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Die Aktionäre von MAX Automation erlebten in den vergangenen zwölf Monaten ein Auf und Ab. Daher verwundert es nicht, dass uns Leseranfragen erreichten, die Aktie (6,92 Euro; DE000A2DA588) des Spezialisten für Hightech-Maschinenbau doch mal wieder etwas genauer zu betrachten. Diese legte nach der jüngsten Besprechung am 16.8.17 bis Anfang Januar fast 27% zu und erreichte bei 9,32 Euro ihr Allzeithoch. Was folgte, war der heftigste Kurssturz des Papiers in diesem Jahrzehnt. 25% ging es in den Keller, die angehäuften Gewinne wurden pulverisiert. Immerhin: Seit unserer Erstempfehlung am 1.6.15 steht noch immer ein Plus von 32%.
Nun stellt sich aber die berechtigte Frage, wie es mit der Aktie weitergeht. Da lohnt ein Blick auf die operative Entwicklung der Düsseldorfer. Das Startquartal war von Zukäufen geprägt: Eine Mehrheitsbeteiligung in China wurde vollzogen, ein neuer Standort in Singapur kam hinzu und in Italien konnte ein Maschinenbauer übernommen werden, der über besondere Kompetenzen in der E-Mobilität verfügt. Damit verbessert das Unternehmen nicht nur den Zugang zum für die Autoindustrie wichtigen Standort China. Es ist außerdem in der Lage, Maschinen und Anlagen auf mehreren Kontinenten ohne Qualitätsunterschied zu fertigen. CEO Daniel Fink treibt die Internationalisierung von MAX Automation damit zügig voran und spricht von wichtigen „Weichenstellungen in der Wachstumsstrategie"". Weichenstellungen, die sich allerdings in den Büchern niederschlagen: Bei einem auf 90,7 Mio. Euro (+4%) gestiegenen Umsatz fiel das EBIT im Q1 um fast 24% auf 3,5 Mio. Euro. Doch die teure Integration der neuen Gesellschaften soll sich zeitnah bezahlt machen. Für das Gesamtjahr strebt Fink ein EBIT von mindestens 26 Mio. Euro an, bei einer Marge von 6,5%. Bis 2021 will er 48 Mio. Euro erreichen und die Marge auf 8% ausbauen. Ziele, die wir für ambitioniert, aber nicht unrealistisch halten.
Auf der HV im Mai beschloss der inzwischen in eine Europäische Gesellschaft (SE) umgewandelte Maschinenbauer eine Dividende von 0,15 Euro je Anteilschein (Rendite: 2,1%). Auch künftig soll die Ausschüttung mindestens stabil gehalten werden. Durchschnittlich 40% des Konzerngewinns stehen dafür zur Verfügung. Mit einem KGV von 13 ist das Papier zudem nicht teuer. In Kombination mit Finks Wachstumsstrategie und den Gewinnaussichten für die nächsten Jahre halten wir den Titel weiter für aussichtsreich. Zumal der Boden inzwischen erreicht sein dürfte. Nach dem Kurssturz, der von Gewinnmitnahmen getrieben und den schwächeren Q1-Zahlen verstärkt wurde, dürften Anleger nun wieder zugreifen.
Auch wir raten weiter zum Kauf von MAX Automation bis 7,10 Euro. Den Stopp belassen wir bei 5,90 Euro.
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