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Allmählich besinnt sich Europa auf seine Stärken und sein großes Potenzial, das lange Zeit nicht abgerufen wurde. Der EuroStoxx ist ein guter Indikator für diesen Wandel. Die dort versammelten 50 Unternehmen schlagen mit ihrer Performance seit einigen Monaten den DAX, obwohl dieser in seiner zumeist veröffentlichten Version als Performance-Index auch die Dividenden enthält. Der erfreuliche Ausgang des 1. Wahlgangs in Frankreich hat dem EuroStoxx 50 weiteren Rückwind verliehen, nicht zuletzt, weil der Anteil französischer Unternehmen in diesem Index mit 35% herausragt. Die Börsianer haben die Stimme der Mehrheit der Franzosen verstanden, die Europa nicht die rote Karte zeigen will. Vor dem Hintergrund einer sich merklich erholenden französischen Wirtschaft spricht viel dafür, dass Emmanuel Macron auch bei der Stichwahl am 7. Mai das Rennen macht und als 25. Präsident in den Élysée-Palast einziehen wird.
Die Jugend ist die Zukunft und vor allem sie setzt auch in Frankreich auf Europa. Die Märkte handeln die Zukunft und diese sieht für Europa sehr viel besser aus als in den Jahren 2010 bis 2016. In dieser Zeitspanne drohten Schulden-, Banken- und Wirtschaftskrise, Europa in den Abgrund zu reißen. Ein unter Macron durch Reformen gestärktes Frankreich wird mit Deutschland wieder auf Augenhöhe sein. Europa wird von zwei großen Nationen gezogen werden. Das wird auch die skeptischen südeuropäischen Mitgliedsstaaten mitreißen. All diese Veränderungen lassen sich leichter schultern, wenn die Konjunktur mitspielt. Diese scheint sich nun auch in den schwierigen Ländern der Eurozone spürbar zu erholen.
Für die Aktienmärkte sind das gute Auspizien. Nachdem lange Zeit die Schwächen Europas im Handel den Ton angaben, hat Europa jetzt die Chance, seine Trümpfe auszuspielen. Großbritannien wird es noch bereuen, diesem Club die kalte Schulter gezeigt zu haben.
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