Pharmazeutika & Biotechnologie

Novartis auf Erfolgskurs – Anleger machen trotzdem Kasse

Novartis hat am Dienstag (29.10.) starke Q3-Zahlen vorgelegt und wieder einmal die Prognose angehoben – doch die Aktie fällt. Warum Anleger trotz Rekordmarge bei dem Schweizer Pharmariesen Gewinne mitnehmen.

von Klaus Brune,
Gehry Gebäude am Novartis Campus in Basel, Schweiz
Gehry Gebäude am Novartis Campus in Basel, Schweiz © Novartis AG

An den Q3-Zahlen können wir nichts aussetzen. Der Umsatz stieg wb. um 10% auf 12,8 Mrd. US-Dollar. Der wichtige operative Kerngewinn kletterte dank geringerer Abschreibungen und des gesteigerten Volumens um 17% auf 5,15 Mrd. Dollar und lag 6% über den Analystenerwartungen. Die Marge erhöhte sich von 37,4% auf 40,1% und knackte erstmals die 40%-Marke, die CEO Vasant Narasimhan eigentlich erst mittelfristig anvisiert hatte.

Zudem hob Novartis die Prognose zum sechsten Mal in Folge an: Der Umsatz (9 Monate: +11%) soll 2024 nun im „niedrig zweistelligen Prozentbereich“ zulegen (Konsens: +10,4%). Beim operativen Kerngewinn (9 Monate: +20%) wird ein Plus im hohen Zehnerbereich angepeilt.

Wenn überhaupt, so finden wir nur ein kleines Haar in der Suppe: Der Umsatz des Herzmittels Entresto (+26% auf 1,87 Mrd. Dollar) verfehlte die Erwartungen um 3%. Beim seit acht Jahren wichtigsten Umsatztreiber wachsen die Bäume nicht mehr in den Himmel. Das Psoriasis-Mittel Cosentyx konnte überzeugen: Die Umsätze stiegen um 27% auf 1,69 Mrd. US-Dollar und lagen damit 7% über den Konsensschätzungen.

Warum aber fällt dann die Aktie (96,33 CHF; CH0012005267) am Dienstag? Schwer zu sagen, doch nach einem Allzeithoch von 102,72 CHF Anfang September nehmen Anleger offenbar Gewinne mit.

Die Gewinnschätzungen, die seit Jahresbeginn um 17% gestiegen sind und zuletzt leicht zurückgenommen wurden, könnten nach diesen Zahlen erneut angehoben werden. Das erwartete KGV von 15 für 2025 liegt am unteren Ende des langjährigen Bewertungsbandes von 14 bis 20.

Novartis bleibt für uns ein Kauf. Stopp weiter bei 70,25 CHF.

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