Sika strotzt vor Ehrgeiz

Angetrieben durch einen weltweiten Marktanteil von 11% in der Bau- und Automobilindustrie, gestützt auf die eigene Innovationskraft, Megatrends wie Urbanisierung und Klimawandel sowie künftige Zukäufe, haben die Schweizer ihre Wachstumsziele angehoben: In den nächsten Jahren sollen die Umsätze in Lokalwährung jährlich um 6 bis 9% wachsen. Zuvor lag das Ziel bei 6 bis 8%. Das Wachstum der vergangenen 10 Jahre lag in CHF bei rund 8%.

Beim operativen Gewinn wechselt das Unternehmen von der Zielgröße EBIT auf EBITDA – maßgeblich um Abschreibungsschwankungen durch die zahlreichen M&A-Aktivitäten (vgl. PB v. 30.6.) zu neutralisieren. Erwartet wird zukünftig eine EBITDA-Marge von 20 bis 23%, was übersetzt einer Zielanhebung der EBIT-Marge um 100 Basispunkte auf 16 bis 19% (zuvor: 15 bis 18%) entspricht.

Sika hat es geschafft, seit 2008 aus eigener Kraft und durch Akquisitionen eine Margenausweitung von 9 auf 15% zu erzielen. Die Erfahrung bei wertstiftenden Akquisitionen unterstreicht das Management damit, dass die erwarteten Synergien aus der Großübernahme von MBCC (ehemaliges Bauchemikaliengeschäft von BASF) höher ausfallen sollen als bisher erwartet. Obwohl der Deal erst seit Mai abgeschlossen ist, steigen diese von 160 Mio. auf 180 bis 200 Mio. CHF. Seit Juli wurden mit dem Thiessen Team und der peruanischen Chema weitere kleinere Akquisitionen getätigt. Größere und damit riskantere Übernahmen sind laut Sika jedoch nicht Teil der neuen Strategie.

Die neuen Langfristziele bestärken unsere positive Sicht auf die Aktie (233,40 CHF; CH0418792922), die mit einem 2024er-KGV von 26 (10-Jahres-Durchschnitt: 28) attraktiv bewertet ist. Die beständig hohe Free Cashflow-Marge, die seit 2013 in keinem Jahr unter 7% fiel (Hoch in 2020 bei 15,9%), runden das positive Bild ab. Nach zuletzt 8,2% in 2022 könnte sie bis 2025 auf rund 13% steigen. Seit unserer Kaufempfehlung von Mitte Okober 2022 (vgl. PB v. 14.10.22) hat die Aktie 13% zugelegt. sm

Sika bleibt ein Kauf mit Stopp: 188,50 CHF.