Indiens drittgrößter IT-Konzern Wipro hat mit seinen gestern vorgelegten ordentlichen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes erfüllt. Die Erlöse kletterten um 6,1% auf 1,88 Mrd. US-Dollar, der Gewinn verbesserte sich um 4% auf 387 Mio. Dollar. Für das kommende Quartal ist ein Umsatz von bis zu 1,94 Mrd. Dollar angepeilt. Das ist aber noch nicht alles: Der im Februar angetretene neue CEO Abidali Neemuchwala plant, bis 2020 den Umsatz auf 16 Mrd. Dollar zu verdoppeln bei einer operativen Marge von immerhin 23%. Das klingt gut und sorgt dafür, dass die Aktie (11,24 Euro; 578886; US97651M1099) seit einiger Zeit wieder anzieht. Um die sehr ehrgeizigen Ziele des neuen CEO zu erreichen, muss Wipro das Tempo allerdings noch deutlich steigern. Die für 2016/17 erwartete Wachstumsrate von 4% wird kaum reichen. Nötig sind vielmehr im Schnitt 17% in den kommenden vier Jahren. Wir denken, dass Wipro mit seiner starken Bilanz und dem hohen Cash Flow die Ziele durchaus erreichen und damit zu den zuletzt etwas enteilten größeren Konkurrenten Tata Consulting Services und Infosys aufschließen kann. Dafür wird allerdings tief in die Kasse gegriffen: Im Februar kaufte Wipro für 460 Mio. Dollar das US-IT-Unternehmen HealthPlan Services. Es war die vierte und teuerste Akquisition im aktuellen Geschäftsjahr.