Comeback der Luxusgüter? LVMH nach Richemont-Zahlen im Aufwind

Richemont steigerte seinen Umsatz im Weihnachtsquartal um 10% und übertraf deutlich den Konsens, der ein Plus von weniger als 1% erwartet hatte. Besonders Amerika und Europa trugen zum Wachstum bei. In Asien fiel der Rückgang weniger stark aus als prognostiziert. Diese Entwicklungen machen Hoffnung auf starke 2024-Ergebnisse von LVMH Ende Januar (Zahlenvorlage: 28.1.).
LVMH profitierte lange Zeit von der weltweiten Nachfrage nach Luxus und Exklusivität. Doch Inflation und steigende Zinsen hinterließen Spuren in den Geschäftszahlen und beim Aktienkurs. Die Aktie (686,10 Euro; FR0000121014) liegt aktuell 24% unter ihrem Allzeithoch von 879,10 Euro im Mai 2023. Besonders belastend ist das China-Geschäft, wo rund 30% des Umsatzes generiert werden. Die Immobilienkrise und die damit verbundene Kaufzurückhaltung führten dort in den ersten neun Monaten 2024 zu einem Umsatzrückgang von 12%. Dieses Minus konnte durch kräftige Zuwächse in Japan (+36%; 9% des Umsatzes), den USA (+1%; 25% des Umsatzes) und Europa (+3%; 17% des Umsatzes) auf Konzernebene (-2%) nur teilweise ausgeglichen werden.
Für uns ist die Schwäche in China jedoch zyklisch und nicht strukturell. Daher haben wir die Aktie in der PLATOW Prognose 2025 als antizyklische Kaufgelegenheit eingestuft. Seit Redaktionsschluss (4.11.24) hat der Kurs um rund 14% zugelegt. Aktuell erwartet der Markt für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von 5% und eine Gewinnsteigerung von 6%. Sollten die am 28.1. veröffentlichten Zahlen den von Richemont angestoßenen Aufwärtstrend in der Branche bestätigen, könnten die Prognosen bald nach oben korrigiert werden. Mit einem 12-Monats-Forward-KGV von 21 liegt die Bewertung weiterhin unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 24 – eine attraktive Chance für Investoren.
Wir steigen bei LVMH ein. Unser Stopp liegt bei 486,50 Euro.