem Minus von rund 8% zählt Vinci im laufenden Jahr zu den Underperformern im Euro Stoxx 50 (+10%). Mitverantwortlich dafür ist die Politik. Nach der Unsicherheit rund um die Neuwahlen des Parlaments belasten nun die Vorhaben der Regierung.

von Thomas Koch,
Siège VINCI (VINCI Hauptquartier) in Paris
Siège VINCI (VINCI Hauptquartier) in Paris © VINCI SA

Die mittlerweile vom französischen Verfassungsrat durchgewunkene Steuer auf die Fernverkehrsinfrastruktur dürfte den Nettogewinn dieses Jahr um rund 280 Mio. Euro schmälern. Dazu ist in dem aktuell diskutierten Haushaltsentwurfs für 2025 noch eine Sonderabgabe für Firmen mit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. Euro vorgesehen. Hier rechnet Vinci bei einem entsprechenden Beschluss mit Belastungen von rund 400 Mio. Euro (2025) bzw. 200 Mio. Euro (2026).

Dass die Aktie vor diesem Hintergrund die Unterstützung bei rund 98 Euro mehrfach erfolgreich verteidigen konnte, werten wir äußerst positiv. Hilfreich ist die attraktive Bewertung mit einem 2025er-KGV von lediglich 12. Zudem beflügelte am Montag (28.10.) ein 2,8 Mrd. Dollar schwerer Auftrag (40% Anteil für Vinci) für den Ausbau einer U-Bahnlinie in Chicago. Die am Donnerstag (24.10.) vorgelegten Q3-Zahlen (Umsatz: +1,4% bzw. +0,3% bei konstanten Wechselkursen) fielen wegen der ungünstigen Staffelung von Großaufträgen im Bau- und Energiesegment schwächer als erwartet aus.

Dafür überzeugte das margenstärkere Konzessionsgeschäft (Autobahnen und Flughäfen), was sich positiv auf den (traditionell nach 9 Monaten nicht veröffentlichten) Gewinn auswirken sollte. Zudem ist der Auftragsbestand per Ende September um 6% auf 66,8 Mrd. gestiegen.

Die Aktie (103,40 Euro; FR0000125486) bleibt mit Stopp bei 73,00 Euro kaufenswert.

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