Baubranche steckt mitten im Umbruch
Der weltweite größte Zementhersteller Holcim erhöhte im Zuge guter Q3-Zahlen am Freitag (29.10.) die Prognose für das Gj. und ist auch sonst auf Kurs, den Konzern profitabler und klimafreundlicher zu machen. Mit dem Kauf von Firestone, einem Anbieter energieeffizienter und für Solarzellen geeigneter Flachdächer, sollen neue Wachstumsmärkte erschlossen und der Aktie (46,00 CHF; CH0012214059) endlich Schub verliehen werden. Der Umsatzanteil mit klassischem Zement ist jedoch mit 60% immer noch hoch. Überdies belasten ungeklärte juristische Verfahren in Frankreich um Schutzgeldzahlungen.
Bleiben Sie bei Holcim außen vor.
Saint Gobain, der französische Anbieter von Gebäudeisolation, Bodenbelägen und Glasfassaden, ist indes bereits in strukturell stärker wachsenden Bereichen tätig, die zudem einen positiven Betrag zum Klimawandel leisten. Lag die EBIT-Marge 2015 noch bei 6,7%, soll diese 2021 erstmalig 10% erreichen. Die geringere Kapitalintensität des Geschäfts im Vergleich zur Zementherstellung (unter 10%) ist auch an den Kapitalrenditen erkennbar, die das Management auf 12 bis 15% taxiert. Ein erwartet zweistelliges EPS-Wachstum, Aktienrückkäufe (2 Mrd. Euro bis 2025) und 30 bis 50% Gewinnausschüttung pro Jahr ergeben eine attraktive Gesamt-rendite, die das 2023er-KGV von 11 (historisch: 14) der Aktie (59,14 Euro; FR0000125007) weiterhin attraktiv macht.
Saint Gobain bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf 45,10 Euro.
Die Geschäfte des Systemanbieters Uzin Utz, Spezialist für emissionsarme und umweltfreundliche Bodenbeläge, laufen dank gestiegener Nachfrage nach nachhaltigen Produkten erfreulich. Uns beeindruckt aber besonders der langfristige Fokus auf Profitabilität (CAGR 2016 bis 2020: Umsatz +9%; EBIT +13%) des familiengeführten Unternehmens; die Marge soll 2021 sogar über dem Rekordjahr 2020 (10,5%) liegen.
Neuleser kaufen Uzin Utz (86,50 Euro; DE0007551509 mit Limit 90,50 Euro. Stopp hoch auf 66,50 Euro.