
Inditex verliert Wachstumstempo, Bewertung bietet Chance
Nach Corona profitierte die Zara-Mutter Inditex massiv. Doch jetzt bekommt auch sie den schwächelnden Konsum zu spüren. Im Vergleich zur Konkurrenz sehen wir jedoch Potenzial.
„Inflation ist wie Zahnpasta. Ist sie erst mal heraus aus der Tube, bekommt man sie kaum mehr rein.“
Nach Corona profitierte die Zara-Mutter Inditex massiv. Doch jetzt bekommt auch sie den schwächelnden Konsum zu spüren. Im Vergleich zur Konkurrenz sehen wir jedoch Potenzial.
Die Modekette Hennes & Mauritz (H&M) steht vor erheblichen Herausforderungen, wie die am Donnerstag (26.9.) vorgelegten Q3-Zahlen (per 31.8.) deutlich machen. Der Umsatz ging um 3% auf 59,0 Mrd. Schwedische Kronen (SEK; 5,2 Mrd. Euro) zurück und blieb damit unter den Erwartungen von 60,7 Mrd. SEK. Zwar führt das Unternehmen den Rückgang auf ungünstige Wetterbedingungen in Europa zurück, doch der aktuelle Rückgang verstärkt nur tiefer liegende Probleme, die H&M bereits seit Monaten belasten.
Inditex entwickelt sich zu einem Dauerläufer an der Börse. Die Aktie hat seit Jahresbeginn 20% zugelegt.
Mit den gestiegenen Verbraucherpreisen, höheren Zinsen und geopolitischen Instabilitäten hatten Bekleidungskonzerne dieses Jahr eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen. Erschwerend waren die hohen Lagerbestände, die sich nach der Pandemie aufgebaut hatten.
Die am Mittwoch (27.9.) per 31.8. gemeldeten Q3-Zahlen der Modekette Hennes & Mauritz (H&M) zeigen Licht und Schatten.
Inditex hat seit unserer Erstempfehlung in PB v. 10.6.22 eine starke Kursentwicklung von +50% hingelegt. Die fundamentale Entwicklung des spanischen Bekleidungskonzerns rechtfertigt diese Performance, wie die Hj.-Zahlen (per 31.7.) am Mittwoch (13.9.) einmal mehr zeigen.
Inditex hat einen Lauf. Die Aktie liegt YTD rd. 37% vorn und die am Mittwoch (7.6.) vorgelegten Q1-Zahlen per 30.4. fielen besser aus als erwartet.
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Jetzt anmeldenDie Freude währte nur kurz: Nach der Veröffentlichung der Inditex-Zahlen eröffnete die Zalando-Aktie am Mittwoch (7.6.) zunächst mit positivem Vorzeichen, nur um kurze Zeit später wieder abzurutschen – ein Muster, das sich in diesem Jahr bereits häufig gezeigt hat. Mit einem Kursverlust von 24% seit Jahresbeginn ist die Aktie (25,24 Euro; DE000ZAL1111) derzeit das schwächste Wertpapier im DAX.
Das Gj. 2022/23 (per 31.1.) war bei Inditex das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Dank einer hohen Nachfrage über alle Regionen hinweg stieg der Umsatz um 18% auf 32,6 Mrd. Euro. Die in der Modebranche viel beachtete Bruttomarge konnte mit 57,0% nahezu konstant gehalten werden (Vj.: 57,1%). Das spricht für eine starke Kostendisziplin und eine weniger preissensitive Kundschaft, denn der spanische Einzelhändler hat im vergangenen Jahr die Preise für Kleidung, Accessoires und Schuhe in zwei Tranchen um jeweils 5% angehoben. Zum Vergleich: Wettbewerber H&M hat im Gj. 2021/22 (per 30.11.) einen stärkeren Rückgang bei der Bruttomarge (-210 bps. auf 50,7%) hinnehmen müssen.
Beim Papier der polnischen LPP (Lubianiec, Piechocki und Partner) wurden wir im Corona-Crash ausgestoppt. Unser Stopp lag damals bei 1 500 Euro. Im Tief ging es bei der Aktie (2 128,00 Euro; PLLPP0000011) des Danziger Moderiesen allerdings bis auf 931 Euro nach unten.
Überraschend falkenhafte Töne der Bank of Japan haben den japanischen Aktienmarkt in dieser Woche auf Talfahrt geschickt (Nikkei 225: -4%). Die Aktie von Fast Retailing (560,00 Euro; JP3802300008) kann sich den schwachen Vorgaben zwar nicht entziehen, kommt allerdings mit einem Minus von 1% vergleichsweise glimpflich davon.
Schon seit einigen Monaten laufen die Geschäfte bei Fast Retailing richtig gut. Nun konnte der nach Umsatz größte japanische Bekleidungseinzelhändler diesen Aufwärtstrend mit guten Zahlen zum Geschäftsjahr (per 31.8.) bestätigen. Dabei spielt dem Unternehmen neben einer Erholung nach Corona und der internationalen Aufstellung auch die Schwäche der Heimatwährung Yen in die Karten. Den Nerv der Kunden dürfte Fast Retailing zudem treffen, weil die bekannte Ladenkette Uniqlo, ähnlich wie Inditex oder H&M auf schnell wechselnde Mode mit günstigen Preisen setzt. Denn der Geldbeutel dürfte wegen der weltweit ausufernden Inflation auch bei der jugendlichen Zielgruppe für teurere Markenkleidung oft nicht mehr groß genug sein.
Mit der Wiedereröffnung der Innenstädte florierte das Geschäft vieler Bekleidungskonzerne. Zu den Profiteuren zählt die spanische Inditex, die unter dem Konzerndach neben der Modekette Zara auch Marken wie Massimo Dutti, Pull&Bear sowie Bershka vereint. Der Moderiese steigerte den Umsatz im Q1 (per 30.4.) um satte 36% auf 6,7 Mrd. (Vj.: 4,9 Mrd.) Euro.
Der polnische Moderiese LPP (Lubianiec, Piechocki und Partner) ist hierzulande kaum bekannt, gehört jedoch zu den erfolgreichsten seiner Branche. Mit seinen Labels Reserved, Cropp, House, Mohito und Sinsay scheffelt er Milliarden. Inzwischen betreibt der Konzern mit seinen über 25 000 Mitarbeitern gut 1 700 Filialen in 24 Ländern auf drei Kontinenten sowie zwölf Onlineshops in Europa.
Die Aktie von Fast Retailing (552,40 Euro; 891638; JP3802300008) ist nicht zu bremsen. Ein Bestwert jagt den nächsten – ein Spiegelbild der Geschäftsentwicklung. Denn auch fundamental ist das Unternehmen auf Rekordkurs. Grund dafür ist vor allem das brummende Auslandsgeschäft.
Dem einstigen Börsenliebling Hennes & Mauritz (H&M) trauen viele Investoren auch nach den guten Q2-Umsätzen vom Montag (17.6.) wenig zu. Der schwedische Modekonzern fuhr bis Ende Mai immerhin ein Umsatzplus von 11% (6% in lokaler Währung) auf 57,5 Mrd. Schwedische Kronen (SEK; 5,4 Mrd. Euro) ein.
An der Frankfurter Börse sucht mit Global Fashion Group (GFG) gerade ein weiterer Online-Modehändler den Erfolg. Bisher wurden die Luxemburger stark durch Investitionen von Rocket Internet und der schwedischen Investmentfirma Kinnevik gefördert, doch nun sollen sie alleine ihren Wachstumspfad beschreiten. Als „Mitgift“ dient der geplante Erlös aus der IPO-Kapitalerhöhung von 300 Mio. Euro.
Das Modeunternehmen Inditex überraschte zur Wochenmitte (12.6.) mit sehr guten Q1-Zahlen und zuversichtlichen Erwartungen. Trotz schlechter Witterung zu Beginn des neuen Geschäftsjahres (per 31.1.) nahmen die Spanier nicht an der branchenweiten Rabattschlacht teil. Investoren befürchteten daher schwache Q1-Umsätze.
In den USA ist der private Konsum mit rd. 70% die wichtigste BIP-Stütze. Börsianer haben diese Größe fest im Blick. In Deutschland dominiert hingegen der Export, aber auch hier wird ca. die Hälfte des BIPs „verkonsumiert“. Gerade in einem konjunkturell schwächeren Jahr wie 2019 dürfte die private Nachfrage daher die hiesige Wirtschaft absichern.
Im 1. Hj. (per 31.7.) erreichte Inditex schon ein bereinigtes Umsatzwachstum von 4%. Das will der Mutterkonzern der Bekleidungsketten Zara, Pull & Bear und Massimo Dutti im zweiten Jahresteil aber noch toppen.
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