Wird Nintendo zur Weihnachtsaktie?
Die Vorfreude auf das neue Modell trieb die Nintendo-Aktie (58,00 Euro; JP3756600007) in den vergangen vier Wochen bereits 16% nach oben.
Der Clou dabei ist: Alte Spiele sollen auf der neuen Konsole weiter verwendbar sein. Das sorgt dafür, dass sich die Produkte auch diesmal zur Weihnachtszeit gut verkaufen werden, denn Spielwaren zählen immer zu den beliebtesten Geschenken. Die harten Fakten des jüngsten Berichts zum Halbjahr vom 6.11. zeigen jedoch, dass der acht Jahre anhaltende Erfolg der alten Spielkonsole nun endet.
So berichtet Nintendo über einen Umsatzeinbruch von 34,3% auf 523,2 Mrd. japanische Yen (rd. 3,2 Mrd. Euro) und eine Halbierung (-56,6%) des operativen Gewinns auf 121,5 Mrd. Yen. Jüngst fehlten zudem die Einnahmen aus dem 2023 an den Kinostart gegangenen Film Super Mario Bros., der aber im Frühjahr 2026 einen Nachfolger bekommen wird.
Mit der schwachen Performance wundert es kaum, dass auch der Ausblick für den Jahresumsatz um 5,2% auf 1,28 Bio. Yen und das operative Ergebnis um 10,0% auf 360 Mrd. Yen gesenkt wurden. Die Verkaufsziele der Switch reduzierte Nintendo um 1,0 Mio. Stück auf 12,5 Mio. (Vj.: 15,7 Mio.) Einheiten. Dennoch finden wir die Bewertung mit dem 2025/26er-KGV von 28 spannend, denn das KGV liegt unter dem 10J.-Durchschnitt von 32 (die Spanne reicht von 122 bis 13).
Anzumerken ist, dass der höchste KGV-Wert aus dem Geschäftsjahr 2016/17 und damit aus der Zeit vor dem ersten Switch-Start stammt, während sich der niedrigste Wert sechs Jahre später (Gj. 2021/22) dank kräftiger Gewinnsteigerungen ergab. Mit dem Start der neuen Konsole sollten sich die Umsätze und Gewinne schon binnen zwei Jahren wieder um 50% verbessern lassen. Die Kapitalrendite (ROCE) wird zwar kurzfristig von 20 auf 10% (5J.: 25%) absacken, aber die Kapitalkosten von 5% werden weiterhin gut gedeckt.
Ein Neustart bei der Switch lässt bei Nintendo wieder bessere Zahlen erwarten und so raten wir nun zum Kauf (zuvor: Halten) der Aktie. Unser Stopp steigt auf 43,50 (37,60) Euro.