Porr – Zahlen und Pläne überzeugen
Die am Dienstag (29.8.) vorgelegten Halbjahreszahlen von Porr belegen das. Die Österreicher steigerten ihren Umsatz um 11,4% auf 2,9 Mrd. Euro und erzielten dabei einen Gewinn von 18,6 Mio. Euro (+19,1%). Im zweiten Halbjahr wird noch deutlich mehr hängen bleiben, da der Jahresstart durch die Wintermonate immer etwas schleppend verläuft. Im Gesamtjahr rechnen wir mit einem Überschuss von gut 82 Mio. Euro oder 2,10 Euro je Aktie (+27% ggü. Vorjahr/+78% ggü. 2021).
Grund zum Optimismus bietet der in den ersten sechs Monaten um 25% auf 3,8 Mrd. Euro gestiegene Auftragseingang (Q2: +56,5%). Der Auftragsbestand von 9,0 Mrd. Euro (+11,7%) reicht bis weit in das nächste Jahr hinein. Der Anteil der Wohnbauprojekte liegt nur noch bei 8,2% (Umsatzanteil: gut 12%), weshalb die dortige Flaute keine großen Bremsspuren hinterlassen wird. Rund 58% der Aufträge kommen aus dem nicht so konjunkturabhängigen und margenstärkeren Tiefbau, der aktuell schon knapp die Hälfte der Umsätze ausmacht. Hierzu zählt v. a. der Bau von Bahnen, Brücken, Straßen oder Tunneln. Die öffentliche Hand wird hier weiter investieren (s. PLATOW Brief v. 29.8.).
Porr dürfte im Zuge der grünen und digitalen Transformation zudem von den notwendigen Sanierungen und Renovierungen bestehender Objekte profitieren. Dabei sollen die Gewinnmargen (Ziel: 3% EBT-Marge in 2025) deutlich ausgeweitet und die Eigenkapitalquote durch eine Erhöhung des Free Cashflows von derzeit 18,5% auf 23 bis 25% gesteigert werden. Gelingt dies, sollte die mit einem 2023er-KGV von 6 gehandelte Aktie (11,88 Euro; AT0000609607) den Bewertungsabschlag ggü. dem Wettbewerb (z. B. Hochtief: KGV 14) zumindest teilweise wettmachen. tk
Nachdem das im Dezember (vgl. PB v. 2.12.22) empfohlene Einstiegsniveau jüngst erreicht wurde, stufen wir Porr auf Kaufen hoch. Stopp: 8,00 Euro.
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