Europäische Aktien

Märchen-Zusammenschluss in Dänemark
Biotechnologie

Novozymes macht Quantensprung

In Skandinavien entsteht gerade eine fast märchenhafte Verbindung. Getrieben vom gemeinsamen Anteilseigner Novo Holding schließen sich die beiden hochprofitablen, in sich ergänzenden Geschäftsfeldern tätigen, dänischen Enzym-Spezialisten Novozymes und Christian Hansen zusammen. Dabei entsteht ein neuer Weltmarktführer (noch vor IFF, DSM oder Kerry) in einem margenstarken Markt, der bis 2022 mit 7% p. a. auf geschätzt knapp 17 Mrd. US-Dollar wachsen soll. Enzyme werden z. B. von unserem Musterdepotwert Symrise für Duft- und Aromastoffe in Nahrungsmitteln/Getränken und der Kosmetik verwendet, finden aber auch in der Landwirtschaft, bei der Abwasseraufbereitung, bei alternativen Kraftstoffen und in unzähligen weiteren Bereichen Verwendung.

Pharma

Teva bekommt neuen Chef

Ende Juli kam es bei den auch an deutschen Börsen gehandelten ADRs von Teva Pharmaceutical (8,68 Euro; US8816242098) zu einem Kurssprung von mehr als 60%, nachdem ein Rechtsstreit in den USA gegen Zahlung von 4,35 Mrd. US-Dollar beigelegt werden konnte (vgl. PEM v. 11.8.). Diese Kursgewinne haben sich allerdings in den vergangenen Wochen kontinuierlich abgebaut, sodass das Papier des weltweit größten Generikaspezialisten inzwischen rd. 25% niedriger notiert als damals.

Börsenplatzbetreiber

London Stock Exchange – Mit voller Kraft in die Cloud

Für Schlagzeilen sorgte am Montag (12.12.) eine tiefgreifende Kooperation zwischen London Stock Exchange Group (LSE) und Microsoft. Gemeinsam soll auf Grundlage der Microsoft-Cloud „Azure“ eine neue Dateninfrastruktur aufgebaut werden, um daraus neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Schon mehrfach haben

Ingenieurdienstleistungen

EDAG profitiert von F&E-Budgets

Der Schweizer Ingenieursdienstleister EDAG blickt optimistischer in die Zukunft. Mit den finalen Q3-Zahlen (10.11.) wurde die Jahresprognose deutlich angehoben. Statt um 6 bis 9% sollen die Erlöse um 14 bis 16% steigen. Bei bestätigtem EBIT-Margen-Ziel (6 bis 8%) werden also auch die Gewinne stärker sprudeln. Wir rechnen bei Umsatz, EBIT und Nettogewinn mit Werten, die zuletzt 2018 erreicht wurden.

Solartechnik

Meyer Burger spielt auf der Zukunftsklaviatur

Die Energiekrise zwingt die europäischen Staaten zu schnellen und pragmatischen Lösungen. Als Robert Habeck daher im Sommer die deutschen Werke des schweizerischen Solarmodule-Herstellers Meyer Burger im sächsischen Thalheim besuchte, kam er nicht mit leeren Händen: Die installierte Solarleistung solle in Deutschland bis 2030 auf 215 GW ausgebaut werden. Wichtiger: Es sei eine Frage der „nationalen und europäischen Sicherheit geworden“, sich unabhängiger vom asiatischen Markt zu machen, wohin in den letzten Jahren bis zu 98% der Solar-Kapazitäten aus Kostengründen abgewandert waren. Der politische Rückenwind lässt PB-Leser aufhorchen. Ein Grund zur Neubesprechung (vgl. PB. v. 22.12.17).

Aktien-Momentum-Strategie

Fuchs Petrolub rettet sich trotz Kursschwäche

Auf den ersten drei Plätzen in unserem Relative Stärke-Ranking gab es gegenüber der Vorwoche diesmal keine Veränderungen. Die Aktie von Dürr liegt weiterhin an der Spitze, gefolgt von Nordex und SMA Solar. Alle drei Titel konnten ihren RSL-Wert (Abstand der Aktie zur 130-Tage-Linie) noch einmal steigern. Dahinter hat sich Teamviewer auf den vierten Platz vorgeschoben. Am Ende der Top-20 konnte Fuchs Petrolub den Rauswurf aus dem Derivate-Depot so gerade noch verhindern. Stabilus (Platz 23) und Verbio (Platz 24) ist das in dieser Woche nicht (mehr) gelungen.

Aktien-Momentum-Strategie

Stabilus und Verbio verlassen das Musterdepot

Unser Derivate-Depot dünnt sich auf den letzten Metern seines Bestehens planmäßig aus. Bei der Aktien-Momentum-Strategie gab es in dieser Woche zwei Verkäufe. Da das Musterdepot zum Jahresende eingestellt wird, haben wir wie avisiert auf Neuaufnahmen verzichtet. Aktuell beinhaltet das Portfolio damit noch acht Positionen, die auch weiterhin gehalten werden.

PLATOW Derivate Depot-Alarm

Hintergründe zur Depotveränderung am 07.12.2022

Wie gestern in unserem kostenlosen Vorab-Service bereits avisiert, nehmen wir heute Veränderungen in unserem Musterdepot von PLATOW Derivate vor. Konkret geht es dabei um die Aktien-Momentum-Strategie.

Pharma

Morphosys – Genug Geld für den nötigen langen Atem

Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse haben wir einen sichtlich entspannten Finanzchef von Morphosys getroffen. Denn trotz zweier Forschungsrückschläge (vgl. PB v. 16.11.) sieht Sung Lee die Bayern angesichts gut gefüllter Kassen und mehrerer Hoffnungsträger auf bestem Weg, den Umbau vom Forschungsdienstleister zum eigenständigen Medikamentenentwickler durchziehen zu können. „Wir haben die volle Kontrolle über die zeitliche Entwicklung unserer Programme, denn mit unseren liquiden Mitteln in Höhe von 1,0 Mrd. Euro sind wir bis Mitte 2024 und sogar noch ein wenig darüber hinaus durchfinanziert.“   

Deutsche Börse AG
Investmentphilosophie

(Un-)veränderte Strategie

Was wir aktuell an den Finanzmärkten beobachten, ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel. Erstmalig seit mehr als einer Dekade wächst das Preisniveau, schrumpft die Geldmenge und steigen die Zinsen. Bewährte Anlegerrezepte der letzten Jahre funktionieren unter diesen veränderten Bedingungen nicht mehr ohne Weiteres. Für das klassische und jahrelang erfolgreiche „Buy the Dip“ beispielsweise – Kaufe, wenn die Kurse fallen – braucht man aktuell Nerven aus Stahl. Aufgrund multipler Krisen sind die Abwärtsrisiken enorm und die Volatilitäten extrem. 

Baukonzern

Porr baut auf die öffentliche Hand

Der Baukonzern Porr hat die Produktionsleistung nach neun Monaten um 9,4% erhöht. Vor allem auf dem Heimatmarkt (+14%) waren die Österreicher erfolgreich. Die Hälfte des Anstiegs resultiert aus Preiserhöhungen. Obwohl die Materialkosten mit 15,9% noch stärker gestiegen sind, wurde dank höherer Projektmargen und weniger stark gestiegener Personalkosten auch beim EBITDA (+7,3%) ein Zuwachs verzeichnet

Pharma

Formycon wird kommerziell

Sehr zufrieden stellte CFO Nicolas Combé das Unternehmen Formycon beim Eigenkapitalforum in dieser Woche vor. Kein Wunder, denn das erste eigene Biosimilar FYB201 (ersetzt den Wirkstoff Lucentis von Novartis) ist seit Sommer auf dem Markt. Das Schuppenflecht-Generikum FYB202 (Stelara/Janssen) komme vermutlich im kommenden Jahr.

Sammel- und Sortieranlagen

Tomra Systems – Gut, aber zu teuer

Covid, Krieg, Energiekrise – Selbst die jüngsten Unruheherde der Neuzeit können den Geschäften von Tomra Systems wenig anhaben. Wie der Q3-Bericht (21.10.) zeigte, konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 um 11% ggü. Vj. auf ein neues Rekordniveau von 8,7 Mrd. Norwegische Kronen (NOK; umgerechnet etwa 850 Mio. Euro) gesteigert werden. Lieferkettenprobleme und Kosteninflation machen aber auch dem norwegischen Maschinenbauer zu schaffen, sodass das EBITA mit 1,1 Mrd. NOK etwas geringer ausfiel (-8%). Die entsprechende Marge liegt mit 13% aber immer noch auf gutem Niveau.

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Rezflation – Rettungsschirm für Ihr Vermögen

Der Tunnel und das Licht

Bei Redaktionsschluss dieser Prognose ist die Stimmung in Deutschland herbstlich. Der russische Überfall auf die Ukraine, der sich zu einem Krieg um Öl und Gas ausgeweitet hat, frisst sich mit seinen bitteren Folgen wie ein Krebsgeschwür in die deutsche Volkswirtschaft.

Getränkehersteller

Asahi will bei Sportevents punkten

Japans größter Bierbrauer Asahi hatte im Frühjahr mit starkem Gegenwind auf der Kostenseite zu kämpfen, diesen nun aber in den Griff bekommen. Um international mit seinen fünf Marken Asahi Super Dry, Peroni, Kozel, Pilsner Urquell und Grolsch bei Konsumenten zu punkten, wurde mit vier Fußballvereinen der City Football Group, u. a. dem bekannten Premier League-Club Manchester City, ein Bündnis eingegangen, das Asahi Super Dry zum offiziellen Bierpartner ab Saisonbeginn macht.

Nahrungsmittel

Nestlé erhöht Mittelfristziele

Bei Nestlé störte Marktbeobachter am Mittwoch (29.11.) die mögliche schnelle Abkehr vom Erdnussallergie-Medikament Palforzia (s. PLATOW Brief). Uns gefallen aber die auf dem Investorentag vorgestellten Mittelfristziele.

Spezialpharmazie

Medios – Die Richtung stimmt

Die Arzneimittelversorgung von Apotheken, die für Medios das Brot- und Buttergeschäft darstellt, ist in Deutschland aufgrund staatlicher Preisregulierung ein eher margenschwaches Geschäft. Besser – obwohl auch hier staatlich in die Preisfindung eingegriffen wird – sieht es bei der individualisierten Medizin aus. Folgerichtig zielt die Strategie des Berliner Pharma-Spezialisten darauf ab, künftig mehr Geschäft mit auf individuelle Patienten abgestimmten Medikamenten zu machen und dabei auch verstärkt im weniger stark regulierten europäischen Ausland aktiv zu werden. Die zu diesem Zweck auf dem Kapitalmarkttag (24.11.) vorgelegte Mittelfristplanung von Medios setzt genau die richtigen Zeichen.

Bank

Wir sind bärisch für Julius Bär

Die Privatbankenbranche steht vor großen Herausforderungen: Der Wettbewerb durch kostengünstige Digitalanbietern erodiert die Margen, der Generationenwechsel verändert die Kundenbedürfnisse und die Digitalisierung eines traditionsreichen Geschäfts geht oft nur langsam voran. Laut einer KPMG-Studie könnte ein Drittel aller Privatbanken alleine in der Schweiz verschwinden. Grund für uns, einen Blick auf die noble Schweizer Privatbank Julius Bär (JB) zu werfen.

Altersvorsorge

Den großen Wurf wagen!

In Deutschland wird laut über Aktien nachgedacht. Das „Zukunftsfinanzierungsgesetz“ der FDP-Minister Christian Lindner (Finanzen) und Marco Buschmann (Justiz) sieht neben dem Einstieg in eine Aktienrente (vgl. PB v. 21.11.) auch einen Freibetrag für Veräußerungsgewinne aus Aktien und Aktienfonds vor. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Wie so oft in Deutschland geschieht das wohl viel zu langsam, wird die Ausgestaltung zu kompliziert und bürokratisch.

Giraffen bei Safari durch die Savanne
Afrika

Afrika auf dem Sprung

Rohstoffe sind das eine, eine junge, leistungsbereite Bevölkerung das andere. Beide Faktoren entscheiden mit über das Entwicklungspotenzial einer Region, eines Kontinents. Und hier liegt Afrika in diesem Jahrhundert, was viele überraschen mag, gut im Rennen. Der nach Asien zweitgrößte Erdteil ist längst kein Synonym mehr für Hunger und Dürre, worauf unlängst Banker und Afrika-Spezialist Florian Witt (Oddo BHF) im PLATOW Brief hingewiesen hatte, sondern in jeder Beziehung wirtschaftlich aufstrebend.

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