Partners Group findet Boden
Der Schweizer Spezialist für Private Investments meldete einen Anstieg der Assets under Management (AuM) um 8% auf 142 Mrd. US-Dollar und konnte den Umsatz in der Heimatwährung um 19% auf 1,1 Mrd. CHF steigern. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 551 Mio. CHF, was einem Wachstum von 19% entspricht und 13% über den Markterwartungen von 487 Mio. CHF lag. Die an der Schweizer SIX notierte Aktie (1 011,00 CHF; CH0024608827) legte zeitweise um bis zu 7% zu.
Treiber waren die sprunghaft gestiegenen Performancegebühren: Erwartet waren 122 Mio. CHF, geliefert hat PG beeindruckende 265 Mio. CHF, die 25% des Umsatzes ausmachten, bedingt durch den erfolgreichen Verkauf von Beteiligungen in den Jahren 2021 und 2022 insbesondere im Bereich Infrastruktur. Die Volatilität dieser Gebühren wird im Vergleich zum Vorjahr deutlich: im 1. Hj. 2022 lagen sie bei nur 8% vom Umsatz. Für 2023 bestätigte das Management die Prognose von 20 bis 30%. Die fixen Managementgebühren, also wiederkehrende Erlöse, die PG für das verwaltete Vermögen erhält, gingen bei stabiler Marge (1,25%) leicht um 3% auf 786 Mio. CHF zurück. Hier wirkte sich der erstarkte Franken aus, da der Großteil der Vermögenswerte in Dollar und Euro geführt wird. Höhere Personalkosten und Währungseffekte drückten auf die EBIT-Marge, die von 64,7% auf 61,2% sank (erwartet: 60,2%). Die Prognose von rund 60% wurde bestätigt.
Das aktuelle Zinsumfeld hat die Aktienmärkte stark unter Druck gebracht. Dadurch haben vor allem institutionelle Investoren in ihren Portfolios tendenziell ein Übergewicht bei Private Investments. Das reduziert die Nachfrage. Im Vergleich zu anderen Wettbewerbern sind die Schweizer jedoch sowohl beim Fundraising als auch den getätigten Investments besser diversifiziert. Institutionelle Gelder machen im Fund Raising nur noch 1/3 aus (2015: 1/2) und etwa 53% der Assets sind in Private Equity investiert, gefolgt von Private Debt (20%) und Private Infrastructure (15%). Real Estate macht lediglich 13% aus. Die Laufzeiten der Investments liegen bei über 10 Jahren und die fixen Management Fees liefern über den Zyklus durchschnittlich 80% der Umsätze und entfallen auch auf nicht investiertes Cash. Das führt zu stabilen Erlösströmen. Bei den Performance Fees erwartet CEO David Layton durch weitere Exits sogar einen Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr. Wir mögen PG aufgrund des Wachstums in privaten Vermögenswerten, hohen wiederkehrenden Erlösen und dem diversifizierten Portfolio. Die Aktie hat bei 800 CHF einen Boden ausgebildet und ist mit einem KGV von 25 attraktiv bewertet. js
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