Rationalität und Emotionalität als Beratungsschlüssel

Kryptowerte – So lassen sie sich ins institutionelle Portfolio einfügen

Die Volatilität des Aktienmarktes, die Inflation und die Vorteile der Diversifizierung veranlassen Anleger immer wieder dazu, das traditionelle 60/40-Portfolio (Verhältnis Aktien zu Anleihen) zu überdenken. Fidelity, ein nordamerikanisches Investmentunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 12,6 Billionen US-Dollar, empfiehlt nun, das traditionelle 60/40-Portfoliomodell um eine 3%-ige Allokation in Krypto-
währungen zu erweitern, wobei der einfachste Weg zu einem Engagement über börsengehandelte Produkte – sogenannte Exchange Traded Products (ETPs) – führt.

Blockchain, Kryptowährung Bitcoin
Blockchain, Kryptowährung Bitcoin © AdobeStock

Der Trend zur Allokation von Kapital in alternative Anlageklassen jenseits von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt, da Pensionsfonds, Stiftungen und andere institutionelle Investoren nach einer optimalen Gewichtung suchen, um einerseits die Rendite zu steigern und andererseits das Risiko zu kontrollieren.

In jüngster Zeit sind Kryptowährungen – insbesondere Vermögenswerte wie Bitcoin, Ether und Solana – zu einem bedeutenden Teil der institutionellen Diskussion über Alternativen geworden. Viele Allokatoren haben aufgrund des wachsenden Vertrauens, dass die digitale Vermögensklasse von Dauer sein wird, Interesse gezeigt. Es bleiben jedoch Fragen offen, wie man am besten in Bitcoin und das breitere aufstrebende Öko-System in einem gut strukturierten, diversifizierten Portfolio investiert.

Da sie sich noch im Anfangsstadium befinden, weisen Bitcoin und andere Kryptoanlagen in der Regel eine höhere Volatilität auf als andere Risikoanlagen wie Aktien. Frühere Studien zu Krypto-Allokationen sind im Allgemeinen zu dem Schluss gekommen, dass größere Allokationen in Bitcoin zu höheren Renditen und höherer Volatilität führen. Dies kann zwar für viele Portfolios generell geeignet sein, geht aber nicht auf die unterschiedlichen Volatilitätstoleranzen der individuellen Anleger ein. Trotz der bekannten Volatilität von Bitcoin deutet die Kennzahl Sharpe Ratio darauf hin, dass der digitale Vermögenswert einen nahezu ausgeglichenen Kompromiss zwischen Risiko und Überschussrendite gegenüber dem risikofreien Zinssatz darstellt. Dies deutet darauf hin, dass die erzielten Renditen trotz der Turbulenzen auf den Märkten für digitale Vermögenswerte in etwa proportional zu den von den Anlegern eingegangenen Risiken standen.

Damit liegt Bitcoin im Vergleich zu anderen Anlagekategorien wie dem S&P 500 (+0,74) oder dem US 60/40 Portfolio (+0,73) im oberen Bereich, was auf eine historisch überlegene, risikobereinigte Performance hindeutet.

Glücklicherweise hat sich die Branche erheblich weiterentwickelt und liefert genügend Daten, um eine wichtige Frage zu beantworten: Gibt es eine quantifizierbare Methode, um die richtige Menge an Kryptowährungen für ein bestimmtes Portfolio zu bestimmen?

In einer Analyse von Hashdex Research wurden Daten aus drei Jahren (2. Quartal 2020 bis 1. Quartal 2023) unter Verwendung des MSCI World Index, des Bloomberg Global Aggregate Credit Total Return Index, des Bloomberg 1-3 Month U.S. Treasury Bill Index und des Nasdaq Crypto Index zusammengestellt. Um die Kryptowährung mit einem risikofreien Vermögenswert zu verwässern, wurde ein Verhältnis von Kryptowährung zu Schatzanweisungen (T-Bills) im Verhältnis von 2:3 verwendet, was zu einer geringeren Volatilität als bei Aktien führt. Diese «verdünnte» Krypto-Allokation wurde in Portfolios mit einer Aktienallokation von 1 bis 99% aufgenommen, der Rest entfiel auf Anleihen. Auf diese Weise konnte ermittelt werden, wie viel des Aktienanteils bei gleichbleibender Volatilität durch die T-Bills/Krypto-Allokation ersetzt werden kann.

Wie erwartet gab es eine lineare Beziehung zwischen dem Aktienanteil in den ursprünglichen Portfolios und der Menge an Kryptowährungen, die hinzugefügt werden konnte. Eine einfache Regression ergab, dass die Menge an Kryptowährungen, die bei gleichbleibender Volatilität in jedem der neuen Portfolios gehalten werden kann, durch die folgende Formel bestimmt wird: 0,17% + 6,40 x der Aktienanteil im Portfolio.

Trotz des geringen Anteils von Kryptowährungen in den neuen Portfolios wurden erhebliche Gewinne bei den risikobereinigten Renditen beobachtet, wenn Aktien durch Kryptowährungen ersetzt wurden, was zu einem Anstieg der Sharpe Ratio zwischen 0,05 und 0,25 führte.

Was bedeutet das für ein 60/40-Portfolio?

Vor dem Hinzufügen der Krypto-Allokation erzielte das 60/40-Portfolio eine jährliche Rendite von 7,6% bei einer Volatilität von 11,4%, was einer Sharpe Ratio von 0,59 entspricht. Nach der Formel von Hashdex Research besteht das neue Portfolio zu 4% aus Kryptowährungen (0,17% + 6,40 x 60% = 4%), zu 6% aus Schatzbriefen (4% x 1,5 = 6%), zu 50% aus Aktien (60% – 4% – 6% = 50%) und zu 40% aus Anleihen. Die Volatilität dieses neuen Portfolios blieb die gleiche wie die des 60/40-Portfolios ohne Kryptowährungen. Allerdings erzielte das neue Portfolio mit Kryptowährungen eine Rendite von 10,2%, was zu einer höheren Sharpe Ratio von 0,82 führte.

Die Investitionsthese für Bitcoin und andere Krypto-Assets wird sich über Jahre und Jahrzehnte entfalten, nicht über Wochen und Monate. Wenn Bitcoin weiterhin seine Widerstandsfähigkeit und sein langfristiges Potenzial als „digitales Gold“ unter Beweis stellt und andere Krypto-Assets die notwendigen Anreize in einer digitalen Wirtschaft bieten, kann diese Formel eine nützliche Richtlinie für die Bestimmung des institutionellen Engagements darstellen. Es gibt keine Einheitslösung für die Vermögensallokation, und bei Kryptowährungen ist das nicht anders. Diese Simulationen legen jedoch nahe, dass sich die Gespräche über Krypto-Allokationen auf Grundlage der individuellen Risikotoleranz und im Kontext mit anderen Risikoanlagen erfolgen sollte.

Valour, ein führender Emittent von ETPs auf digitale Vermögenswerte, bietet eine Vielzahl von ETPs auf digitale Vermögenswerte an, darunter Bitcoin, Bitcoin Staking (mit einer attraktiven Rendite von 5,65% p. a.), Ethereum, Ethereum Staking, Solana und einen diversifizierten Top 10 Digital Asset Basket. Die Produkte von Valour ermöglichen es Anlegern, Kryptowährungen einfach und sicher über traditionelle Börsen und Maklerkonten in ihre Portfolios aufzunehmen. Mit dem jüngsten Produkt von Valour, dem Bitcoin Staking ETP, wurde in Zusammenarbeit mit der Core Foundation, einer Organisation, die sich der Entwicklung des Core-Blockchain-Netzwerks („Core Chain“) widmet, das weltweit erste und einzige rendite-erwirtschaftende Bitcoin („BTC“) ETP für Anleger eingeführt. Dieses Angebot bietet Investoren eine hervorragende Möglichkeit, am Aufwärtstrend des bewährtesten digitalen Vermögenswerts zu partizipieren und gleichzeitig eine annualisierte Rendite von 5,65 % an der Börse Frankfurt zu erwirtschaften. Das Valour Bitcoin Staking (BTC) EUR ETP wurde bereits am 10. Mai 2024 am Nordic Growth Market („NGM“) eingeführt.

Einen weiteren Meilenstein hat Valour kürzlich mit der Kooperation zwischen dem Schweizer Unternehmen Bitcoin Suisse und dem renommierten Indexanbieter STOXX gesetzt. Dabei trifft Bitcoin Suisse in einem Best-in-Class-Research-Ansatz eine Vorauswahl verschiedener Krypto-Assets, STOXX indexiert diesen Krypto-Basket dann auf die bekannte professionelle Art und Weise, während Valour alle drei Monate für ein Rebalancing des gesamten Baskets sorgt – eine ideale Krypto-Lösung für institutionelle Investoren in einem diversifizierten Multi-Asset-Ansatz sowie für Privatkunden bei der Ausführung ihrer monatlichen Sparpläne zur Altersvorsorge. ■

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