Wipro – Auftragslage ist weiter blendend
Kaum Bewegung indes beim Gewinn: Unter dem Strich verdiente Wipro 29,72 Mrd. INR – im Q2 waren es 29,31 Mrd. INR, ein Jahr zuvor 29,97 Mrd. INR. Weiterer Schönheitsfehler: Die EBIT-Marge sank erneut – auf 17,6%. Anleger nahmen daher Gewinne vom Tisch und schickten die Aktie (6,60 Euro; US97651M1099) in einem ohnehin nervösen Marktumfeld binnen vier Wochen um mehr als 20% ins Minus.
Wir halten die Reaktion für übertrieben. Klar, sinkende Margen sind nie eine gute Nachricht. Sie werden vom Management aber zu Recht in Kauf genommen, um möglichst viel von dem derzeitigen Schwung im IT-Oursourcing-Geschäft mitzunehmen und so das Wachstumstempo hoch zu halten. Denn der Rückgang ist hauptsächlich gestiegenen Personalkosten geschuldet. Allein im abgelaufenen Quartal wurden 10 306 neue Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt hat der Konzern damit nun mehr als 230 000 Angestellte. Und es dürften noch deutlich mehr werden: Denn die Orderbücher schwellen immer weiter an. In den vergangenen zwölf Monaten kamen 364 neue Kunden hinzu – sieben aus der 100 Mio. US-Dollar-Plus-Kategorie.
Die Umsatzprognose sieht entsprechend aus: Wipro peilt für das laufende Quartal erneut ein sequenzielles Wachstum von 2 bis 4% an – die Story ist also intakt. Was uns außerdem gefällt: Der operative Cashflow betrug im Q3 30,1 Mrd. INR – 101,3% des Nettogewinns. Zudem liegen im Bereich um 6,50 Euro nun mehrere Unterstützungen, die der Aktie Halt bieten sollten. Für investierte PEM-Leser sehen wir daher keinerlei Handlungsbedarf.
Neuleser nutzen die Gunst der Stunde und legen sich Wipro bis 6,80 Euro ins Depot. Stopp: 5,60 Euro.