Eckert & Ziegler scheitert am Jahrtausendhoch – vorerst
Charttechnisch wird die Luft für den Strahlentechniker allmählich etwas dünner. Am Donnerstag (4.7.) scheiterten die Berliner zum zweiten Mal innerhalb von sieben Wochen an der Marke von 108,00 Euro, die ihrerseits den höchsten Stand seit dem 7.3.00 darstellt. Die Atempause ist aber verständlich: Allein seit der Aufnahme in den SDAX am 24.6. hat das Papier schon wieder gut 7% zugelegt.
Für den Anstieg gibt es aber einige fundamentale Gründe. Bayer, Ipsen und Novartis, sie alle reißen den Berlinern ihre Radioisotope aus den Laboren, um sie dann z. B. in der Krebsbestrahlung einzusetzen. Die Konkurrenz ist dünn gesät, denn das Spezialwissen der Hauptstädter haben nur wenige. Allein in den ersten drei Monaten steigerte Konzernchef Andreas Eckert daher den Umsatz schon wieder um ein gutes Fünftel auf 43,5 Mio. Euro, das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten verdreifachte sich auf 5,8 Mio. Euro. Die Guidance, die einen Jahresumsatz von 180 Mio. (2018: 168,7 Mio.) Euro und einen Gewinn je Aktie von 3,50 (3,12) Euro vorsieht, wurde nur bestätigt. Schon mit den Q2-Zahlen am 13.8. halten wir eine Aufwärtsrevision für denkbar.
Die Bewertung der seit 1999 gelisteten Aktie ist mit einem 2020er-KGV von 27 daher nicht übertrieben hoch. Setzt sich das Wachstum wie derzeit absehbar fort, ist hier noch Luft für weitere Kursgewinne. Die Dividendenrendite ist mit 1,1% zwar ausbaufähig, der Anstieg von zuletzt 50% beim absoluten Betrag lässt aber für die Zukunft hoffen. Charttechnisch haben sich frühere Rücksetzer im Rückblick immer als guter Einstiegszeitpunkt erwiesen.
Eckert & Ziegler bleibt daher ein Kauf. Stopp hoch von 64,95 auf 80,50 Euro.