Aktienperformance – Warum Europa die USA schlägt

Die Aktien im Euro Stoxx 600 erzielten zum Jahresauftakt (per 30.1.) ein Plus von 6,1%. Der DAX legte sogar um 9,1% zu, gefolgt von SDAX (+6,5%) und MDAX (+4,5%). Beim S&P 500 sind es lediglich +3,2%. Damit verzeichneten europäische Aktien einen der besten Starts der letzten 40 Jahre. Betrachtet man den Zeitraum 2022 bis heute, ist es für den DAX sogar der beste Jahresauftakt. In der Monatsbetrachtung waren in dieser Zeitspanne nur Oktober 2022 und November 2023 stärker. Im MDAX und SDAX rangiert der diesjährige Januar auf Platz 8 bzw. 7 von immerhin 37 untersuchten Zeiträumen. Der FTSE 100 (britisches Pendant zum DAX40) verzeichnete mit +5,8% sein zweitbestes Jahr seit 2022. Historisch folgt auf einen starken Start meist eine positive Entwicklung im Gesamtjahr.

Es spricht aber noch mehr für Europa. Der US-Aktienmarkt ist gemäß dem Warren-Buffett-Indikator (s. Online-Chart) oder der Risikoprämie (Differenz zwischen Aktien- und Anleiherenditen) teuer und somit anfällig für starke Korrekturen. Das gilt für Europa und insbesondere Deutschland derzeit nicht. Insbesondere Small Caps sind nach zwei Jahren mauer Kursentwicklung auf Indexebene, in denen S&P 500 und DAX jeweils 20% p.a. stiegen, auf Niveaus, die historisch selten sind.

Für Europa spricht auch der monetäre Rückenwind der Europäischen Zentralbank, die den Zins schneller senkt als ihr Pendent in den USA. Zudem sind institutionelle Investoren nach wie vor in US-Aktien übergewichtet, wenngleich die Umschichtung nach Europa bereits im Gange ist. Der schwächere US-Dollar stützt exportorientierte Unternehmen.

Größter Risiko-Faktor für Europa bleiben die Drohungen des US-Präsident, insbesondere Zölle.