
Air Liquide und Wacker Chemie – Europa wird wichtiger
Donald Trump führt die USA augenscheinlich in eine Rezession. Damit rücken andere Märkte wieder in den Fokus – auch die zuletzt gebeutelte Chemie.
Donald Trump führt die USA augenscheinlich in eine Rezession. Damit rücken andere Märkte wieder in den Fokus – auch die zuletzt gebeutelte Chemie.
Nach herben Verlusten bei der Europawahl am 9.6. löste Frankreichs Präsident Emmanuel Macron noch am gleichen Abend das Parlament auf. Die Schockwellen waren bis auf das Börsenparkett spürbar. Denn bei der anstehenden Stichwahl am Sonntag (7.7.) stehen die Zeichen für die Rechtspopulisten um Marine Le Pens Rassemblement National mehr als gut.
Weltweit nehmen die vier größten Anbieter für Industriegase einen Marktanteil von 80% ein. Dabei rangiert der US-Anbieter Air Products & Chemicals mit rd. 12% hinter Linde und Air Liquide (je über 30%), aber noch vor Taiyo Nissan (6%).
Am Mittwoch (8.11.) war es soweit und der französische Industriegaskonzern Air Liquide eröffnete zusammen mit dem Joint-Venture-Partner Siemens Energy eine Gigafactory zur Produktion von Elektrolysemodulen in Berlin. Im Gegensatz zum Partner lief es bei Air Liquide zuletzt aber ziemlich ordentlich, was auch die vor Kurzem veröffentlichten Q3-Zahlen beweisen.
Mit Spannung haben wir am Donnerstag (16.2.) die Jahresergebnisse von Air Liquide erwartet, die letztlich sehr solide ausfielen. Vielen Investoren ist der französische Gase-Konzern als Konkurrent von Linde bekannt, zu dem es gute Parallelen gibt. So ist das Unternehmen weltweit aktiv und auf der Kundenseite breit über die Branchen Healthcare, Chemie, Automobilbau und Elektronik diversifiziert. Außerdem ist Air Liquide rund um die Zukunftsthemen Wasserstoff und Energiewende mit Anlagen zur CO2-Abscheidung und -Speicherung und zur Elektrolyse bestens positioniert. Diese Vorhaben wurden bisher über sieben Joint Ventures u. a. mit Airbus, Toyota und Siemens Energie vorangetrieben. Seit Februar kommt die achte Partnerschaft mit TotalEnergies und dem Aufbau eines Wasserstofftankstellennetzes in Europa mit über 100 Stationen für schwere Nutzfahrzeuge dazu.
Die chemische Industrie benötigt zur Herstellung ihrer Produkte viel Energie, weshalb die starke Reduzierung der russischen Gasmengen im Juni den Industriegase-Spezialisten Air Liquide belastete. Für Investoren fiel dieser Umstand mit einem neuen Allzeithoch der Aktie (129,70 Euro; FR0000120073) zusammen, weshalb Gewinnmitnahmen einsetzten und einen Kursrutsch von mehr als 17% auslösten.
Mit Air Liquide hat ein wichtiger Linde-Wettbewerber am 10.2. die Karten auf den Tisch gelegt. Zwar fielen die Zahlen im von Corona beeinflussten vergangenen Jahr besser als erwartet aus. An das Linde-Niveau reichten sie jedoch nicht heran. Air Liquide produziert hauptsächlich Industriegase, die in der Automobil-, Lebensmittel- und pharmazeutischen Industrie zum Einsatz kommen.
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Jetzt anmeldenDer Gasekonzern Linde hat einige Investoren mit seinen kürzlich bekanntgegebenen guten Jahreszahlen überrascht. Denn obwohl der Umsatz um 3% auf 27,2 Mrd. US-Dollar sank, trieb das Unternehmen das operative Ergebnis um 10% auf 5,8 Mrd. Dollar nach oben.
Dänemark hat ein ehrgeiziges Ziel: Das Land will die CO2-Emissionen bis 2030 um 70% gegenüber 1990 senken. Dafür hat sich nun ein Konsortium zusammengeschlossen, um synthetischen Kraftstoff im industriellen Maßstab zu entwickeln. Es entsteht eine der größten Anlagen zur Herstellung für Elektrolysen und grüne Treibstoffe.
Bei Wasserstoff denken viele zuerst an die Brennstoffzelle als Antriebsmodul für Fahrzeuge. Doch die Technologie ist weitaus vielseitiger und kann einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes leisten. Einen Schub könnte der Einsatz von Wasserstoff ab dem kommenden Jahr erhalten, denn dann steigt der Preis für CO2. Vielen Unternehmen, die bereits durch Corona in Schwierigkeiten geraten sind, drohen weitere finanzielle Probleme.
Der französische Air Liquide-Konzern und der deutsche Gase-Spezialist Linde gelten seit mehr als 100 Jahren als Rivalen. Beide tüftelten bereits Anfang des letzten Jahrhunderts an der Verflüssigung und Vermischung von Gasen und kämpfen seitdem um die Vormachtstellung in der Welt. Der Bedarf ist groß, werden die Gase doch fast unsichtbar in vielen Industrien zur Fertigung oder Verarbeitung von Produkten verwendet.
Beim Blick auf den DAX und den Euro Stoxx 50 lässt sich feststellen, dass die vergangenen zwei Wochen den Aktienmärkten weiter fallende Kurse beschert haben. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Andere heimische Indizes wie MDAX, TecDAX oder SDAX präsentierten sich in dieser Phase ebenso robust wie die Märkte in den USA. Erklären lässt sich diese Diskrepanz vor allem mit dem starken Euro, der vorrangig die großen europäischen Standardwerte unter Druck setzt.
Bei der Aktie von Air Liquide ist die Anfang Mai gestartete Korrektur mittlerweile wohl beendet.
Ein Aufstand der Belegschaft drohte die Fusion von Linde und Praxair im Frühjahr noch zu verhindern (vgl. PB v. 5.4.). Nun ist der Deal aber durch. Am Donnerstag stimmte der AR des DAX-Konzerns dem Zusammenschluss zu. Chef-Aufseher Wolfgang Reitzle musste von seinem Doppelstimmrecht keinen Gebrauch machen.
Bei der Aktie von Air Liquide kam es bereits Mitte Mai wegen des Dividendenabschlags von immerhin 2,60 Euro zu einem Kursrückschlag. Nach einer kurzen Erholung läuft gerader der zweite Korrekturschub.
Die Aktie der französischen Air Liquide ist seit der Eröffnung unseres Long-Trades Anfang März von 103,50 Euro auf aktuell rund 114 Euro gestiegen.
Besonders positiv haben sich nach der Wahl am Sonntag natürlich unsere beiden Long-Trades auf die französischen Aktien entwickelt. Air Liquide ist auf den höchsten Stand seit November 2015 geklettert. Damit rückt unser bei Depotaufnahme anvisiertes Kursziel von 114 Euro in Reichweite.
Als der Gasekonzern Air Liquide Mitte Februar seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt hat, konnte die Aktie nach verhaltenem Start deutlich zulegen. Bei überdurchschnittlich hohen Umsätzen gelang vom Tagestief aus ein Plus von über 5%. Das Unternehmen hat den Umsatz 2016 auch dank größerer Zukäufe um 15% auf 18,1 Mrd. Euro erhöht und beim Nettogewinn ein Plus von 5% auf 1,84 Mrd. Euro erzielt.
Air Liquide ist ein französischer Hersteller technischer Gase und Anbieter verwandter Dienstleistungen für die Medizin und viele Industriebranchen, wie Chemie, Automobilbau und Elektronik. Der Firmensitz des 1902 gegründeten Konzerns befindet sich in Paris. Weltweit beschäftigt Air Liquide 68 000 Mitarbeiter in 80 Ländern und beliefert mehr als 3 000 internationale Kunden. 2015 erwirtschaftete das Unternehmen, dessen Anteilschein (95,50 Euro; FR0000120073) seit 1913 an der Börse in Paris gelistet ist, bei einem Umsatz von 16,4 Mrd. Euro einen Konzerngewinn von 1,76 Mrd. Euro.
Die Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion bietet europäischen Anlegern eine interessante Einstiegsmöglichkeit in den afrikanischen Markt. Die seit der (französischen) Kolonialzeit bestehende Währungsunion mit den Mitgliedern Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal und Togo stellt einen zusammenhängenden Wirtschaftsraum dar, mit einer gemeinsamen und für afrikanische Verhältnisse relativ stabilen Währung, dem von der gemeinsamen Zentralbank in Dakar emittierten CFA-Franc. Der aktuelle Artikel-IV-Report des IWF stellt der Region weiter beachtliche Perspektiven in Aussicht: Der Wachstumstrend mit durchschnittlich etwa 6,3% wird demnach zum Prognosehorizont (2020) bei stabilen Preistrends anhalten; die Inflation (2016-2020) wird zwischen 1,7 und 2% angesetzt.
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