Schweizer Milchverarbeiter Emmi stößt unprofitable Geschäfte ab
Der Fokus gilt dabei klar auf Premiummarken, die wachstumsstärker und profitabler sind. Seit unserem Einstieg bei 962,50 CHF (vgl. PB v. 9.3.22) hat die Aktie (866,00 CHF; CH0012829898) zwar 10% verloren. Seit Jahresbeginn liegt das Plus bei 9% und über dem Schweizer Vergleichsindex SPI (+4%).
Trotz Kursflaute spiegelt sich die Nischenstrategie in seit einigen Jahren sehr stabilen, in der Tendenz leicht steigenden EBIT-Margen (2013: 5,1%; 2022: 6,0%) wider. Der Kernmarkt mit 40% Umsatzanteil ist die Schweiz, da dieser aber nur 1 bis 2% pro Jahr wächst, hat sich Emmi längst Nordamerika zugewandt. Der Umsatzanteil liegt ebenso bei 40% und die Wachstumsraten sind um ein Vielfaches höher. Im Gj. 2022 konnte mit 4,2 Mrd. CHF erstmals die 4 Mrd.-Umsatzmarke geknackt werden – ein Wachstum von 8,1%. Für das Gj. 2023 rechnet Emmi auf Gruppenstufe mit einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 4%.
In der Schweiz dürfte dieses eher bei 1 bis 2% liegen. International geht Emmi von einem preisgestützten Anstieg von 6 bis 8% in Nordamerika bzw. 3 bis 5% in Europa aus. Beim EBIT liegt die Spanne zwischen 275 und 295 Mio. CHF, woraus sich mittig eine Marge von rd. 6,5% ergeben würde. Am Portfolio optimiert Emmi indes stetig weiter und kündigte am Donnerstag (6.7.) den Verkauf der in Deutschland ansässigen und auf Bio-Milchprodukte spezialisierten Gläserne Molkerei an. Das Geschäft ist unprofitabel und generiete zuletzt einen Umsatz von 100 Mio. Euro. Käufer ist das auf Turnaround-Situation spezialisierte Unternehmen Mutares (24,00 Euro; DE000A2NB650; zuletzt Kaufen am 5.12.22).
Durch den Verkauf entsteht ein einmaliger Verlust von 38 Mio. auf Stufe EBIT bzw. 30 Mio. CHF auf Stufe Nettogewinn. Die Prognose bereinigt um diese Sondereffekte wurde bestätigt. js
Emmi bleibt ein Kauf. Stopp: 725,00 CHF.
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