Frequentis setzt auf öffentliche Hand
In diesem Jahr kommt die Aktie von Frequentis nicht vom Fleck. Doch die Lage beim österreichischen Spezialisten für Softwaresysteme in Leitzentralen ist besser als es scheint.
„Erfolgreiches Investieren besteht darin, die Erwartungen anderer zu antizipieren.“
In diesem Jahr kommt die Aktie von Frequentis nicht vom Fleck. Doch die Lage beim österreichischen Spezialisten für Softwaresysteme in Leitzentralen ist besser als es scheint.
Abgesehen von Energie-, Rohstoff- und Rüstungswerten sind seit Jahresbeginn nur wenige Titel im Plus. Die Aktien von Frequentis hingegen erfreuen ihre Aktionäre mit einem Zugewinn von über 16%. Die Österreicher haben sich auf Sicherheitssoftware und Flugsicherungssysteme spezialisiert.
Am 3.2. gab Frequentis vorläufige Zahlen für das Gj. 2021 bekannt. Mit einem EBIT von 28 Mio. Euro konnte sowohl der Analystenkonsens übertroffen als auch eine Steigerung von 4,5% zum Vorjahr erreicht werden. Vor einigen Monaten waren Analysten sogar noch von einem Rückgang ausgegangen, da die Corona-Pandemie die öffentlichen Vergabeprozesse erschwerte. Der Auftragseingang erhöhte sich von 315 Mio. Euro (2020) auf 330 Mio. im Vj. (+4,7%).
Zwei Jahre nach dem IPO markierte die Frequentis-Aktie (24,80 Euro; ATFREQUENT09) ein Rekordhoch bei 25,40 Euro. Zu verdanken hat der Anbieter für sicherheitsrelevante IT-Systeme das dem guten Geschäftsverlauf. Neben Kontakten zu Behörden ist v. a. das Thema Drohnen zukunftsträchtig. Hier ist den Wienern im Pilotprojekt mit der norwegischen Flugsicherung bereits der Einstieg in das cloudbasierte Management des Drohnen-Flugverkehrs geglückt.
Auch Frequentis hat der Börsen-Crash im März nicht verschont und wir wurden mit einem Verlust von 16% ausgestoppt. Aber die Wiener haben in der Krise einige interessante Geschäfte abgeschlossen. Der Anbieter für sicherheitsrelevante Informationssysteme in Leitzentralen kann dabei auf seine langfristigen Beziehungen mit zumeist aus dem öffentlichen Sektor kommenden Kunden bauen. Viele neue Vertragsabschlüsse konzentrieren sich zudem mit IT-Systemen für die Flugkontrolle auf die Domäne der Österreicher.
In keinem Jahr seit der Finanzkrise 2009 gab es so wenige deutsche Börsengänge wie 2019. Insgesamt waren es acht. Mit Teamviewer, der VW-Tochter Traton, Frequentis, der Global Fashion Group sowie dem Fußballclub SpVgg Unterhaching gingen nur fünf Unternehmen an deutsche Börsen – 2018 waren es 18. Das Emissionsvolumen sank von 13,4 Mrd. auf 4 Mrd. US-Dollar. Biontech, EuroEyes und Centogene ließen sich zudem im Ausland listen und erlösten 300 Mio. Dollar. Eine miserable Bilanz.
Der deutsche Markt für Börsengänge (IPO) lebt! Nachdem 2019 bislang nur der Rocket Internet-Ableger Global Fashion Group ein echtes, aber eher ernüchterndes Börsendebüt hinlegte (Kursentwicklung seit Erstnotiz: -53%), strebt mit Teamviewer jetzt ein veritables Börsen-Einhorn mit guten Erfolgsaussichten aufs Parket (s. S. 2).
Starten Sie jeden Sonntag mit unserer kostenlosen Weekend Edition! Sie erhalten exklusive Marktkommentare und Aktienanalysen zu den neuesten Entwicklungen in Deutschland, Europa und den USA. Abgerundet wird unser wöchentlicher Newsletter durch spannende Charts, die Ihnen wertvolle Einblicke bieten.
Jetzt anmeldenIm Mai ist Frequentis in Frankfurt und Wien an die Börse gegangen und machte gleich zu Beginn mit dem rauen Klima der Börse Bekanntschaft. Vom IPO-Preis bei 18,00 Euro ging es Mitte August bis auf 15,80 Euro abwärts. Unser Stopp von 14,00 wurde aber nicht tangiert.
Ende 2018 waren Experten sich einig, dass der Markt für Börsengänge im laufenden Jahr viele neue Unternehmen aufs Parkett spülen wird. Nach sechs Monaten müssen wir feststellen: Der Bereich Neuemissionen (IPOs) liegt in Deutschland am Boden. Das zeigen nicht zuletzt die Zahlen, die der Goldman Sachs-Experte Christoph Stanger am Donnerstag (11.7.) vorstellte.
Ganz frisch schaffte Frequentis den Sprung aufs Parkett. Dabei notieren die Österreicher gleichzeitig an der Wiener sowie der Frankfurter Börse und sind stolz auf den erzielten internationalen Investoren-Mix mit einem Retail-Anteil von ca. 20%. Den Ton angeben wird aber weiterhin die Eigentümerfamilie Bardach (rd. 67% der Anteile).
Während in den USA in den vergangenen Wochen ein Börsendebüt auf das nächste folgte, ist der IPO-Kalender in Deutschland noch leer. Gut, Frequentis hatte Anfang Mai den Gang an die Frankfurter Börse gewagt (vgl. PB v. 6.5.). Mit Sitz in Wien stammt der Nebenwert aber aus Österreich und ist daher nicht waschecht deutsch.
An den Finanzmärkten dreht wieder einmal die Stimmung. Der DAX steuert trotz Erholung am Freitag (10.5.) auf einen Wochenverlust von rd. 2,5% zu, der Dow Jones fiel am Vortag sogar auf den niedrigsten Stand seit Ende März. Mitten in dieses unsichere Umfeld platziert der Fahrdienstleister Uber seine Aktien.
Noch bis zum 8.5. können sich Anleger in einer Preisspanne von 18,00 bis 21,00 (vorbörslich: 21,00) Euro am Börsengang von Frequentis beteiligen. Mit Hilfe der Konsortialbanken Commerzbank und Flatex Bank könnte die Marktkapitalisierung zur Erstnotiz am 14.5. dann auf max. 277 Mio. Euro ansteigen. Dabei sind die Aussichten für das solide Unternehmen nicht schlecht. Denn die Österreicher sind mit ihren Kommunikations- und Informationssystemen für Leitzentralen gefragt. Die Systeme kommen u. a. bei der Deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr sowie bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zum Einsatz.
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